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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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musste sich landeinwärts bewegen, bis die Felsrampe abfiel und er einen kurzen Berghang ersteigen konnte. Die obere Fläche der Felsbastion war weitgehend eben und ging in eine Reihe niedriger Hügel über, die sich zwei Meilen weit bis zum Meeresarm erstreckten. Der weiße Deckaufbau des ankernden Frachters schwebte wie eine Fata Morgana über einem fernen Bergrücken.
    Summers Zustand beherrschte Dirks Gedanken und trieb ihn zu einer schnellen Gangart an. Sie hatten sich vor weniger als zwölf Stunden aus dem Tauchboot befreien können, daher war ihre Chance auf eine vollständige Genesung immer noch sehr gut – sofern sie es möglichst bald schaffte, die Vorteile der Überdruckkammer zu nutzen. Seine Sorge hielt ihn weiter auf Trab, bis er nach einer knappen Dreiviertelstunde eine Anhöhe erreichte. Unter ihm erstreckte sich die kleine Lagune, umgeben von niedrigen Bergen, die das Schiff und die Hafenanlagen perfekt tarnten.
    Während er über den westlich gelegenen Hügel abstieg, konnte er erkennen, dass ihn ein eher bescheidener Komplex erwartete. Es gab nur zwei stehende Bauten. Ein wohnheimähnliches Gebäude war ein Stück landeinwärts errichtet worden, während sich am gegenüberliegenden Ende des Piers ein Lagerhaus erhob. Dazwischen befand sich eine hohe metallene Dachkonstruktion, die er für ein drittes Gebäude gehalten hatte. Das Dach erstreckte sich über den gesamten Pier und spendete mehreren Haufen eines körnigen Sediments Schatten. Dirk tippte zuerst auf Salz – aus einigen nahe gelegenen Verdunstungsbecken –, erkannte jedoch dann seine graue Farbe.
    Das Schiff, ein mittelgroßer Schüttgutfrachter, lag gegenüber und beanspruchte die gesamte Länge des Piers für sich. Dirk konnte seinen Namen nicht erkennen, sah jedoch, dass der Schornstein mit dem Bild einer weißen Blume versehen war. Eine Handvoll Männer schafften einen der Erzhaufen mit Radladern und einem Förderband auf das Schiff.
    Das schwere Gerät, angetrieben von einem Generator, der in nächster Nähe stand, sorgte für eine laute Geräuschkulisse. Niemand nahm Notiz von Dirk, als er den Hügel hinunterstieg und sich dem offenen Lagerhaus näherte. In seinem Innern traf er einen Mechaniker an, der soeben einen kleinen Motor überholte. Dirk machte Anstalten, das Gebäude zu betreten, dann blieb er ruckartig stehen.
    Aus dem Augenwinkel hatte er den Blick auf ein weiteres Schiff in der Lagune erhascht. Da der Frachter den Pier besetzte, war es gezwungen gewesen, an der Seite des Frachters anzulegen, die dem Land abgewandt war. Es war vor seinem Blick verborgen gewesen, als er den Hügel heruntergekommen war, aber die in der Lagune herrschende Strömung hatte es an seinen Leinen so weit herumschwingen lassen, dass sein Bug nun deutlich zu sehen war – und nicht nur der, sondern auch ein frischer mit gelber Farbe verschmierter Kratzer am Bugüberhang.
    Im Lagerhaus blickte der Mechaniker hoch und entdeckte Dirk. Er musterte ihn misstrauisch und stieß einen lauten Ruf aus. Aus dem rückwärtigen Teil des Lagerhauses näherte sich ein junger Mann in grünem Kampfanzug. In seiner Armbeuge lag ein AK-47-Sturmgewehr, das auf Dirks Brust zielte. Eine Flut von Worten in einem Dialekt, den Dirk nicht kannte und verstand, sprudelte über seine Lippen, doch ihre Bedeutung war eindeutig.
    Dirk starrte den Bewaffneten ungläubig an, dann spreizte er die Hände und streckte die Arme langsam in die Höhe.

48
    Summer war mit ihren Gedanken ganz woanders. Sie verfolgte, wie die Strahlenschildkröte über den Strand trottete, und blickte dann sehnsüchtig auf das offene Meer hinaus. Schließlich wandte sie sich dem Objekt zu, das in dem Hügel steckte, neben dem sie geschlafen hatte.
    Das Material, das Dirk freigelegt hatte, war dick und gummiartig. Jetzt, bei Tageslicht, konnte sie erkennen, dass der Hügel eine längliche Form hatte und offenbar von diesem Objekt gestaltet wurde, das sich in ihm verbarg. Summer untersuchte das Material und rieb mit den Fingern über die einst schwarzen und mittlerweile verblichenen Buchstaben.
    Barbarigo. Es klang italienisch, wodurch ihre Neugier geweckt wurde. Mit Hilfe ihrer Treibholzschaufel kratzte sie den Sand über dem Wort ab und legte eine zusammengepresste Rolle des gummiartigen Materials frei. Sie konnte erkennen, dass es früher aufgeblasen gewesen sein musste. Als sie weitergrub, wurde ihr klar, dass sie ein Schlauchboot vor sich hatte. Es war zwar alt, aber durch die Sandschichten, die sich

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