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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­ge­ben hat, in die­ser Pe­ri­ode kön­nen un­ter­ir­di­sche Aus­höh­lun­gen ent­stan­den sein, die noch kein Mensch ge­se­hen hat. Wir möch­ten jetzt wis­sen, Cap­tain, was dort ge­spielt wird.«
    Ich fühl­te mich un­be­hag­lich. Mein Kol­le­ge Mil­ler räus­per­te sich ver­hal­ten. Dann beug­te sich Re­ling über den Tisch und sag­te ein­dring­lich:
    »Cap­tain, ich hat­te fünf mei­ner bes­ten Män­ner in das Ge­biet ge­schickt. Zwei von ih­nen sind zu­rück­ge­kom­men, aber sie müs­sen sich ein Jahr lang er­ho­len. Dort le­ben Men­schen oder die Nach­kom­men von Men­schen. Drei Ih­rer Ka­me­ra­den sind von die­sen mu­tier­ten Ge­schöp­fen ge­tö­tet wor­den, als sie sich dem Punkt nä­hern woll­ten, wo das ge­heim­ni­sum­wit­ter­te Atom­werk lie­gen muß. Ich wer­de Ih­nen einen Film zei­gen.«
    Ich schwieg. Ich dach­te an die Grü­ne Höl­le, wie man das Ama­zo­nas-Ge­biet frü­her ge­nannt hat­te. Nun war es zu ei­ner wirk­li­chen Höl­le ge­wor­den – und dort soll­te mein neu­er Ein­satz statt­fin­den.
    Re­ling hat­te an al­les ge­dacht. Ich er­kann­te, daß sei­ne Vor­be­rei­tun­gen schon ab­ge­schlos­sen wa­ren. Die­ser Mann ver­gaß nie­mals et­was.
    Vor mir lief ein drei­di­men­sio­na­ler Film ab, den ei­ner mei­ner Kol­le­gen ge­dreht hat­te.
    Ich er­blick­te die selt­sams­ten Ge­wäch­se, die je­mals auf der Er­de exis­tiert hat­ten. Ich glaub­te Bil­der aus der Ur­zeit un­se­res Pla­ne­ten zu se­hen. Sämt­li­che Pflan­zen wa­ren mu­tiert. Vie­le da­von wa­ren Mo­di­fi­ka­tio­nen. Al­les Le­ben hat­te sich im Ver­lauf der ein­und­zwan­zig Jah­re auf ab­strak­te Art ver­än­dert. Es war mir un­ver­ständ­lich, wie sich in­ner­halb die­ser ver­hält­nis­mä­ßig kur­z­en Zeit­span­ne sol­che Rie­sen­bäu­me hat­ten ent­wi­ckeln kön­nen.
    Al­les schi­en in wil­der Le­bens­gier zu wu­chern und der Son­ne zu­zu­stre­ben. Was hat­te die har­te Gam­ma-Strah­lung aus dem Ama­zo­nas-Ur­wald ge­macht! Ich sah auch ein rie­sen­haf­tes Land­ge­biet, auf dem nur moos­ar­ti­ge Ge­wäch­se zu er­ken­nen wa­ren. Prak­tisch be­stand die Ge­gend aus ei­nem Kra­ter mit we­nigs­tens fünf­zig Ki­lo­me­ter Durch­mes­ser. Das war der Punkt »Null« ge­we­sen, über dem da­mals die C-Bom­be ex­plo­dier­te.
    Au­ßer­halb des nur schwach be­wach­se­nen Kra­ters aber blüh­te und grün­te es in er­schre­cken­den For­men, für die je­de Be­zeich­nung un­zu­tref­fend er­schi­en.
    Wäh­rend der Film lief, sag­te Re­ling ge­las­sen:
    »Un­ser Tier­chen ist dort ge­bo­ren wor­den. Es stammt wirk­lich von ei­ner Haus­kat­ze ab, die an­schei­nend ein­mal ei­nem Men­schen auf ei­ner Pflan­zung ge­hör­te. Sie fin­den dort zahl­rei­che mu­tier­te Tier­ar­ten, die es noch nie ge­ge­ben hat. Es kön­nen ech­te Bes­ti­en dar­un­ter sein. Im­mer­hin sind das aber nur Tie­re. Die Nach­kom­men von Men­schen mit ei­ner durch die Gam­ma-Strah­lung ver­än­der­ten Erb­mas­se sind weitaus ge­fähr­li­cher, denn die­se Mu­tan­ten kön­nen den­ken.«
    »Was … Mu­tan­ten?« wie­der­hol­te ich un­gläu­big.
    »Die Er­ben des Wahn­sinns, Sir«, warf TS-19 ein. Sei­ne Stim­me klang hei­ser.
    Se­kun­den spä­ter tauch­te auf der pro­vi­so­ri­schen Lein­wand et­was auf, das mir einen Schau­er des Ent­set­zens über den Rücken jag­te.
    Das mons­trö­se Le­be­we­sen hat­te un­ge­fähr mensch­li­che For­men, nur paß­ten die Säu­len­bei­ne und der ei­för­mi­ge Kopf nicht da­zu. Es moch­te drei Me­ter groß sein und konn­te zwei­fel­los den­ken. Gleich dar­auf ver­schwand es wie­der von der Bild­flä­che.
    Re­ling er­klär­te:
    »Das war der ers­te Mu­tant, der von un­se­ren Leu­ten ge­sich­tet und ge­filmt wur­de. An­de­re Le­bens­for­men konn­ten zwar noch ge­filmt wer­den, aber die Kas­set­ten gin­gen bei der über­stürz­ten Flucht der bei­den Über­le­ben­den ver­lo­ren. Wir ha­ben nur die­sen einen Film. Die Be­rich­te un­se­rer Agen­ten sind be­sorg­nis­er­re­gend. Sie ha­ben so schwe­re Strah­lungs­schä­den er­lit­ten, daß wir ih­nen drin­gend emp­feh­len muß­ten, auf ei­ne Fort­pflan­zung zu

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