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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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zusammenraffen konnte, brachte er zu ihrem behelfsmäßigen Unterstand. Er hockte sich auf den Hügel und rieb mit dem Seegras Summers Haut trocken, ehe er es ebenfalls in der Vertiefung verteilte. Als er sich erhob, brach er einen Brocken trockenen und festgebackenen Sandes von dem Hügel ab und legte einen hellen Streifen irgendeines festen Materials frei, das darunter vergraben war.
    Er schenkte ihm keine weitere Beachtung, während er seinen eigenen Overall abstreifte und sich in den Seewind stellte, bis seine Haut ebenfalls trocken war. Dann streckte er sich als zusätzlicher Windschutz neben Summer aus. Sie murmelte etwas, und ihr Körper fühlte sich nicht mehr eisig an. Während er sich in der warmen Nachtluft ausstreckte, gelangte Dirk zu der Überzeugung, dass sich seine Schwester schnell von den Strapazen erholen werde.
    Bei ihm forderten die Anstrengungen der letzten Stunden ebenfalls ihren Tribut, und seine Augenlider wurden schwer. Eine Mondsichel tauchte hinter einer Wolke auf und übergoss den Strand mit ihrem silbernen Licht. Über seinem Kopf konnte Dirk das halb vergrabene und teilweise aus dem Sandhügel ragende Gebilde ein wenig deutlicher erkennen. Es war blassgelb und mit einer Aufschrift aus verblichenen schwarzen Lettern versehen. Sein müder Geist formte einen Namen, der einen seltsamen Klang hatte und ihn bis in den Schlaf verfolgte.
    Barbarigo .

47
    Summer wurde von einem Scharren in der Nähe ihres Ohrs geweckt. Sie schlug die Augen auf und gewahrte ein schwergewichtiges Objekt, das sich nicht allzu weit von ihrem Kopf entfernt über den sandigen Untergrund bewegte.
    »Dirk!«, schrie sie auf und stieß ihren schlafenden Bruder neben sich an.
    Er schreckte hoch, richtete sich auf und grinste, als er erkannte, wovor sich Summer offensichtlich fürchtete. Es war eine von der Sonne durchwärmte Strahlenschildkröte. »Möchtest du etwa zum Frühstück Schildkrötensuppe?«
    Das betagte Reptil blickte an seinem grauen Geierschnabel entlang auf Dirk, als wollte es zum Ausdruck bringen, dass es nicht sehr erfreut sei. Dann wandte es sich ab, grub seine Klauen in den Sand und setzte seine träge Wanderung über den Strand fort.
    Summer musste über ihre ängstliche Reaktion lachen, während sie der großen Schildkröte nachblickte. »Wie kann jemand einer derart stattlichen Kreatur nur etwas Schlimmes antun?«
    »Kommt darauf an, wie hungrig man ist.« Dirk stand auf und betrachtete ihre Umgebung bei Tageslicht. Der Strand war eben und sandig. Umrahmt wurde er von schroffen Kalksteinhügeln, die landeinwärts anstiegen. Die Vegetation war spärlich, da in dieser Region nur selten mehr als ein paar Zentimeter Niederschläge im Jahr fielen.
    Summer richtete sich ebenfalls auf. »Siehst du irgendwo die Alexandria ?«
    Ein Blick zur Küste lieferte Dirk lediglich das Panorama einer leeren blauen See, die mit weißen Schaumkronen gefleckt war. Nirgendwo ein Zeichen des NUMA -Schiffes oder von anderen Schiffen. »Ich vermute, wir sind weiter nach Osten abgetrieben, als wir angenommen haben. Wenn wir weit genug an der Küste entlangmarschieren, können wir sie vielleicht irgendwann durch Winken auf uns aufmerksam machen.«
    Was sie nicht wussten, war, dass Jack Dahlgren und zwei Matrosen die ganze Nacht lang die Küste mit einem Zodiac, das mit einem Suchscheinwerfer ausgerüstet war, abgegrast hatten. Sie hatten sogar diesen Strandabschnitt zwei Mal unter die Lupe genommen. Aber Dirk und Summer hatten diese Besuche hinter ihrem Schutzwall verschlafen, da die Brandung den Motorenlärm des Zodiac verschluckt hatte.
    »Dirk?«
    Der Klang ihrer Stimme sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. »Was ist los?«
    »Ich kann mein linkes Bein nicht bewegen.«
    Dirk wurde bleich. Er hatte sofort einen Verdacht, weshalb nicht: Sie hatte sich trotz allem doch noch die Dekompressionskrankheit geholt. Diese machte sich gewöhnlich durch Schmerzen in den Gelenken oder Gliedmaßen, aber manchmal eben auch durch Lähmungserscheinungen bemerkbar. Und Lähmungen im Bereich der Beine wurden gewöhnlich durch Gasblasen hervorgerufen, die sich im Rückenmark festgesetzt haben mussten.
    Er eilte zu ihr und ging neben ihr auf die Knie hinunter. »Bist du sicher?«
    Summer nickte. »Ich habe absolut kein Gefühl in meinem linken Bein. Das rechte scheint völlig in Ordnung zu sein.« Sie sah ihn ängstlich an.
    »Und was ist mit den Schmerzen?«
    »Nicht so schlimm, aber ich brauche ein wenig Hilfe, um zum Schiff

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