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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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der Bar.
    »Dort hat er Sie also singen gehört? Gestern Abend?«
    »So muss es gewesen sein.« Sie blickte auf seine nackten Füße, die er gegen das Polster neben ihrem von den Shorts nur halb bedecken Oberschenkel stemmte. Wieder einmal stellte sie fest, wie dunkel seine neben ihrer blassen Haut wirkte. »Aber fragen Sie jetzt nicht, wie er mich dort aufgespürt hat«, sagte sie. »Weil ich nämlich nicht die geringste Ahnung habe.« Sie starrte einen Moment lang vor sich hin. »Es sei denn …«
    Als sie nicht weitersprach, drängte Vincent sanft: »Es sei denn?«
    Sie sah ihn an. »Es sei denn, er hat gehört, wie wir in der Notaufnahme darüber gesprochen haben«, sagte sie langsam. Sie berichtete, wie es gestern dort zugegangen war, wie sie über die Korridore hinweg erörtert hatten, was sie unternehmen wollten, und jeder eine Idee beigesteuert hatte. »Normalerweise würden wir nie über so etwas auf Station sprechen, aber wir hatten einen furchtbaren Tag hinter uns. Es kamen ohne Unterlass neue Verletzte herein, in schnellerer Folge, als wir sie versorgen konnten, und für zu viele von ihnen konnten wir überhaupt nichts mehr tun.« Sie senkte den Kopf.
    Vincent blickte auf ihren gebeugten Nacken. Er hätte gern ihr Gesicht gesehen, aber eine glänzende rote Haarsträhne, die nach vorne gefallen war, verhinderte das. »War einer Ihrer Patienten dabei?« Ihr Kopf zuckte hoch, aber sie sah ihn nicht an. Er ließ nicht locker. »Bei denen, für die Sie nichts mehr tun konnten?«
    »Ja.« Sie strich sich die Haare hinters Ohr und warf ihm einen raschen Blick von der Seite zu. Dann sah sie wieder auf die Hände in ihrem Schoß. »Eine junge Frau, im sechsten Monat schwanger. Sie hatte sich nicht angeschnallt.«
    »Mein Gott, das ist bitter.« Er betrachtete ihr Profil. »Wie kommen Sie damit klar?«
    Ihr kurzes Auflachen hatte nichts mit Heiterkeit zu tun. »Schlecht.« Ihr Mundwinkel zog sich nach unten. »Sehr schlecht. Tante Babe sagt, ich muss lernen zu akzeptieren, dass ich sie nicht alle retten kann.«
    Plötzlich machte sich ihr Magen mit einem lauten Knurren bemerkbar, und sie presste die flache Hand darauf in der Hoffnung, ihn damit zum Verstummen zu bringen. Vincent erhob sich im Nu und streckte ihr seine Hand entgegen. »Kommen Sie.« Er zog sie hoch und führte sie in die Küche. »Stellen Sie sich hierhin, da sind Sie mir nicht im Weg – ich kann Ihnen aber auch einen Stuhl holen.«
    »Nein, es geht schon. Warum? Was haben Sie vor?«
    »Ich mache uns was zu essen.«
    »Oh nein, bitte nicht.« Es war ihr peinlich, gewiss hatte ihn ihr knurrender Magen zu dieser Einladung veranlasst. »Wirklich«, beharrte sie, »das ist nicht nötig.«
    Vincent, der gerade den Inhalt des Kühlschranks inspizierte, blickte kurz hoch. »Doch, das ist es«, widersprach er. »Wir haben beide Hunger.«
    »Hey«, sagte sie und machte einen Schritt nach hinten, »vielleicht sollte ich jetzt besser gehen. Ja? Sie haben doch bestimmt heute Abend etwas vor.«
    »Ivy, nehmen Sie sich einen Stuhl, und setzen Sie sich hin!«, platzte er ungeduldig heraus, ohne seine Suche im Kühlschrank zu unterbrechen. Es war keine Bitte.
    Ivy hatte etwas gegen Befehle. Sie öffnete bereits den Mund, um ihm das klar zu machen, überlegte es sich dann jedoch anders. Wenn sie ehrlich war, dann musste sie bekennen, dass sie sich hier sicher fühlte, und das Letzte, was sie wollte, war, zurück in ihre Wohnung zu gehen und dort den Abend allein zu verbringen. Außerdem – aber eher hätte sie einen Regenwurm verschluckt, als das laut zuzugeben – wagte sie es nicht, ihn weiter herauszufordern, indem sie sich über seinen Ton mokierte. Nicht heute Abend.
    Sie zog einen der Stühle vom Esstisch zur Küchentür und setzte sich.
    Er stellte die Zutaten bereit und klapperte mit Töpfen, richtigen Profikochtöpfen, wie sie feststellte, keine solchen alten verbeulten billigen Dinger, wie sie sie besaß. Dann hackte er Knoblauch und Zwiebeln und schob sie mit der Klinge seines Messers vom Schneidebrett in eine Pfanne. Unter Zugabe von einem Schuss Olivenöl dünstete er sie über der Flamme an und schwenkte dabei geschickt die Pfanne. Zwischendurch warf er ihr einen Blick über die Schulter zu. »Haben Sie die Botschaft im Krankenhaus auf die gleiche Weise erhalten wie die Blumen?«
    »Ja.« Sie konnte ihre Augen nicht von seinen Händen und der Pfanne abwenden. »Wo haben Sie so kochen gelernt?«
    Er grinste, presste Daumen und Zeigefinger zusammen und

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