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Unter Trümmern

Unter Trümmern

Titel: Unter Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Heimbach
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…“
    „Werner Eckes.“
    „Genau, Werner Eckes, geraten. Habe mich mit ihm unterhalten, aber als ich die feindselige Stimmung in dem Laden mitbekommen habe, bin ich gegangen.“
    Siggi zog plötzlich seine Augenbrauen hoch, als habe er einen Einfall.
    „Gestern Morgen kamen Sie doch mit dieser Verletzung ins Büro …“ Er deutete auf Kochs Stirn. „Ist das davon?“
    Der Kommissar antwortete nicht sofort.
    „Er ist mir nach. Wollte wissen, was ich von Glodkowski will. War nicht zimperlich.“
    „Und Sie auch nicht“, ergänzte Siggi und Stolz auf seinen Chef klang aus seinen Worten.
    „Er oder ich!“ Koch war sich sicher, dass es das war, was der Junge hören wollte. „Aber ich habe ihn nur zusammengeschlagen. Mehr nicht.“
    Die Tür zu der Kneipe war verschlossen. Erst nach dem dritten Klopfen reagierte jemand.
    „Ist ja gut. Was ist los?“
    Schlurfende Schritte näherten sich der Tür. Ein Riegel wurde zur Seite geschoben.
    „Was’n los?“
    Ein alter Mann streckte seinen Kopf durch den Spalt und sah die beiden Männer genau an. Es war der Wirt, der Koch an dem Abend den Obstschnaps gebracht hatte. Jetzt fiel Koch auch der Name des Mannes ein.
    „Lassen Sie uns rein, Freddie!“
    Siggi und der Mann sahen den Kommissar erstaunt an.
    „Ich kenn Sie doch? Sie sind doch schon mal hier gewesen“, erwiderte der Wirt, anstatt zur Seite zu treten. „Wir haben noch geschlossen. Und so Grünschnäbel“, er deutete mit einem kurzen Blick auf Siggi, „kriegen hier nichts.“
    „Aufmachen!“, forderte Koch nachdrücklich, zog seinen Ausweis aus der Tasche und hielt ihn Freddie vor die Nase.
    „Schmiere. Dachte ich es mir doch.“
    Koch steckte seinen Ausweis mit einer ruhigen Bewegung ein, doch sowie er ihn in der Tasche verstaut hatte, stieß er die Tür mit dem Fuß auf. Das kam so überraschend, dass der Wirt keinen Widerstand leisten konnte und nach hinten in den Raum stolperte.
    „Was soll das?“, beschwerte er sich, während er sich aufrappelte.
    Koch ging nicht darauf ein. Er stellte sich an das Metallstück in der Mitte des Raums, das als Tisch diente und an dem er vorgestern schon gestanden hatte. „Sie kennen Werner Eckes?“
    „Ja, natürlich. Was ist mit Werner? Hat er was angestellt?“
    Koch sah den Mann genau an. Er wollte feststellen, ob der ihm was vorspielte.
    „Er ist tot.“
    „Wie tot?“
    „Erstochen. Nachdem man ihn gefoltert hat.“ Koch sagte das ganz kühl.
    „Sie haben sich doch noch mit ihm unterhalten“, sagte Freddie.
    „Unterhalten ist gut“, erwiderte Koch. „Viel gesagt hat er nicht. Und dann ein Messer gezogen.“
    „Das sind die schlechten Erfahrungen, die Werner gemacht hat.“
    „Hören Sie zu, Freddie, wir reden jetzt nicht um den heißen Brei rum, verstanden!? Ich habe nach Klaus Glodkowski gefragt, keiner in diesem Loch kannte ihn. Eckes hat ein Messer gezogen. Ich bin raus, weil ich keine Lust hatte, damit Bekanntschaft zu machen. Soweit bekannt, soweit gut. Was geschah danach? Ist er wieder hierhin zurückgekommen?“
    Freddie steckte sich eine Zigarette an und hielt die Packung den beiden Polizisten entgegen, die ablehnten.
    „Nein.“ Freddie wirkte jetzt ruhiger.
    „Wo könnte er hingegangen sein?“
    „Keine Ahnung. Er ist Ihnen nach. Ich habe schon gedacht …“
    „Ja?“
    „Na ja, dass er Unsinn macht. Wissen Sie, Werner ist manchmal sehr unbeherrscht. Sie haben’s ja gesehen. Der hat schnell das Messer zur Hand. Und der Allerhellste …“
    „Und gestern. War Freddie gestern hier?“
    Der Wirt schüttelte den Kopf.
    „War also kein Stammgast?“
    „Wie man’s nimmt. Aber manchmal hat er sich eine Auszeit genommen.“
    „Für nen Bruch, oder so?“
    „Aber Herr Kommissar!“ Freddie hob beschwichtigend die Hände.
    „Mit wem hat Eckes sonst so zu tun?“
    „Ich kenne die Leute doch nicht alle mit Namen.“
    „Freddie, wenn Sie uns nicht helfen, schicke ich Ihnen die Kollegen ins Haus. Konzession und all diese Sachen.“
    Freddie warf seinen Zigarettenstummel auf den Boden und trat ihn aus.
    „Dieter Marks …“
    „Schreiben Sie die Namen mit“, sagte er an Siggi gewand. „Und die Adressen, Freddie, brauchen wir natürlich auch.“
    Der Wirt nannte einige Namen, die Siggi alle notierte. Einer war nicht dabei.
    „Was ist mit Glodkowski? Wo wohnt er?“
    Freddie wurde unruhig, steckte sich eine Zigarette an.
    „Teures Vergnügen, Freddie, das Rauchen.“
    „Als Wirt …“
    „Sie haben meine Frage noch nicht

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