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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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seiner näheren Umgebung vielleicht wenigstens eine weitere Woche wie die vergangene ersparen.
    »Ich bin in dieser Woche für einen anderen Arzt eingesprungen«, erwiderte Ivy. »Doppelte Schicht. Meine reguläre und im Anschluss daran die von vier bis Mitternacht.«
    Er musterte einen Augenblick lang ihr Gesicht. »Wir müssen wohl davon ausgehen, dass er Ihren Dienstplan inzwischen kennt.«
    Ivy schob mit einer abrupten Bewegung ihren Teller von sich. »Es ist schrecklich«, sagte sie mit leiser, angespannter Stimme. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie schrecklich ich das finde. Ich habe mich noch nie in meinem Leben vor irgendetwas gefürchtet.« Sie machte eine abschwächende Handbewegung. »Na ja, ich hatte natürlich Angst davor, dass ich durchs Examen falle oder dass ich eine falsche Diagnose stelle. Aber bisher habe ich mich noch nie körperlich bedroht gefühlt. Und jetzt kommt auf einmal dieser Kerl daher …«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und sah weg. »Er macht mir Angst«, gestand sie leise, gegen das Balkongeländer gerichtet. Dann hob sie ihre Augen wieder zu Vincent. »Dieser Mistkerl macht mir Angst, und dafür hasse ich ihn!«
    Vincent war auch nicht gerade glücklich darüber. Dieser spezielle Vergewaltiger hatte sich bislang strikt an ein bestimmtes Muster gehalten, wenn er seine Taten beging. Jetzt plötzlich änderte er dieses Muster. Es hatte beinahe den Anschein, als würde dieser Kerl Ivy als sein persönliches Maskottchen betrachten, und wenn das der Fall war, dann wusste Vincent auch nicht weiter, mit einer derartigen Situation war er noch nie konfrontiert gewesen.
    Im Allgemeinen konnte man sich bei Vergewaltigungen, bei denen das Opfer am Leben blieb, darauf verlassen, dass es wenig daran zu deuten gab. Bei ihnen fiel dieser kranke Schwachsinn weg, der in diesem Fall nach und nach zum Vorschein kam. Und insbesondere gefiel es Vincent nicht, dass Ivy anscheinend im Mittelpunkt der Überlegungen eines Psychopathen stand, denen er nicht im Entferntesten folgen konnte.
    Aber sie brauchte jetzt das Gefühl von Sicherheit, nicht noch mehr Druck. Außerdem musste er einen Schritt nach dem anderen machen – so wie er es immer tat. Früher oder später würde sich ein Anhaltspunkt ergeben. Eine der größten Schwierigkeiten bei diesem Fall hatte von Anfang an darin bestanden, dass der Vergewaltiger kaum Spuren hinterließ. Genau wie das Herz, das er seinen Opfern in die Brust schnitt, schien größte Sorgfalt eines der Markenzeichen dieses Mannes zu sein. Aber wenn er plötzlich anfing, in der Nähe des Krankenhauses herumzulungern, um mehr über Ivy in Erfahrung zu bringen, dann ließ seine Achtsamkeit nach. Vincent musste nur eine Möglichkeit finden, wie er sich das zunutze machen konnte.
    Er streckte die Hand über den Tisch und strich mit den Fingerspitzen über ihre geballte Faust. »Angst kann auch sehr nützlich sein«, erklärte er ihr. »Sie zwingt uns zur Vorsicht.« Er beobachtete sie in der zunehmenden Dunkelheit, wie sie aufstand und das Geschirr abzuräumen begann. »Er weiß nicht, wo Sie wohnen, Ivy. Konzentrieren Sie sich darauf. Genau genommen kennt er nur Ihren Dienstplan und weiß, wo die Bar Ihres Onkels und Ihrer Tante ist.«
    Sie ging nicht darauf ein und vermied es auch, ihn anzusehen, während sie die Teller aufeinander stapelte. Er hätte am liebsten nach ihren Händen gegriffen und sie festgehalten, bis er sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit sicher sein konnte. Stattdessen blieb er jedoch still sitzen und ließ seine Hände auf den Oberschenkeln liegen. »Wo wir gerade bei ihren Verwandten sind«, sagte er. »Vielleicht sollten Sie sie über die Situation ins Bild setzen und sie bitten, ein Auge auf jeden zu haben, der ein besonderes Interesse an Ihnen zeigt.«
    Darauf reagierte sie endlich, wenn auch nicht auf die Weise, wie er es sich vorgestellt hatte. Sie verharrte mitten in der Bewegung und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Nein«, sagte sie fest und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will nicht, dass Onkel Mack oder Tante Babe irgendetwas von dieser Sache erfahren. Sie würden sich nur Sorgen machen.«
    »Das lässt sich nicht ändern«, hielt er dagegen. »Und nach alldem, was Sie mir über sie erzählt haben, scheinen sie nicht von jeder Kleinigkeit umzuwerfen zu sein. Sie werden damit fertig.« Das glaubte Ivy offensichtlich nicht, und ihre Widerspenstigkeit ließ ihn ungeduldig werden. »Hören Sie«, sagte er. »Je mehr Leute davon wissen, dass

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