Unternehmen Pegasus
Großasiatischen Staatenbundes anerkannt wurde.
Wissenschaftler und Techniker, die sich dazu verleiten ließen, in einem nicht genehmigten kernphysikalischen Betrieb zu arbeiten, wurden hart bestraft. Die internationalen Gerichte kannten in der Hinsicht keine Milde.
Ich hielt das für richtig. Das Atom ist kein Spielzeug, am allerwenigsten aber für Menschen, die es für eigensüchtige Zwecke ausnutzen wollen.
Deshalb verfolgte Reling diese Spur so hartnäckig. Wir mußten Kastro lediglich beweisen, daß er der Initiator des Werkes war. Sobald dieses Ziel erreicht war, gab es für den Milliardär kein Entrinnen mehr.
Hannibal sah noch einmal zu dem vorzüglich getarnten Flugplatz hinüber, der die Nachschubbasis der Labors darstellte. Auch die Straße redete eine deutliche Sprache.
Der Mutant wandte den Kopf. Er schien vorsichtig zu werden.
»Aufpassen«, grollte es in meinen Ohren. »Hier im Tunnel hocken immer die Bestien. Kuko hat es vorgestern erwischt. Die Kotas springen von oben ’runter. Schießen Sie mal da oben in die Zweige, aber richtig. Ich will hier nicht brennen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.«
Mit »brennen« meinte er wohl seinen Flammenwerfer. Ich sah blinzelnd nach oben. Der Schutzanzug wurde auf die Dauer lästig. Schweißtropfen rannen mir wieder in die Augen.
Über uns befand sich eine dichte Wand aus unzähligen Gewächsen, schillernden Blüten und mir unbekannten Schmarotzerpflanzen. Ich suchte nach einem Gegner, doch es war nichts zu entdecken.
Der Mutant wies ungeduldig nach oben.
»Da, das gefällt mir nicht. Immer wenn die gelben Fleischfresser die Blüten öffnen, ist etwas Lebendes in der Nähe. Schießt schon. Haltet auf die Seite.«
Ich bemerkte die gelben Gewächse. Es handelte sich wohl um fleischfressende Pflanzen.
Ich riß die MP an die Schulter und jagte einen Feuerstoß aus dem Lauf. Die Geschosse explodierten rings um die gelben Blüten. Plötzlich hörten wir ein urweltliches Heulen. Etwas bewegte sich in dem dichten Gewirr. Nun schoß auch Hannibal.
Das Heulen ging in ein Aufkreischen über. Ich erhaschte einen Blick auf den schuppigen Körper einer tigergroßen Raubkatze, die mit weiten Sprüngen über schenkelstarke Äste jagte und verschwand.
Der Mutant lachte. Es klang ungefähr wie das Gebrüll eines Elefanten.
»Gut, gut! Ihr begreift schnell. Man muß immer aufpassen. Die Kotas wissen, daß es hier billiges Fleisch gibt. Kommt!«
Wir folgten ihm weiter. Jetzt waren wir noch vorsichtiger. Ich ließ keinen Blick mehr von dem Pflanzentunnel, bis wir vor den gewaltigen Steinquadern des alten Bauwerks standen.
Die Steine strahlten stark. Das Ticken meines Gammazählers ging in ein helles Pfeifen über. Das Gerät war so ziemlich an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angekommen.
Schaudernd sah ich auf das Wesen, das mich um eine halbe Körperlänge überragte. Hier schien sich alles Leben ins Riesenhafte vergrößert zu gaben. Das war wieder ein Phänomen, das ich nicht verstehen konnte. Eine Mutation braucht nicht sehr groß zu sein; es kommt nur auf die Verformung an.
Vor uns glitten die Steine auseinander. Es entstand eine Öffnung, durch die man knapp hindurchschlüpfen konnte. Ich war davon überzeugt, daß es noch ein größeres Tor geben mußte, denn schließlich mußte auch Material hineingeschafft werden.
Wir gelangten in einen engen, erleuchteten Gang. Hinter uns glitten die Steine wieder zusammen.
Wir folgten dem Mutanten wortlos, bis er am Ende des Ganges stehenblieb und auf einen getarnten Kontakt drückte. Vor uns schwangen Schiebetüren auf. Sie bestanden aus Stahl, doch auf der Innenseite waren sie mit Radio-Plastik verkleidet. Potronin-Plast war der
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