Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)
Energiewaffen einbauen, die Abschirmung verbessern …«
»Und wie soll es dann weitergehen? Wo sind deine Kämpfer?«, fragte er.
»Wir finden unsere Leute. Und wenn sich unsere magischen Siege erst mal herumgesprochen haben, werden sich unsere Reihen bald wieder schließen.«
»Aber warum, Jalea? Weshalb sollten sie unsere Sache unterstützen wollen?«, fragte Tug und zeigte nach draußen.
»Sie sind auf die neue Energiequelle angewiesen. Ohne sie bräuchten sie Monate für die Heimreise anstatt Wochen. Und ihre Heimatwelt braucht dringend den Sprungantrieb ihres Schiffes. Wenn sie uns helfen, helfen sie sich selbst.«
Tug musterte Jalea forschend. »Vielleicht hast du recht. Aber ich habe Ranni und den Kindern ein Versprechen gegeben.«
»Du hast auch deinem Volk etwas versprochen.«
»Nicht diesen Ton, Jalea. Ich habe so viel getan wie jeder andere – sogar mehr! Ich habe schon gekämpft, als du noch Zöpfe getragen und mit deinem Vater Angla gelernt hast. Ich habe so viel Blut vergossen, dass man sich fragen muss, wieso ich überhaupt noch lebe. Der letzte Kampf wäre fast mein Ende gewesen, meine Wunden sind noch immer nicht ganz verheilt. Ich glaube, wenn ich wieder fortginge, würde ich bei meiner Rückkehr, falls ich denn überleben sollte, kein Zuhause mehr vorfinden.« Tug setzte sich auf eines der Betten. »Meine Zeit als Karuzari ist vorbei, Jalea. Jetzt soll jemand anders die Fahne übernehmen.«
Jalea setzte sich neben ihn und fasste ihn bei der Hand. »Ich wollte nicht in Zweifel ziehen, was du für unser Volk getan hast, das weißt du. Niemand hat tapferer gekämpft als du. Du warst mehr als zwanzig Jahre lang vielen ein Vorbild. Und man wird dich auch nicht so bald vergessen.«
Tobin schritt nervös im Hangar auf und ab, während Fähnrich Mendez mit ein paar anderen Besatzungsmitgliedern der Aurora das Molo entlud. Der Fähnrich bemerkte Tobins Unruhe und blieb stehen. »Alles in Ordnung, Tobin?«
»Ja, ja, alles gut. Weshalb fragen Sie?«
»Sie wirken ein bisschen nervös«, antwortete Mendez.
»Ich würde nur ganz gerne Ihr Team vom Mond abholen«, sagte Tobin.
»Ja, unser Erster kann’s auch kaum erwarten.« Ohne auf den Fähnrich einzugehen, machte Tobin kehrt, ging zu seinem Schiff zurück und tat so, als inspiziere er die Triebwerke. Als Mendez das nächste Molopaket aus dem Schiff schleppte, beobachtete er Tobin. Kurz darauf war dessen Schiff entladen. »Das ist das letzte Paket«, sagte Mendez zu Tobin.
»Ausgezeichnet«, sagte Tobin und stieg über die Rampe zur Luke hoch.
»Brauchen Sie noch Treibstoff oder sonst etwas?«, fragte Mendez.
»Nein, danke, Fähnrich. Ich habe noch ausreichend Vorräte«, entgegnete Tobin und wandte sich zum Cockpit.
Mendez schritt die Rampe hinunter. Kaum war er unten angelangt, klappte sie auch schon hoch. Dann rollte das Schiff ein Stück zurück, schwenkte herum und glitt auf eine der Luftschleusen zu. Fähnrich Mendez musste Tobins Schiff ausweichen. »Verdammt, der Bursche hat es wirklich eilig!«, rief Mendez dem Sergeant zu, als er an der Hangarwand angelangt war.
Nicht weit vor der Küste hielt ein kleines, namenloses Raumschiff auf das Land zu. Obwohl es das Wasser nicht berührte, warf sein Antrieb ein hohes Kielwasser auf, bis es über den Strand aufs Trockene schoss und landeinwärts raste. In Sekundenschnelle hatte es Haven City erreicht und verzögerte stark, als es sich dem Raumhafen näherte. Niemand stellte sich ihm in den Weg, niemand funkte es an. Alle, die es bemerkten, hielten es für geraten, möglichst schnell wegzuschauen.
Das Schiff flog abseits der üblichen Routen und schwebte stattdessen über die Reihen der Parkbuchten hinweg, bis es sein Ziel erreicht hatte. Dann ging es rasch tiefer, fuhr im letzten Moment vor dem Aufsetzen das Fahrwerk aus und klappte die Rampe aus.
Die Arbeiter der Erntecrew von der Aurora hatten soeben das Frachtshuttle entladen, als das unbekannte Schiff unmittelbar neben ihnen landete. Niemand hatte mit ihm gerechnet, und der Pilot des Shuttles reagierte gereizt.
»Was zum Teufel bildet ihr euch ein?«, grollte er und näherte sich herausfordernd der Rampe des namenlosen Raumschiffs. »Das ist eine private …«
Der Feuerstoß einer Energiewaffe, der ihn mitten auf die Brust traf, ließ ihn mitten im Satz verstummen, machte seinem Leben ein Ende und schleuderte ihn mindestens zwei Meter nach hinten. Sein qualmender Leichnam landete unmittelbar vor einem der Leiharbeiter, dem er
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