Unter uns Pastorentoechtern
Gilbert und Sullivan in Pontywen einzuführen.“
Sie sah mich verwirrt an. „Wer sind denn diese Herren?“
7
Ich saß hinten im Garten auf einem Stuhl, den ich mir von meiner Wirtin ausgeliehen hatte. Es war ein herrlicher Vormittag für ein Sonnenbad. Zu diesem Zweck hatte ich meine Nase mit der oberen rechten Ecke der Titelseite der Times bedeckt, die ich mir mit Speichel auf die Haut geklebt hatte.
Das Gesicht der Sonne zugewandt, begann ich einen imaginären Beitrag zur Rubrik „Nützliche Tips“ in der Beilage des landesweit erscheinenden Kirchenmagazins zusammenzustellen. Letzten Monat war der Preis in Höhe von fünf Shilling an eine Dame gegangen, die sich dafür ausgesprochen hatte, leere Parfümfläschchen zu verwenden, um „die Schubladen mit dem Duft zu erfüllen“.
Ich dachte über die Formulierung meines Beitrags nach. „Hier ist ein nützlicher Tip zum Rüsselschutz in der heißen Sonne. Nehmen Sie die obere rechte Ecke der Titelseite der Times. Schneiden Sie sorgfältig ein Stück in der Größe Ihrer Nase aus. Tragen Sie Speichel auf das Papier auf, und pressen Sie es mit drei Fingern an. Halten Sie den Schutz dreißig Sekunden lang fest.“
Plötzlich wurde meine Tagträumerei vom lärmenden Auftauchen drei kleiner Jungen, die nebenan wohnten, unterbrochen. Es waren Daniel (Danny), acht Jahre alt; Llewellyn (Lew), sieben, und Leonard (Lennie), vier Jahre alt.
„Um Gottes willen, geht mir vor den Füßen weg“, rief Mrs. Preece, ihre Mutter. Ihr Mann war als Bordschütze bei der Air Force in Indien stationiert. Die Aufsicht über die drei lebhaften Jungs während der Schulferien erwies sich als eine harte Prüfung für sie.
Jeder der Hintergärten in der Straße war von den benachbarten durch eine anderthalb Meter hohe Mauer aus unregelmäßig gehauenen Steinen getrennt, durchsetzt von Wildblumen, die sich in den Spalten eingenistet hatten.
Von meiner Seite der Mauer hörte ich mit an, wie sich eine theologische Diskussion entwickelte. Die Jungen waren von ihrer Mutter, die dadurch in den Genuß einer etwa einstündigen Oase des Friedens kam, in die nächste Sonntagsschule geschickt worden. Da diese Sonntagsschule in dem hölzernen Bau der Pfingstgemeinde am Ende der Straße abgehalten wurde, waren die Jungen über die Gefahren der Lästerung unterwiesen worden.
„Sie sollte Gottes Namen nicht mißbrauchen“, sagte Danny, der Älteste. Er war ein pfiffiger Bursche.
„Er könnte sie sonst tot umfallen lassen“, kommentierte Lew.
„Ja“, erwiderte Danny. „Er ist allmächtig. Er hat alles gemacht — die Sonne und den Mond und die Sterne.“
„Und er hat diese Welt erschaffen“, sagte Lew, „die Bäume, die Blumen und die Felder.“
Daraus entwickelte sich ein Wettstreit zwischen den beiden Jungen, wer die meisten Großtaten Gottes aufzählen konnte. Schließlich stellte sich geistige Erschöpfung ein, während sie sich das Gehirn zermarterten, was Gott noch gemacht haben könnte.
Plötzlich steuerte der vierjährige Lennie eine Bemerkung bei. „Aber die Häuser hat der Stadtrat gemacht.“
„Halt den Mund, Lennie“, gab Danny zurück. „Du verstehst nicht, wovon wir hier reden.“
Nicht lange danach schlief ich ein.
Das nächste, was ich bemerkte, war ein lautes Klirren von Glas hinter mir.
An der hinteren Mauer befand sich ein Andenken an den verstorbenen Mr. Richards. Er war ein begeisterter Gärtner gewesen. Offenbar war der Bahnhof von Pontywen während seiner Amtszeit zweimal zu dem Bahnhof mit den am besten gepflegten Blumenbeeten an der Strecke gekürt worden.
Zu Hause war sein Stolz und seine Freude sein kleines Gewächshaus im Garten gewesen. Jedes Jahr brachte es Tomaten und Gurken in Hülle und Fülle hervor. Seit seinem Tod erhielt Mrs. Richards das Glas in makellosem Zustand und reinigte es jede Woche. Nichts wuchs darin. Es waren nur noch die vertrockneten Stiele da, die die Witwe dauerhaft an das Hobby ihres Mannes erinnerten.
„Wie oft habe ich euch schon gesagt, daß ihr nicht im Garten Ball spielen sollt?“ kreischte Mrs. Preece.
„Es war Lennies Schuld“, sagte Danny. „Lew und ich haben ganz ruhig mit dem Kricketball gespielt, und dann ist er gekommen und hat den Ball über die Mauer geschmissen.“
„Ihr hättet den Ball gar nicht erst mit in den Garten nehmen dürfen“, rief seine Mutter. „Jetzt habt ihr Mr. Richards’ Gewächshaus kaputtgemacht.“ Es war immer noch „Mr. Richards’ Gewächshaus“.
Ich stand
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