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Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Titel: Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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legen, auch wenn sie voller Zweifel war.
    Er hob den Kopf, und als sie sich ansahen, war es, als würden die Blumen auf ihrer Haut die Blütezeit erleben. Beide begannen zu schimmern wie Sterne, die man am nächtlichen Horizont glimmen sehen konnte.
    Sie lächelte, und ihr war, als fiele eine große Last von ihr.
    Fragend schaute er sie an. Sie wirkte so zerbrechlich und doch so stark wie noch niemals zuvor. Er nahm sie in die Arme, drückte ihren zitternden Leib fest an sich, damit sie ihm nie mehr entfliehen möge.
    Lundinion schloss die Augen und genoss die Nähe, die ihm so lange verwehrt gewesen war. Die Menschen vermochte er nicht zu lieben, sie waren zu gefühllos. Wie Tiere, die einem unbestimmten Trieb folgten – eine kalte und trostlose Liebe, die niemals Erfüllung sein konnte. Denn am Ende blieb nur die Leere, eine gefrorene Welt und das Gefühl, viel einsamer als zuvor zu sein.
    Vorsichtig öffnete er die Augen und schaute mit einem liebevollen Lächeln auf Darina. Im selben Moment begann der blutrote Kristall auf seinem Stirnreif zu leuchten, woraufhin die Jalousie am Fenster hinunterfuhr. Der Kristall erlosch wieder, und Dunkelheit blieb im Raum zurück. Nur ihre glimmenden Körper erhellten noch ein wenig die Szenerie.
    Sie blickte zu ihm auf und versank in seinen tiefgründigen Augen, die ihr mehr und mehr die Sinne raubten. Als sich ihre Lippen zögerlich zu einem sanften Kuss vereinten, begannen alle Blüten und Symbole auf ihrer Haut in einem feurigen Licht zu erstrahlen.
    Leidenschaft flammte in ihrem Innersten auf, und ließ sie in dem Feuer der Sehnsucht vergehen. Im selben Moment erlosch das Glimmen ihrer Körper, und das Dunkel verbarg ihre Leiber in ihrem schützenden Schleier.
    Ihr Zeitgefühl entfloh, und ihnen war, als wären schon viele Monde und Sonnen gekommen und gegangen. Oft schienen beide in tiefem Schlafe zu liegen, aus dem sie keiner erwecken konnte. Bis zu jenem Tage, als sich das Schicksal erfüllen sollte.
    * * *
    Darina schreckte auf, als sich ein Schlüssel in der Tür drehte. Lundinion öffnete die Augen und erhob sich. Als die Tür aufging und Licht in den Raum strahlte, hielt Darina geblendet die Hände vor das Gesicht.
    »Es wird Zeit zu gehen«, flüsterte ihr der Wächter zu.
    »Was geschieht jetzt?« Fragend schaute Darina ihn an.
    »Stell keine Fragen. Lauf, wenn ich es dir sage! Vergiss deine Angst! Egal wer oder was jetzt eintreten wird, ich werde sie aufhalten. Du wirst wissen, wohin du gehen musst.«
    Sie klammerte sich an ihn »Ich kann nicht ohne dich gehen!«
    Er schüttelte den Kopf. »Du musst! Du hast keine andere Wahl.«
    Ihre Augen blickten ihn flehend an.
    Mit einem Mal erschien ein riesiger Schatten im Türrahmen, und jemand drückte auf den Lichtschalter.
    * * *
    »Na, wie geht es Ihnen heute? Haben Sie sich wieder beruhigt? Dann können wir die Fesseln entfernen.« Die mollige Krankenschwester erstarrte, als sie sah, dass sich Darina bereits befreit hatte.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, schrie sie mit schriller Stimme durch den sterilen Raum, in dem bei genauer Betrachtung nur eine karge Liege mit Hand- und Fußfesseln stand.
    »Los, jetzt! Lauf!«, rief Lundinion, den nur Darina hören konnte.
    Bevor die Schwester realisierte, was geschah, rannte Darina fluchtartig an ihr vorbei. Die massige Frau fiel zu Boden und versuchte, auf die Beine zu kommen. Doch Lundinion hielt sie fest, und sie krabbelte hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken. Lautstark brüllte sie nach der Aufsicht, die nun der Flüchtenden im Laufschritt folgte.
    Lundinion löste sich von der Frau, die sich – befreit von der Last – wieder problemlos bewegen konnte. Verwundert schaute sie auf ihre Arme, die gerade noch schwer wie Blei gewesen waren, und stellte erschrocken fest, dass sie von Blutergüssen übersät waren.
    »Dieses Weib ist nicht normal«, murmelte sie vor sich hin.
    »Was ist passiert?«, fragte der Anstaltleiter hinter ihr.
    Die Schwester drehte sich zu ihm. »Die kleine Hexe ist wieder mal durchgedreht. Aber die Aufsicht wird sie sicher gleich zurückbringen.«
    Der Leiter fasste sich an den Kopf. »Ich werde schon genug vom Bürgermeister gegängelt, dass angeblich nicht wir diese Anstalt leiten, sondern die Irren uns. Wenn der Vorfall an die Öffentlichkeit dringt, werden hier Köpfe rollen, verstanden? Sorgen Sie dafür, dass sie wieder ruhiggestellt wird!« Wütend rauschte der Leiter zurück in sein Büro und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Alter

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