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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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hakte das Holster vom Gürtel und reichte Dirk die SIG Sauer. »Pass auf deine Schwester auf.«
    »Macht euch keine Sorgen«, flüsterte Summer hinter ihnen.
    Ein Soldat hatte den Außenbordmotor bereits gestartet und steuerte das Schlauchboot jetzt hinter den ersten beiden Sturmbooten in Richtung Ufer. Das erste Boot scherte nach links aus zur Bucht, während die anderen beiden nach rechts zu einer kleinen dicht bewachsenen Felszunge manövrierten. Die Boote befanden sich weniger als fünf Minuten im Wasser, als ihr gesamter Angriffsplan katastrophal in die Binsen ging.
    Ein Absperrring aus fest verankerten Bojen mit Sensoren und Videokameras hatte ihren wohlgeordneten Aufmarsch aufgezeichnet. Überall in der Anlage erklangen Alarmsignale und riefen Bolckes Sicherheitstruppe auf den Plan. Die meisten Wächter verteilten sich auf dem Kai, nachdem sie die Gefangenen in ihre Quartiere zurückgetrieben hatten, während sich eine andere Truppe auf dem Dach von Bolckes Residenz postierte.
    Boot 1, mit Alvarez als Truppführer, musste den ersten Rückschlag einstecken. Nachdem sie den künstlichen Mangrovensumpf passiert hatten, näherten sie sich dem Kai – und wurden von einer heftigen Geschosssalve empfangen. Alvarez und seine Männer feuerten mutig zurück und konnten ihre Gegner auch für kurze Zeit in Deckung zwingen, bis eine Formation raketengetriebener Granaten auf sie zuraste. Eine Granate landete im Boot und rutschte bis zum Heck, ehe sie explodierte. Zwei Männer fanden sofort den Tod, als das Heck zertrümmert wurde und die anderen Männer sich im Wasser wiederfanden.
    Die Boote 2 und 3 waren dadurch viel zu kurz vorgewarnt, als massives Gewehrfeuer vom Dach von Bolckes verstecktem Wohnhaus losbrach. Dem Strand am nächsten, zog Boot 2 den größten Teil des Feuers auf sich und hatte mehrere Verluste zu verzeichnen, während es auszuweichen versuchte und das Feuer erwiderte. Der Steuermann schaffte es gerade noch, das Boot auf den Strand zu setzen, wo die Soldaten hinter einer niedrigen Felsböschung ein wenig Schutz fanden. Allerdings wurde das Team von den Schützen auf dem Dach in dieser Position wirkungsvoll festgenagelt.
    »Nach rechts!«, rief Pitt dem Steuermann von Boot 3 zu, als vor ihnen die Schlacht entbrannte.
    Er hatte die missliche Lage von Boot 2 vorausgesehen und dem Steuermann angezeigt, eine scharfe Rechtskurve zu fahren und außer Sicht des Wohnhauses an Land zu gehen. In seiner Panik gab der Steuermann Vollgas und rammte das Steuer nach rechts. Sie schafften es beinahe unbehelligt, während der Anführer des Teams, ein stämmiger Mann namens Jorge, den Gegenangriff organisierte. Als die Schützen auf dem Dach jedoch das dritte Boot ins Visier nahmen, wurde Jorge zweimal in den Bauch getroffen.
    Pitt sah den ängstlichen Ausdruck in den Augen der anderen Soldaten, von denen keiner je eine ernste Kampfsituation erlebt hatte. Also übernahm er sofort die Führung.
    »Wir müssen die Schützen auf dem Dach ausschalten, um die Männer von Boot 2 vom Strand zu holen. Folgt mir zum Haus.«
    Als der Rumpf ihres Bootes auf Grund lief, setzte Pitt über den Randwulst und sprintete in den Dschungel. Inspiriert von seiner offensichtlichen Furchtlosigkeit, rannten die Kommandosoldaten hinter ihm her.
    »Ich bleibe hier und kümmere mich um Jorge«, sagte Summer zu Dirk, während sie nach einem Erste-Hilfe-Kasten suchte. »Geh und hilf Dad.«
    Dirk nickte, entsicherte seine Pistole und sprang aus dem Boot. Schnell holte er die anderen ein, die sich bereits einen Schleichweg durch den Urwald suchten. Pitt ließ sie am Rand einer Lichtung anhalten, die das Haus umgab. Mehrere Schützen waren auf dem Dach zu sehen, wo sie darauf warteten, dass die Angreifer aus dem Dickicht auftauchten.
    Pitt studierte den Bau und fand eine Außentreppe, die auf das Dach führte. Er wandte sich an den jungen Mann, der neben ihm kauerte. »Haben Sie Granaten bei sich?«
    »Nur Rauchgranaten.«
    »Dann geben Sie mal her, was Sie haben.«
    Nachdem er vier Rauchgranaten eingesammelt hatte, stellte Pitt die Männer in einer Schützenreihe auf.
    »Auf mein Zeichen nehmt ihr das Dach unter Beschuss, um mir Deckung zu geben. Wenn ich die Treppe erreiche, werfe ich die Granaten aufs Dach. Ihr kommt sofort hinterher und sichert das Dach.«
    Geduckt begab sich Pitt in eine Position näher am Haus und brüllte dann: »Jetzt!« Der Dschungel explodierte regelrecht mit einem Trommelfeuer, das die Wächter auf dem Dach überschüttete.

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