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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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unterwegs sein.«
    »Warum fliegen, wenn man sich eine anständige Brise um die Nase wehen lassen kann?«, sagte Giordino.
    »Dafür wurde die Fortitude gebaut. Wir sind in der Lage, in zwei Tagen ein ganzes Bataillon über den Atlantik zu schaffen.« Jarrett blickte auf eine Chronografenuhr. »Falls Sie nichts dagegen haben, Gentlemen, können wir starten.«
    Die Dieselmotoren der Fortitude sprangen mit einem dumpfen Grollen an. Die Leinen wurden gelöst, und das über einhundert Meter lange Schiff schob sich durch die enge Hafeneinfahrt von Pearl Harbour und ging auf Kurs nach Süden. Es passierte Waikiki und die hoch aufragende Tuffsteinwand des Diamond Head, ehe es Tempo aufnahm. Das kastenförmige Schiff beschleunigte zügig und erhob sich auf seinen messerscharfen Rümpfen. Die See war ruhig, so dass Jarrett die Maschinenleistung voll ausfahren konnte. Pitt betrachtete staunend den Navigationsmonitor, als die Vierzig-Knoten-Marke locker überschritten wurde.
    Nach ein paar Stunden verschwand die letzte der Hawaiiinseln hinter ihnen am Horizont, während sie in rasender Fahrt in eine verlassene Region des Pazifiks vordrangen. Pitt und Giordino gesellten sich an Deck zu Plugrad und seiner Truppe und unterhielten sich darüber, was sie möglicherweise erwartete, während sie sich über Abwehrmaßnahmen im Fall eines Enterversuchs Gedanken machten. Nachdem sie in der höhlenartigen Kantine des Schiffes ihr Abendessen eingenommen hatten, zogen sie sich für die Nacht in ihre Quartiere zurück.
    Während er am nächsten Morgen zusammen mit Giordino das Schiff besichtigte, bemerkte Pitt nach kurzer Zeit, wie die Maschinen der Fortitude gedrosselt wurden. Die beiden Männer begaben sich auf die Kommandobrücke, wo sie die Adelaide etwa eine Meile vor sich entdeckten.
    Sie war ein Schüttgutfrachter, rund zweihundert Meter lang, mit dunkelgrünen Laderäumen und einem goldfarbenen Decksaufbau. Ein verrußter Schornstein und Rost rund um die Ankerklüse deuteten auf eine wechselvolle Geschichte hin, sonst aber machte das Schiff einen sorgfältig gewarteten Eindruck. Sie stampfte mit beträchtlichem Tiefgang durch die Wellen, da ihre Laderäume bis zum Rand gefüllt waren.
    »Ihr Kapitän hat unsere Ankunft bestätigt und ist bereit, Sie an Bord aufzunehmen«, meldete Jarrett.
    »Vielen Dank für die schnelle Fahrt, Captain«, sagte Pitt. »Dieses Schiff ist ein wahres Schmuckstück.«
    »Sind Sie ganz sicher, dass Sie nicht noch eine Weile in der Nähe bleiben können?«, wollte Giordino von Jarrett wissen. »Falls auf der Adelaide akute Dürre herrscht, brauche ich Sie vielleicht, um ein paar Bier rüberzubringen.«
    »Tut mir leid, aber wir müssen schon in sechsunddreißig Stunden wieder zurück sein.« Jarrett verabschiedete sich von beiden Männern mit einem kräftigen Händedruck. »Ich habe Befehl gegeben, dass unsere Barkasse für Sie zu Wasser gelassen wird. Viel Glück und eine sichere Fahrt.«
    Plugrad hatte sein Coast-Guard-Team antreten lassen, als Pitt und Giordino an Deck kamen. Sie stiegen in ein überdachtes Beiboot und wurden zur Adelaide gebracht, an deren Flanke man bereits eine Leiter herabgelassen hatte. Plugrads Männer sprangen auf die Plattform und eilten in einem Tempo die Sprossen hinauf, als hätten sie weder Waffen noch sechzig Pfund schwere Rucksäcke auf dem Buckel. Pitt winkte dem Steuermann der Barkasse zu, ehe er von Bord ging und Giordino die Leiter hinauf folgte.
    Ein mürrisches Matrosenpaar in schlecht sitzenden Overalls und schwarzen Stiefeln erwartete sie an Deck. »Zu Ihren Quartieren geht es hier entlang«, sagte einer der beiden und deutete zum Decksaufbau am Heck des Frachters. »Der Kapitän erwartet Sie in zwanzig Minuten in der Messe.«
    Die beiden Matrosen geleiteten die Gruppe nach achtern, während die Maschinen der Adelaide ihre Drehzahl steigerten und das Schiff wieder auf seine alte Reisegeschwindigkeit ging. Als sie zu ihren Kojen in der zweiten Etage des Decksaufbaus geführt wurden, warf Giordino einen letzten Blick auf die Fortitude , die sich schnell nach Nordosten entfernte, und verspürte plötzlich einen heftigen Durst auf Bier.

38
    Der Chef der Adelaide entpuppte sich als vollkommen anders, als Pitt erwartet hatte. Anstelle der gesetzten, erfahrenen Kapitäne, die gewöhnlich auf den Kommandobrücken großer Handelsschiffe anzutreffen waren, sah Pitt einen jungen, hageren Mann mit nervös hin und her zuckenden Augen vor sich. Er betrat die Messe und fixierte

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