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Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Titel: Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaux Navara
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berichtet. Daraufhin haben die Stallburschen und Lakaien
den Kerl ordentlich durchgeprügelt und aus dem Haus gejagt. Als anderntags der
Arzt gerufen wurde, stellte der fest, dass das Kind auch nicht mehr
jungfräulich war, auch wenn der Kerl immer nur den Finger benutzt hat, wie das
Mädchen erzählte.“
    „Nun sehe ich eben hier mit eigenen
Augen, wie dieser Kerl hier“, hier zeigte er auf den Butler, „die kleine Sarah
nicht nur übelst beleidigt, sondern sie auch petzt und zwickt. Da ist mir die
Geschichte wieder eingefallen. Und so, wie der Kerl reagiert hat, glaube ich
gerne, dass er derjenige war, der sich vor dem Gendarmen versteckt hat.“
    Der Butler plusterte sich wieder
auf. „Wie könnt ihr mich so verdächtigen auf so eine fadenscheinige Geschichte
hin, wenn dieser Kerl nichts weiter gesehen hat, als dass ich die hier untenrum
angefasst habe! Nur weil ich einmal gepetzt habe, heißt das doch nicht, dass
ich das auch bei diesem Kind getan hab! Ich würde doch niemals ein Kind anfassen,
ein Herrschaftliches noch dazu!“ Der kleine Zweifel, der in Thomas Gesicht
aufblitzte, veranlasste Sarah zu sprechen, auch wenn niemand sie gefragt hatte.
    „Herr Thomas, ich möchte dazu auch
etwas sagen.“ Sie fuhr fort, ehe der Mut sie verließ. „Der Butler hat das heute
nicht das erste Mal getan, und er hat es auch nicht nur einmal getan. Als Ihr
mich damals bei ihm abgeliefert habt vor seiner Tür, da hat er die ganze Zeit
nur gepetzt und gekniffen, bis ich überall blaue Flecke hatte. Und die ganze
Zeit über hat er mich beschimpft, dann hat er mir den Finger in meinen Spalt
gesteckt und mich nur mit den Fingern ganz heftig gefickt.“
    „Ha“, rief der Bäcker, und zeigte
mit dem Finger auf den Butler, „das war es! Der Händler hat mir auch erzählt,
dass der Kerl das Mädchen immer aufs Übelste beschimpft hat, und dass sie
Wörter gekannt hat, die kein Kind in dem Alter jemals gehört haben sollte!“
    Thomas schaute den Butler unverwandt
an. „Hans, hat irgendjemand außer dir gehört, was der Händler erzählt hat? Gibt
es einen Zeugen?“ „Ja, Herr! Mich, Herr“, kam eine Stimme von hinten. Thomas
drehte sich um. „Du warst dabei?“ „Ja, Herr. Der Meister Hans lässt mich immer
zuhören. Er sagt, ich muss auch lernen, mit den Händlern umzugehen, und mich
nicht übers Ohr hauen zu lassen und einen guten Preis auszuhandeln. Ich habe
alles gehört und es war genauso wie der Meister Hans es gesagt hat. Und der
Meister lügt nie!“ Das Letztere hatte er mit besonderem Stolz gesagt und Sarah
sah in den Augen des Bäckers Zuneigung aufblitzen.
    „Jonas, lauf los und hol den
Stallmeister und den Kutscher mit ihren Leuten. Und dann läufst du los und
schaust, ob du Rufus oder Heinrich findest, die Herren sollen wissen, was hier
passiert. Dieser Kerl wird uns nicht so entkommen wie den Huffenhausenern. Der
Gendarm kann dann als Letztes gerufen werden. Wenn der hohe Herr hier“, damit
machte er eine spöttische Verbeugung vor dem Butler, „von uns durch die Mangel
gedreht wurde, bleibt für den Gendarmen sowieso nicht mehr viel übrig.“
    Es brauchte dann doch die vereinten
Kräfte von Hans und Thomas, den Butler so lange festzuhalten, bis Hilfe kam.
Dass dieser sich aus dem Staub machen wollte, wurde als Zeichen angesehen, dass
er wahrhaftig nicht unschuldig war. Als die Männer eingetroffen waren und Jonas
mit Heinrich und dem gnädigen Herrn in der Küche anlangte, schickte man ihn
zusammen mit Sarah aus dem Raum. Da sie nicht wussten, wohin, führte Sarah den
jungen Mann zu ihrer Kammer.
    „Jonas, ich wollte mich eh noch bei
dir bedanken, du hast mir vielleicht sogar das Leben gerettet, auf jeden Fall
hast du mich vor Schlimmem bewahrt mit Pitt. Und nun hast du schon wieder für
mich gesprochen, das danke ich dir genauso. Du bist ein tapferer Kerl - außer
wenn du nachts herumschleichst!“
    Jonas wurde knallrot im Gesicht, ob
vor Freude über das Lob oder vor Scham über seine nächtlichen Touren, wusste
Sarah nicht. Sie wollte ihn aber nicht schlecht dastehen lassen, denn sie hatte
ihm wirklich viel zu verdanken. „Weißt du, Jonas, damals bei Pitt und heute
hast du ja auch gesprochen und hast gesagt, was passiert ist. Warum kommst du
dann nachts nicht zu mir und sagst mir auch, was du willst? Das ist schon in
Ordnung. Alle Männer hier wollen ihren Stab auf irgendeine Weise von mir
behandelt haben. Du hast auch ein Anrecht darauf. Du kannst also einfach zu mir
kommen und dann werde

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