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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Reserveschlepper, der von der Kanalverwaltung zur Unterstützung der regulären Schleppboote eingesetzt wurde, mit denen große Handelsschiffe in die Schleusenkammern bugsiert wurden.
    Pitt zog sich an Bord, löste unauffällig die Leinen und schlich dann zum Ruderhaus. Er startete den Motor und legte ab, ohne auf das Bereitschaftspersonal des Schiffes zu achten, das gerade beim Schleusendienst aushalf. Nachdem er den Schlepper in den See gelenkt und gleichzeitig die Gashebel nach vorn geschoben hatte, passierte er ein großes, längliches Objekt, das im Wasser trieb. Es war die Leiche Pablos, geschunden und zerquetscht von ihrem tödlichen Ritt durch die Abflusstunnel der Kanalschleuse.
    Der Schlepper konnte auch nicht annähernd mit Bolckes Mannschaftsboot mithalten, doch das musste er auch gar nicht. Der Miraflores-See war klein und überschaubar, etwa eine Meile lang, so dass Pitt seine Jagdbeute nicht aus den Augen verlieren konnte, und wenn Bolcke mit dem Beiboot fliehen wollte, würde sein Weg zwangsläufig durch weitere Schleusen führen. Aber während ihm Pitt in einem Abstand von einer halben Meile folgte, erkannte er schon bald, dass Bolcke etwas Derartiges gar nicht vorhatte.
    Das Mannschaftsboot ging neben einem großen Frachter längsseits, der auf dem See trieb, und wartete darauf, dass die Bordleiter heruntergelassen wurde. Zwei bewaffnete Männer mit asiatischen Gesichtszügen stiegen die Leiter hinab und zogen das Motorboot dicht an den Schiffsrumpf heran. Bolcke reichte einem der Männer die Plastiktonne, in der sich die Pläne der Sea Arrow befanden, und dann verließ er das Boot.
    Da er sich ihm von achtern näherte, sah Pitt, dass der Frachter mit dem schwarzen Rumpf den Namen Santa Rita trug und unter der Flagge Guams fuhr. Die Männer hatten die Leiter zur Hälfte erstiegen, während Pitt mit dem Schlepper längsseits ging.
    Als er Pitt im Ruderhaus erkannte, starrte Bolcke ihn an, als sei er ein Gespenst. Dann redete er hektisch auf seine bewaffneten Begleiter ein.
    Der Mann, der die Tonne trug, kletterte im Höchsttempo die Leiter hinauf, doch der andere Mann blieb stehen und brachte sein Gewehr in Anschlag. Er studierte das Schleppboot einige Sekunden lang, dann setzte er ihm eine kurze Salve dicht vor den Bug. Danach richtete er das Gewehr auf Pitt im Ruderhaus. Pitt verstand die Botschaft sofort, steuerte das Boot vom Frachter weg und zog an ihm vorbei.
    Zhou kam zur Reling, während Bolcke an Bord kletterte. »Herzlich willkommen«, sagte Zhou mit einer Andeutung von Erleichterung in der Stimme.
    Bolcke sah sich mit wildem Blick um. Er war nach dem Ersteigen der Leiter völlig außer Atem. »Mein Schiff wurde gerammt und versenkt, mein Betrieb wurde angegriffen und zerstört. Wir haben den Motor verloren, und mein Helfer Pablo ist getötet worden. Aber ich konnte mit den Plänen für das Superkavitationssystem fliehen. Sie sind viel mehr wert als der Motor.«
    Zhou starrte den Österreicher an und stellte mit Genugtuung fest, dass er offenbar nicht verdächtigt wurde, den Komplex in die Luft gesprengt zu haben. Aber der Verlust des Motors der Sea Arrow war ein Fehlschlag, selbst wenn er die Pläne in Empfang nehmen konnte. »Damit ändert sich unsere Abmachung.«
    »Natürlich. Aber das können wir später noch besprechen. Wir müssen erst einmal die Miraflores-Schleuse hinter uns bringen.«
    Zhou nickte. »Wir sind als Nächste für die Durchfahrt an der Reihe. Wer war das in dem Schlepper?«
    Bolcke schaute dem Schleppschiff nach, das in der Ferne allmählich kleiner wurde. »Nur ein lästiges Ärgernis. Aber das kann uns jetzt nicht mehr aufhalten.«

79
    Das Ärgernis namens Pitt hatte die Santa Rita weit hinter sich gelassen und suchte nun verzweifelt nach einer Möglichkeit, das Schiff zu stoppen und die Pläne zurückzuholen. Allein im Schleppboot hatte Pitt allerdings nur wenige Optionen. Er studierte den vor ihm liegenden See und sah, wie sich an seinem Ende die Fahrrinne gabelte. Die südliche Abzweigung führte zu einem niedrigen Damm mit Überlauf, der den Pegelstand des Sees regelte. Im Norden lagen die Zwillingsschleusen, die ebenfalls den Namen Miraflores trugen. Eine der Kammern hatte soeben ihre Tore geöffnet und entließ ein großes weißes Kreuzfahrtschiff.
    Er wusste, dass die Schleusen eine Sackgasse bedeuteten. Bolcke hatte sich bei Miraflores sicherlich den gleichen Einfluss erkauft wie bei Pedro Miguel. Jedes Ersuchen, die Durchfahrt des Frachters durch die

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