Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
Vom Netzwerk:
lösen“, schlägt Fernando vor. „Die Wege sind doch mit dem Auto gut befahrbar, nicht wahr, Hinrich? Dann können wir dicht heranfahren.“
    Michel auf dem Schoß des Vaters, quetschen sich alle in den Landrover.
    „ Schön eng hier“, flüstert Georg Juliette ins Ohr und schiebt ihr eine Hand unter den Hintern, was sofort ihre ganze Beherrschung erfordert, um nicht gleich wieder, der Situation völlig unangemessen, innerlich zu zerfließen.
    Robert ist die kleine Handgreiflichkeit nicht entgangen, wie sein kopfschüttelndes Grinsen verrät.
    Fernando fährt den Landrover so weit rückwärts an den Überhang der Steilküste, dass er ein dickes Kletterseil mit massivem Haken an der Anhängerkupplung befestigen kann, das den steilen Abstieg als Führungsseil erleichtern und sichern soll.
    Die Männer hängen sich leistungsstarke Taschenlampen und weitere dünnere Seile um, und Fernando beginnt rückwärts, sich am Seil haltend, den Abstieg als Erster. Seine Sicherungsidee stößt auf Zustimmung, denn auf diese Art ist der Abhang erheblich leichter zu bewältigen als vor zwei Tagen bei der Rettungsaktion um Georg und Ovido, und alle sechs kommen wohlbehalten auf dem kleinen Vorsprung an, der den Eingang zur Höhle bildet.
    Michel ist kaum noch zu halten. Er bekommt eine große Lampe und darf vorangehen, sein Vater ist ihm direkt auf den Fersen. Das Licht reicht weit, leuchtet einen Gang aus, dessen Wände und Boden aus einer Mischung von Fels und Lehm bestehen. Die Decke ist mit gewaltigen Holzbohlen gestützt und ausgekleidet mit breitem Lattenholz, in einer Art Webmuster, wie es noch keiner der sechs bisher gesehen hat.
    Juliette hält sich ganz hinten und hat Georgs Hand fest umfasst. Es ist ihr äußerst unangenehm, tiefer und tiefer in die Erde einzudringen, das Licht am Ausgang nicht mehr sehen zu können. Leichte Windungen macht der Weg, zweigt aber an keiner Stelle ab und führt geradewegs vom Wasser weg.
    Plötzlich scheint im Licht von Michels Lampe das Ende des Ganges auf.
    Vollkommen unspektakulär, leer bis auf die reichlich vorhandenen Spinnweben. Allen ist die Enttäuschung deutlich anzumerken.
    „ Welchen Zweck hat dieser Gang gehabt?“, überlegt Robert laut. „Es kann doch nicht sein, dass sich irgendjemand die Mühe macht, hundertfünfzig Meter in die Steilküste hineinzubuddeln, abzustützen, auszukleiden, für einen Weg, der nirgendwohin führt!“
    „ Kann das nicht ein Lager gewesen sein?“, gibt Michel die Hoffnung auf den Seeräuberschatz noch nicht auf.
    „ Michel, das kann ich mir nicht vorstellen, wozu dann ein Gang? Da hätte es auch eine Höhle getan, ein Gang muss irgendwohin führen“, gibt Hinrich zu bedenken.
    „ Papa“, fragt der Kleine und sieht im Licht der Lampe zu seinem Vater auf, „kann ich nicht mal heute Abend an deinen Computer? Dann kann ich doch mal im Internet suchen, ob ich irgendwas finde.“
    „ Ist in Ordnung, Michel, das machst du“, stimmt Schröder zu.
    „ Wäre mir gar nicht so unrecht, hier schleunigst wieder rauszukommen“, schlägt Juliette vor, die sich ausgesprochen unwohl fühlt.
    „ Gut, drehen wir um“, beschließt Fernando.
    Wieder führt Michel, nun aber mit enttäuscht hängenden Schultern, die Gruppe an und schreit kurz vor dem Ausgang, als das Sonnenlicht bereits zu erahnen ist, plötzlich auf. „ Da, seht mal, da liegt was!“ Tatsächlich findet Michel dicht an der Wand auf dem Fußboden einen Handstrahler.
    „ Da muss doch jemand hier gewesen sein, letzte Nacht! Guckt mal, die Lampe ist ganz modern, die liegt hier nicht seit Störtebeker“, freut sich der Junge über den Fund und seine kluge Erkenntnis. Liebevoll lächelnd streicht Hinrich seinem Jüngsten übers Haar und schlägt vor, sich draußen noch ein wenig umzusehen, ob sich irgendwelche menschlichen Spuren finden lassen. Das Absuchen des harten Lehmbodens, der seit mindestens zwei Wochen keinen Regen mehr bekommen hat, ist erfolglos.
    „ Wer hier nachts herumgekraucht ist, lässt sich vorerst nicht klären“, befindet Hinrich, „ich werde ab und an in den nächsten Tagen mal vor dem Schlafengehen herkommen und nachsehen, ob sich irgendein Penner hier herumtreibt. Nun schlage ich vor, wir fahren nach Hause und lassen uns die gebackenen Hühnchen schmecken, die Bärbel schon im Ofen hat. Kommt!“
    Wie die Orgelpfeifen, zuvorderst Fernando, der kleine Michel am Ende, direkt hinter Juliette, greifen alle nach dem Führseil und beginnen sich hinaufzuziehen.
    Fernando

Weitere Kostenlose Bücher