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Unter feindlicher Flagge

Unter feindlicher Flagge

Titel: Unter feindlicher Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Thomas Russell
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ausgeht, ist es selten das, was man erwartet hat.«
    »Das ist wahr.«
    »Sehen Sie? Wir sind wirklich eines Sinnes.«
    Hayden musste lächeln. Er fühlte sich im Inneren so zufrieden und glücklich, und Freude durchströmte ihn wie die Wellen des Meeres. »Und jetzt wollen wir herausfinden, ob wir auch eines Herzens sind.«
    »Ja«, antwortete Henrietta leise, »das wollen wir.«

G ESCHICHTE UND F IKTION
    Der Krieg im Gefolge der Französischen Revolution und die Napoleonischen Kriege haben Romanschriftstellern von Anfang an reichlich Stoff gegeben, und Romane vor dem Hintergrund der britischen Navy jener Zeit sind schon immer eine eigene Gattung. Wenn jemand den Anspruch erheben kann, diesen Typus erfunden zu haben, dann dürfte es Frederick Marryat sein, dessen Bücher zwischen 1829 und 1847 erschienen. Seine Romane waren außerordentlich populär und standen in überraschend hohem Ansehen. Zu seinen Anhängern konnte Marryat auch Dickens zählen. Marryat diente während dieser Zeit tatsächlich in der Royal Navy, sodass man davon ausgehen kann, dass er die Details zutreffend beschreibt, jedoch mit dem Vorbehalt, dass »Realismus« als literarische Stilrichtung erst viel später aufkam.
    Wenn man sich in diese Tradition begibt, dann setzt man sich unweigerlich dem Vergleich aus, wenn nicht sogar dem Vorwurf der Nachahmung. Das ist unvermeidlich. Die frühen Romane von Patrick O'Brian wurden hauptsächlich mit C. S. Foresters Horatio-Hornblower-Romanen verglichen, aber der Figur des Jack Aubrey wurde nicht die Bedeutung eines Hornblower zuerkannt.
    Jemand, der historische Romane liest, möchte immer wissen, welcher Teil geschichtliche Tatsache und welcher Teil Fiktion ist. Wenn sich der Roman statt auf Tatsachen, oder besser gesagt, statt auf die sachliche Richtigkeit eher auf die Wahrheit konzentriert, dann sollte die Frage lauten: »Welcher Teil ist sachliche Richtigkeit und welcher ist Wahrheit?«
    Was die sachliche Richtigkeit angeht, so habe ich mich bei der Abfassung von »Unter feindlicher Flagge« nach besten Kräften um zutreffende Darstellung der geschichtlichen Elemente, um Detailgenauigkeit und um Schaffung der passenden Atmosphäre bemüht. Dabei kam mir der Umstand zu Hilfe, dass ich fast mein ganzes Leben am Wasser verbracht habe (ich wuchs in einem Haus an der Küste auf) und fünfunddreißig Jahre Segelerfahrung habe. Ich bin jedoch kein ausgebildeter Historiker. Ich bin Romanschriftsteller und habe als solcher gewiss einige Fehler gemacht. Dafür möchte ich mich bei den Fachleuten unter meinen Lesern entschuldigen.
    Mit Ausnahme des Ersten Sekretärs der Navy, Philip Stephens (später Sir Philip), sind fast alle Hauptpersonen fiktional. Auf mehrere historische Personen wird Bezug genommen, aber sie erscheinen nicht als Figuren (z. B. Admiral Howe und Tom Paine). Die fiktionalen Personen haben keine besonderen historischen Entsprechungen, obwohl ich sagen muss, dass die Gestaltung Kapitän Bournes durch die zahlreichen großen Fregattenkapitäne jener Zeit beeinflusst worden ist, von denen Henry Blackwood mein persönlicher Favorit ist. Alle beschriebenen Ereignisse könnten so geschehen sein, und in einigen Fällen sind ähnliche Ereignisse wirklich geschehen. Die Personen in diesem Buch waren so zahlreich, dass ich die Größe der Offiziersmesse auf die wesentlichen Mitglieder beschränkt habe. Das bedeutet, dass etwa eine so wichtige Person wie der Zahlmeister gar nicht erscheint. Wenn ich in einem bestimmten Bereich mit historischen Details etwas frei umgegangen bin, dann ist dies beim Kriegsgericht der Fall, wo historische Genauigkeit der dramatischen Wirkung untergeordnet wurde. In allen anderen Fällen habe ich versucht, das Buch so authentisch zu gestalten, wie die verfügbaren Quellen es ermöglichten.
    Die Themis ist ein fiktionales Schiff und entspricht nicht irgendeiner besonderen Fregattenklasse, obwohl es Ähnlichkeiten mit der Klasse aufweist, zu der die Pallas gehört. Ihre Existenz im Jahre 1793 ist allerdings etwas problematisch, da (soweit ich weiß) die ersten Zweiunddreißiger mit Achtzehnpfündern erst 1794 in Auftrag gegeben wurden. Zu Kapitän Hart dürfte eine Fregatte mit zweiunddreißig Kanonen passen, weil er zu einflussreich war, als dass man ihn auf eine Achtundzwanziger mit Zwölfpfündern geschickt hätte, wenngleich Kritiker des Kommandanten sein Kommando über eine größere Fregatte mit sechsunddreißig oder achtunddreißig Kanonen verhindert hätten. Die

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