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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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angenehm kühl. Alina ging in den Keller, um Nachschub an Wein zu holen. In einer Ecke sah sie schlafend ihren Mann liegen, volltrunken. Sie ekelte sich vor ihm und war froh, dass er schlief. Sie befürchtete, dass er sich bei der Feier daneben benahm. Aber so konnte nichts schief gehen. Bis auf die Mackenzies, beabsichtigten alle Gäste noch etwa eine Woche zu bleiben. Der Abo-Stamm brach mit Peter und Sharon auf, er wollte sein Grundwissen über den Teebaum vertiefen. Aber die Schulmedizin, die er nun einmal studiert hatte, blockierte bei ihm das Verstehen der einfachen Denkweise der Buschmenschen.
    Franziska lud Pfarrer Thörel ein, seinen Aufenthalt zu verlängern. Obwohl er sich nur wegen Sabrinas Einschulung freigenommen hatte, wusste er doch, dass der junge Pfarrer ihn nur zu gern vertrat. Die Pflege der Gräber von der Familie Winter hatte er ihm besonders ans Herz gelegt, und er konnte sich darauf verlassen, dass alles zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigt wurde. Nach diesen Überlegungen willigte er gern ein. Franziska hatte ihm noch so viel zu erzählen, und auch Alina war darüber glücklich, dass ein Pfarrer auf ihrer Farm verweilte.
    „Ein Pfaffe im Haus, das ist wohl das Letzte, was mir noch fehlte“, brüllte Robin seine Frau, am Tag nach der Einschulung, an.
    Heute war es ganz besonders schlimm. Natürlich hätte sie Peter etwas sagen können, aber sie hatte bei ihm Hemmungen. Da es schon Jahre so ging, hielt sie es auch nicht für nötig, sich helfen zu lassen. Franziska war die Veränderung der Freundin aufgefallen, nahm aber an, dass es an der vielen Arbeit lag, die beide in der letzten Zeit hatten.
    Die Einschulung lag nun bereits zwei Tage hinter ihnen, als es für Alina unerträglich wurde.
    „Alina, was ist mit dir? Hast du Schmerzen?“
    „Ja“, stöhnte sie „sehr sogar. Mein Herz krampft sich schmerzhaft zusammen und sticht dabei so sehr, dass mir das Einatmen sehr weh tut.“
    „Ausgerechnet jetzt ist Peter nicht da. Wenn man den schon mal braucht.“
    Alina war froh über diesen Umstand, sagte aber: „Funke die fliegenden Ärzte an. Sie sollen einen Arzt schicken und einen Notar. Ich habe etwas dringend Geschäftliches mit ihm zu erledigen.“ Franziska wunderte sich, aber erledigte wortlos alles.
    Da das Postflugzeug auf der Basisstation des Flying Doctor Service zu tun hatte und auch Post für Mozzie dabei hatte, wurde die Gelegenheit genutzt, gleich mit diesem Flugzeug einen Arzt und den gewünschten Notar mitzuschicken.
    Neben Zeitungen und Briefen war ein ganz besonderer Brief dabei. Er trug Kevins Handschrift. Nach der Behandlung war noch der Notar bei Alina.
    In der Zwischenzeit unterhielt sich Franziska mit dem Arzt, und er gab ihr zu verstehen, dass es um Alina sehr ernst stand. „Ich befürchte, dass sie den morgigen Tag höchstwahrscheinlich nicht überleben wird.“
    Für Franziska brach eine Welt zusammen. Wie sollte es ohne Alina weitergehen? Da es so ernst um Alina stand, blieben der Arzt und auch der Notar noch auf der Farm.
    Als Franziska zu Alina ans Krankenbett durfte, erschrak diese. Schwer atmend lag Alina kreidebleich im Bett und verzog schmerzhaft das Gesicht. Die ganze Nacht wachte Franziska bei ihr. Gegen Morgen musste sie selbst erschöpft kurz eingeschlafen sein. Doch als sie erschrocken erwachte, atmete Alina nicht mehr. Sie hatte sich heimlich davon geschlichen. Sie war gestorben.
    Niemand dachte bei der herrschenden Aufregung an den Brief, der im Kontorschrank verschlossen war.
    Bei der Hitze musste nun sogar schnell gehandelt werden. Franziska hatte diese Eile bereits bei Martin erlebt. Die Natur verkürzte das Abschiednehmen. Zum Glück war Pfarrer Thörel noch auf der Farm geblieben und ebenso alle anderen Gäste. Die Mackenzies wurden schnell informiert, sodass es wirklich eine Eilbestattung war.
    Sie war kaum unter der Erde, da führte sich Robin als Boss auf, und das im betrunkenen Zustand.
    „Als erstes verschwindet von meinem Anwesen Maggi mit ihrem Bastard, und alles, was zur Familie Winter zählt. Wer Morgen noch da ist, muss damit rechnen, dass ich ihn abknalle“, dabei fuchtelte er bedrohlich mit seinem Gewehr herum und trank mit einem Zug die halbe Flasche Schnaps leer.
    Der Notar war noch im Haus und sah sich nun seinerseits gezwungen, schnell zu handeln, da er den Inhalt des Testamentes kannte.
    „Ich möchte noch heute das Testament verlesen. Heute nach dem Mittagessen.“
    „Mis inressiert das nis. Is weiß sowieso was sdrin

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