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Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Titel: Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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und Symbole wie flüssiges Metall glühen.
    Dieselben Symbole und Blumenranken, die sich vor langer Zeit in ihre Haut gebrannt hatten, waren auch in dem Stein unter ihren Füßen. Und auch sie begannen – wie jene auf ihrer Haut –, glühend aufzuleuchten, wobei sich ein leichter Wind aus der Mitte des Steines erhob.
    Darina schloss die Augen.
    »He, Sie! Machen Sie, dass Sie da wegkommen!«, brüllte eine männliche Stimme.
    »Was ist los?«, schrie ein anderer.
    »Da ist ein Mädchen! Sie steht auf dem seltsamen Relikt!«
    Schnell riss Darina die Augen auf und erkannte, dass sie inmitten eines feindlichen Lagers gelandet war. In der Ferne waren noch immer die Einschläge von Bomben zu hören.
    »Nein, lass dich von niemandem ablenken«, hörte sie eine wohlbekannte Stimme rufen. »Lasst mich los, ihr Mistkerle!«
    Lundinion!
    »Haltet ihn doch fest, ihr Idioten!«, rief der befehlshabende Offizier.
    »Tu, was du tun musst! Das ist dein Schicksal! Ich bin bei dir«, konnte ihr der Wächter noch zurufen, der von mehreren Männern festgehalten wurde.
    »Bringt den Kerl endlich zum Schweigen!« Einer der Männer prügelte auf Lundinion ein, der getroffen zu Boden sank. So unbesiegbar, wie er in ihren Träumen war, konnte er in der realen Welt nicht sein.
    »Lass ... lass dich nicht ablenken ... bitte ... Tu es endlich!«, schrie er, während die Soldaten weiter auf ihn einschlugen.
    So wurden sie von ihr abgelenkt.
    Der Offizier befahl den Männern, den Kerl endlich fortzuschaffen. Doch Lundinion wehrte sich mit allen Kräften.
    * * *
    »Du liebst ihn, nicht wahr?«, sagte jemand. Sie drehte den Kopf. Hinter ihr stand ein blonder Junge mit stahlblauen Augen in einem Tarnanzug.
    Er grinste sie an. »Oh, wie ich sehe, gehörst du zu ihnen.«
    »Was meinst du?«, fragte Darina verwirrt. Das feurige Licht ihrer Tätowierungen begann zu flackern.
    »Na, zu denen, die mit feurigen Flügeln die Erde berührten und hofften, dass sie das Schicksal ändern könnten! Zumindest hat das dein Geliebter vorhin erzählt.« Ihr fragender Blick verwirrte ihn nun doch, und das Grinsen auf seinem Gesicht verschwand. »Du bist doch auch einer dieser Feuerengel, oder nicht? Zumindest siehst du wie einer von ihnen aus.«
    »Tut mir leid, mein Junge, aber ich weiß wirklich nicht, was du meinst«, sagte Darina, und ein feuriges Licht glomm nun auch in ihren Augen. Irgendetwas hatte sich in ihr verändert, sie spürte eine unglaubliche Hitze in sich aufsteigen. Und diese Überlegenheit gegenüber dem Jungen, die Gewissheit, dass sich das Schicksal erfüllen würde, ließ ihr Lächeln immer dämonischer werden.
    Der Junge, der die Hände hinter dem Rücken verborgen hatte, schien von ihr regelrecht in den Bann gezogen worden zu sein. Wie hypnotisiert ließ er die Hände sinken – ein Messer wurde sichtbar.
    »Komm doch näher, dann kannst du mir von diesen Feuerengeln erzählen, mein Kleiner«, lockte Darina.
    Vorsichtig ging er auf sie zu.
    »Ach, sieh an! Du bist auch ein Dämon, nicht wahr?« Sie sah seine Aura deutlich.
    »Ja, wir haben einen Pakt mit den Menschen geschlossen. Die Seelen der Gefallenen gehören uns, dafür schenken wir der Welt die Apokalypse«, murmelte er abwesend – fasziniert von der jungen Frau, die ihre Hand nach ihm ausgestreckt hielt.
    »Und weil wir gegangen sind, habt ihr gedacht, ihr könntet das Schicksal nach eurem Belieben ändern? Wie töricht! Ihr hättet wissen müssen, dass wir niemals endgültig gehen.« Darina wurde sich immer bewusster, wer sie wirklich war. »Es war dumm, sich in Kindern zu verstecken! Habt ihr ihren Müttern und Vätern erzählt, dass die Seelen ihrer Kinder im Preis inbegriffen sind?«
    Der Junge antwortete nicht.
    Darina lachte. »Das heißt also – nein! Zu dumm. Damit wäre dann wohl auch dein Schicksal besiegelt. Komm näher, lass mich dich umarmen, Kleiner! Weißt du, ich habe eine Vorliebe für ungezogene Dämonen.«
    Eine Feuerwelle schien sich durch ihren Leib zu fressen.
    * * *
    »Sebastian! Geh da weg!«, schrie panisch einer der Soldaten, der auf den Wächter eingeprügelt hatte.
    Doch es war zu spät.
    Die Schreie des Jungen gellten über die Lichtung, als er den Steinkreis betrat. Die Flammen fraßen seine Seele und ließen nur ein Häufchen Asche zurück, die mit dem aufkeimenden Wind zerstoben wurde. Die Männer ließen von dem Wächter ab und preschten auf den Kreis zu, der immer heller zu glühen begann.
    Das grelle Licht hüllte Darina ein, bis sie völlig aus

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