Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
– und Sie wären in der Lage, die Welt in beiden Bereichen zu beherrschen.«
Diese Bemerkungen trafen bei Jintai, der sich ständig über die unterlegenen Waffen beklagte, die die Volksbefreiungsarmee ins Rennen schickte, einen wunden Punkt. »Vielleicht ist dies ein geeigneter Zeitpunkt zum Handeln«, sagte er zu Tao.
»Vielleicht«, räumte Tao ein, »aber würde das bei unseren westlichen Handelspartnern nicht ein entsetzliches Chaos auslösen?«
»Das wäre möglich«, sagte Bolcke, »aber was könnten sie tun? Um ihre eigene schwankende Wirtschaft zu erhalten, hätten sie keine andere Wahl, als mit Ihnen eine Partnerschaft einzugehen und Sie an ihren technischen Entwicklungen teilhaben zu lassen.«
Der Spionagechef zündete sich mit einem teuren Feuerzeug eine Zigarette an. »Was steckt in dieser Sache für Sie drin, Mr. Bolcke?«
»Ihre Aktivitäten werden mir in meinem Mineralienhandel zu höheren Profiten verhelfen. Und ich denke, dass Sie mir gestatten werden, einen Teil der Mount-Weld-Produktion mit reichlichem Profit an befreundete Handelspartner zu verkaufen.« Er verriet weder etwas von seiner Absicht, den wachsenden Schwarzmarkt für Seltenerdmetalle mit dem zu versorgen, was die Mine produzierte, noch die Tatsache, dass er die Anlage für zweihundert Millionen Dollar weniger erwerben konnte, als er von den Chinesen verlangte.
Tao nickte. »Wir werden diese Angelegenheit mit vorrangiger Priorität im Politbüro zur Sprache bringen«, versicherte er.
»Vielen Dank. In der Hoffnung auf eine für beide Seiten vorteilhafte Entscheidung darf ich Ihnen noch etwas anderes anbieten. In der Vergangenheit konnte ich einige militärische Technologien aus meiner amerikanischen Sicherheitsfirma weitergeben, wofür Sie mich stets großzügig entschädigt haben.«
»Ja«, sagte Jintai. »Wir haben bereits den Apparat zur Demonstrationskontrolle eingesetzt, um einige Unruhen in den westlichen Provinzen niederzuschlagen.«
»Ich habe diese Apparate auf zwei von meinen Schiffen installiert und sie so weit modifiziert, dass sie eine tödliche Wirkung entfalten können. Ich würde Ihnen diese Modifikationen, wenn Sie interessiert sind, auch gern zur Verfügung stellen. Aber diese Technologie ist verglichen mit dem, was ich Ihnen jetzt anbieten kann, eher belanglos.«
Er legte zwei weitere Fotos auf den Tisch.
»Dies ist eine Art künstlerische Darstellung der Sea Arrow .« Bolcke deutete auf das erste Foto. »Die Arrow wird nach ihrer Fertigstellung das höchstentwickelte Tarnkappen-U-Boot der Welt sein.«
Jintai betrachtete das Foto neugierig, und Tao nickte, als er das Objekt erkannte.
»Die Arrow operiert mit extrem hoher Geschwindigkeit unter Verwendung eines komplexen Strahlantriebs in Verbindung mit einem Superkavitationssystem.« Bolcke deutete auf das zweite Bild. »Dies dürfte die U-Boot-Flotte der amerikanischen Navy gegenüber Ihrer eigenen um einige Generationen in die Zukunft katapultieren.«
Jintais Gesicht lief rot an. »Wir hängen immer um mindestens drei Schritte zurück.«
»Diesmal nicht«, sagte Bolcke mit einem Haifischgrinsen. »Vor weniger als einer Stunde gelangte ich in den Besitz des ersten Triebwerks, das in der nächsten Woche in die Sea Arrow eingebaut werden sollte. Außerdem verfüge ich über die einzige Kopie der Pläne und Zeichnungen vom Superkavitationssystem des Unterseeboots.«
Mit einem hämischen Grinsen beugte er sich über den Tisch. »Die Amerikaner können das Triebwerk nur mit Hilfe von Seltenerdmetallen nachbauen. Und ohne die Pläne des Superkavitationssystems ist ihr U-Boot wertlos.«
Die chinesischen Regierungsvertreter gaben sich alle Mühe, sich ihr brennendes Interesse nicht anmerken zu lassen. »Sind Sie gegebenenfalls gewillt, uns dieses Objekt zu überlassen?«, fragte Tao betont gleichgültig.
»Ich weiß aus verschiedenen Quellen, dass die Amerikaner insgeheim über eine Milliarde Dollar für die Entwicklung der Sea Arrow ausgegeben haben. Wenn wir in den anderen Punkten, über die wir gesprochen haben, zu einer Einigung kommen können, wird es mir ein Vergnügen sein, Ihnen den Motor und die Pläne für einen zusätzlichen Betrag von fünfzig Millionen zu überlassen.«
Tao blinzelte nicht einmal. »Wann können Sie alles liefern?«
»Der Motor und die Pläne kommen in fünf Tagen in Panama an. Dort kann dann auch die Übergabe stattfinden.«
»Es ist ein reizvolles Angebot«, sagte Tao. »Wir werden es einer wohlwollenden Prüfung
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