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Unternehmen Grüne Hölle

Unternehmen Grüne Hölle

Titel: Unternehmen Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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— als
totale Katastrophe. Und jetzt rückte er griff nah heran — der Saturn-Diamant.
    Er brach in Gelächter aus.
    Ein Riesenaufwand mit Kantschliff — und
nun würde er dem Kameltreiber Gasthmi doch noch den richtigen Stein verkaufen.
    Ist auch besser, dachte er. Auf Dauer
festigt nur das meinen Ruf — als ehrlicher Halunke.
     
    *
     
    Auf Klößchens Bett lagen: seine
karierte Bundfaltenhose, seine gestreifte Bundfaltenhose, sein grau-grüner
Pullover, sein roter Pullover und ein gepunkteter Querbinder.
    „Eine wahnsinnig schwere Entscheidung“,
seufzte der Besitzer des Outfits ( Kleidung ). „Der rote steht mir nicht
so, ist aber bequemer. Der graugrüne hat modischen Schick, spannt aber über dem
Nabel. Bei den Hosen ist es leichter. Die Taschen sind gleich groß. Alles
5½-T-Taschen.“
    Tim hatte geduscht und rubbelte sich
die Haare trocken. „Was für Taschen?“
    „Fünfeinhalb-T-Taschen. Das ist meine
Maßeinheit. T bedeutet Tafel. Jede Tasche faßt also 5½-Tafeln Schokolade.
Rationelles ( zweckmäßiges ) Packen vorausgesetzt.“
    „Heißt das, du wirst dich mit elf
Tafeln Schoko in der Hose zu Frau von Jaburgs Party begeben?“
    „Was heißt Party? Wir übernachten dort.
Morgen ist auch noch ein Tag. Weiß ich, was es zum Frühstück gibt? Aber elf
Tafeln, du hast recht, sind zuviel. Ich werde den Stauraum nicht zur Gänze
ausnutzen.“
    „Du würdest die Hose verlieren.“
    Tim legte das Handtuch weg. Es war warm
im ADLERNEST. Seine braunen Locken trockneten von allein.
    „Null Anhaltspunkt“, murmelte er,
während er sich anzog. „Den kleinen Fisch — ich meine Dungert — fängt man. Der
große tummelt sich noch munter im Teich. Das wurmt mich.“
    „Wir können nicht jeden Ganoven
fangen“, stellte Klößchen fest.
    „Dem Chef-Typ war’s besonders um den
Klotz von Kalifaru zu tun. Ich frage mich: Wollte er den für sich selbst — oder
als Diebesgut weiterverkaufen? Letzteres verlangt einen wohlhabenden Abnehmer.
Denn der Klotz kostet klotzig.“
    „Schnieke siehst du aus“, meinte
Klößchen und musterte seinen Freund anerkennend.
    Tim trug ausnahmsweise mal keine Jeans,
sondern eine nachtblaue Hose, schwarze Lederschuhe, weißes Hemd und weiß-blauen
Pullover mit V-Ausschnitt.
    Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm,
daß es immer noch schüttete.
    „Ich finde es zwar blöd. Aber heute
müssen wir unsere Regencapes nehmen. Sonst tanzen wir dort an wie gebadete
Kater.“
    „Miau...“, machte Klößchen — und
entschied sich endlich für gestreifte Hose und roten Pullover.
    Sein lila-gepunkteter Querbinder, auf
den er unter keinen Umständen verzichten wollte, paßte weder zu dem einen noch
zu dem anderen Pullover. Insofern spielte es keine Rolle, wie er sich
entschied.
    Mit dem EvD war alles geregelt. Der
Pauker wußte Bescheid. Auch die mehrtägige Abwesenheit zum nächsten Wochenende
hatte Tim vorsorglich schon angemeldet.
    Sie nahmen ihre Capes. Tim löschte das
Licht.
    Im Flur kamen ihnen zwei Mitschüler
entgegen. Sie blickten neidisch, wünschten aber trotzdem viel Spaß.
    „Wo habt ihr denn den Blumenstrauß?“
fragte Alex Humpert grinsend. „Ohne Blumen keine Party — das wißt ihr doch
hoffentlich?“
    „Hör dir den beknackten Heini an“,
wandte sich Tim an seinen Freund. „Hat keine Ahnung, tönt aber mit vollem Maul.
Blumen sind out, Alexius! Heutzutage bringt man was anderes mit.“
    „So? Was denn?“
    „Freunde.“
    „Verstehe“, murmelte Alex. „Damit die
Bude voll und das kalte Buffet leer wird. Wie ist es? Können wir mitkommen?“
    „Unmöglich. Ihr habt ja keinen
Blumenstrauß, ihr Penner. Los, Willi! Es wird Zeit.“
    Sie liefen die Treppe hinunter. Als sie
ins Freie traten, war es dunkel wie um Mitternacht. Aber der Regen hatte vor
ca. zehn Sekunden seine letzte Schleuse geschlossen.
    Sie holten ihre Räder und machten sich
stadtwärts auf die Strecke. Als sie über die Zubringerstraße radelten, sprang
jenseits der Felder ein kalter Wind auf. Er blähte die Capes wie Segel und
hätte Klößchen beinahe in den Graben geweht.
    „Ich glaube“, rief er, „ich muß meinen
Querbinder abnehmen. Der wirkt wie ein Propeller, aber ich will fahren, nicht
fliegen. Du, Alex hat gar nicht so unrecht. Hoffentlich denkt Karl an den
Strauß.“
    „Karl hat ein Computer-Gehirn. Er
vergißt nichts.“
    Daß er den Strauß besorgen und
mitbringen sollte, war vereinbart. Die Wahl der Blumen hatten die drei ihm
überlassen. Lediglich rote Rosen wären

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