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Unternehmen Grüne Hölle

Unternehmen Grüne Hölle

Titel: Unternehmen Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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luchste
umher und untersuchte den zum Berg aufgetürmten Tascheninhalt.
    Die Stimmung war inzwischen auf den
Nullpunkt gesunken. Jeder wollte möglichst schnell weg, bemühte sich also, als
einer der ersten vor den Detektor zu kommen.
    Wie im Flughafen, dachte Tim. Wenn man
vor Antritt des Fluges nach Waffen durchsucht wird.
    Einen Gast nach dem andern tastete
Polizeimeister Krause mit dem Gerät ab. Meistens blieb es stumm.
    Wenn es mal piepte, war es auf eine
vergessene Münze gestoßen.
    Wer die Prozedur (Verfahren) hinter sich hatte, stattete Stefanie in aller Eile seinen Dank ab und suchte
dann das Weite, das heißt, als erstes den Ausgang.
    Tim beobachtete, daß sich Friedhelm
bemühte, bald an die Reihe zu kommen. Aber das mißlang.
    Krause hatte nämlich am anderen Ende
der Schlange begonnen, wo dieser Harry Zatofsky einer der ersten war.
    Zu guter Letzt stellte sich die
TKKG-Bande vor den Detektor.
    Dann hatte die Polizei — vergeblich —
ihre Pflicht getan; und den Beamten blieb nur noch, Stefanies Aussage
aufzunehmen.
    Die Party-Stätte war nun verwaist. Die
Luft roch ungut. Überfüllte Aschenbecher mußten geleert werden.
Champagnergläser waren zerbrochen. Und vom Tascheninhalt hatten sich Reste
behauptet: Münzen und zwei Schlüsselanhänger ohne Schlüssel.

15. Ab in die Mülltonne!
     
    Dieser Halunke!
    Harry Zatofsky, der angebliche
Vermögensberater, schmunzelte. Erregung rötete sein Pferdegesicht bis zu den
Ohren.
    Wie hatte dieser Friedhelm Merpe das
angestellt?
    Wo den Diamanten versteckt?
    Wie ihn rausgeschmuggelt?
    Klar! Merpe hatte — wie alle andern
auch — für keine Sekunde die Etagenwohnung verlassen.
    Trotzdem hatte die Leibesvisitation
auch bei ihm nichts gebracht. Rätselhaft!
    Zufällig hatte Harry Zatofsky
beobachtet, wie der Diebstahl vonstatten ging.
    Toll, diese Fingerfertigkeit! Offenbar
besaß der Typ ein Diplom als Taschendieb — falls es so was gibt.
    Harry hatte also alles beobachtet — und
sofort an Erpressung gedacht.
    Wäre doch nett, überlegte er, sich auf
diese Weise an dem Profit (Gewinn) zu beteiligen.
    Aber jetzt, während er mit dem Lift
abwärts glitt, entschied er sich anders.
    Warum sollte er sich mit einem Anteil
begnügen, wo ihm doch alles gehören konnte?
    Friedhelm Merpe war Junggeselle — wie
Harry wußte — , wohnte allein und arbeitete, manchmal, in einem Büro irgendwo.
Als Vermittler von Geschäften aller Art — wie es auf seiner Geschäftskarte
hieß.
    Tagsüber, dachte Harry, ist er
vermutlich nicht zu Hause. Das erkunde ich. Lind sobald sich Gelegenheit
bietet, sehe ich mich bei ihm um. Morgen schon. Klar! Da ihn niemand
verdächtigt, braucht er nicht besonders vorsichtig zu sein, sondern wird das
Steinchen in seiner Bude verstecken. Aber dafür habe ich eine Nase. Den
Diamanten finde ich.
    Er trat aus dem Haus. Eine verdammt
kühle Nacht.
    Fröstelnd bedauerte er, daß er keinen
Mantel dabei hatte.
    Aber da war ja schon sein Wagen, der
verdreckte Volvo.
    Er glitt hinters Lenkrad, stellte die
Heizung an und machte sich, auf den Heimweg, wobei er alle Verkehrszeichen
peinlichst beachtete.
    Denn noch peinlicher wäre es geworden,
wenn er einer Polizeistreife auffiel.
    Sein Atem roch nach Champagner. Und
sein benebelter Blick verriet, daß er angetrunken war.
    Aber er erreichte seine Adresse, lenkte
den Wagen in die Garage, stieg aus und machte Licht.
    Als er die Fahrertür schloß, fiel sein
Blick auf den teigigen Kaugummiklumpen.
    Widerlich! Wie der dort klebte! Und so
groß! Da hatte wohl einer auf Vorrat gekaut. Diese Penner! Oder verdankte er
das einem Abkömmling vom Nachwuchs-Geschmeiß — auch Jugendlicher genannt? Er
mochte keinen, der jünger als 16 war.
    Angeekelt nahm er ein Papiertuch,
entfernte den Kaugummiklumpen und warf ihn in die Mülltonne, die neben dem
Eingang stand.
    Sorgfältig — wie immer — schloß er das
Garagentor ab.
     
    *
     
    Drei Nachttischlampen brannten.
    Eine hätte genügt. Aber auch Klößchen
und Karl war nicht nach Schlafen zumute.
    Tim stützte sich auf den Ellbogen und
sah zu den beiden hinüber.
    Klößchen saß auf seinem Bett, lehnte
den Rücken an die Wand und biß gedankenverloren ein Stück aus der Schoko-Tafel.
    Karl nahm seine Brille vom Nachttisch
und setzte sie wieder auf.
    „Mit Brille“, meinte er, „kann ich
besser denken. Sehe die Überlegungen deutlicher.“
    Wenigstens haben wir hier saubere Luft,
dachte Tim.
    Er hatte darauf gedrungen, daß
sämtliche Textilien —

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