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Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Titel: Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaux Navara
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ist zuviel des Guten. Ich weiß, dass sie als mal
Schläge erhält, und es ist normal, eine Frau braucht so was, oder auch mal ein
paar Backpfeifen, aber das da ist nicht normal. Warum müsst Ihr sie so petzen?“
    Der Butler erhob sich, auf seine
imposante Erscheinung und seinen angeblich respektheischenden Anblick hoffend.
„Hans, das geht dich nichts an. Ich mache, was mir gefällt mit diesem Weib! Du
hast mir nichts vorzuschreiben.“ Er sprach in sehr überheblichem Ton. „Ich tue
auch nichts anderes, als was die hohen Herren tun. Die schlagen und petzen sie
auch! Also darf ich das auch. Ich komme gleich hinter den hohen Herren in
meiner Stellung, mir steht zu, was allen hier zusteht. Wenn ich eine Fotze
will, die ich petzen kann, dann hole ich mir eine! Und nun geh und steck dein
Ding in deinen Brotteig, das ist das Beste, was du kannst. Obwohl ich natürlich
schon viel besseres Brot gegessen habe, als ich noch bei meinen früheren Herren
in Anstellung war.“ Jetzt rümpfte er tatsächlich die Nase, obwohl er mit seinem
wieder schrumpeligen Glied, das aus dem Hosenlatz heraushing, äußerst
lächerlich aussah.
    Da war er aber bei dem Bäcker an den
Richtigen geraten! „So, jetzt beleidigst du auch noch meine Backkünste! Und du
dünkst dich den Herren gleichgestellt! Warum bist du denn überhaupt fort von
deinen früheren Herren, wenn es dort für dich so gut gelaufen ist? Ich habe
neulich mit dem fliegenden Händler gesprochen, der hat mir von einem Butler
erzählt, der herausgeworfen wurde aus dem Haus, weil er so überheblich war,
dass er mit der kleinen Tochter des Herren zugange war. Sie hatte immer so
blaue Flecke am ganzen Körper und sie war schon keine Jungfrau mehr, obwohl sie
gerade einmal zwölf Jahre zählte. Kennst du zufällig einen solchen Butler? Du
kennst doch sicherlich deine Kollegen. Allzu viele gibt es ja hier nicht, die
in England gelernt haben. Ist er nicht etwa so groß wie du? Ist er vielleicht
auch etwa so alt wie du? Nun, was hast du dazu zu sagen?“
    „Das wüsste ich auch gern! Sprich,
Herr Butler, und erklär uns das!“
    Thomas war aufgetaucht, und woher er
kam, war klar, als der Lehrling des Bäckers über seine Schulter schaute. Obwohl
der Verwalter ein Stück kleiner war als der Butler, strahlte er viel mehr
Autorität aus. Der Butler schien zu schrumpfen, wie sein Schwanz geschrumpft
war. „Ich muss mir das nicht bieten lassen! Welch eine Unverschämtheit! Der
Bäcker ist durchgedreht, er gehört in eine Irrenhaus, so eine unglaublich
Frechheit!“
    „Es reicht! Ich will nicht von dir
Anschuldigungen hören, sondern eine klare Aussage, ob du das warst, der da ein
kleines Mädchen belästigt hat!“ „Natürlich nicht, ich habe niemanden angerührt!
Das gibt es doch gar nicht, wie kann man mich so beleidigen!“ Wieder wurde er
von Thomas unterbrochen. „Schluss damit! Dann höre ich mir zuerst den Bäcker
an! Hans, erklär mir, wie du zu dieser Beschuldigung kommst!“
    Hans hatte sich zuerst aufregen
wollen, doch es entsprach einfach nicht seiner Natur. Er wartete also ruhig ab
und stand jetzt mit verschränkten Armen da, ein Bild des Selbstbewusstseins.
„Ich habe eine Weile nicht daran gedacht, und auch keinen Zusammenhang gesehen.
Vor etwa sechs Wochen war der Händler hier, der alle halbe Jahr vorbei kommt
und auch Backformen dabei hat. Wir haben ein Schwätzchen gehalten, als er hier
am Tisch sein Bier und sein Brot zu sich nahm. Er erzählte mir von einer
Geschichte, die in Huffenhausen passiert ist, wo er Monate vorher vorbei
gekommen war. Dort hatten sie auch so einen neumodischen Butler angestellt,
aber den haben sie unter Prügel zum Haus herausgejagt. Nur weil er sich schnell
vom Acker gemacht hat, ist er dem Gendarm entkommen, der ihn verhaften wollte.
Nur leider haben die Burschen, die ihn sich vorgeknöpft haben, nicht an den
Gendarmen gedacht, sondern wollten ihn nur bestrafen, so wie es hier letzte
Woche beim Pitt war.“
    „Jedenfalls hat eine Gouvernante
dort herausgefunden, dass ihr kleines Mädchen, die Tochter des Barons, am
ganzen Körper blaue Flecke hatte. Und auf Nachfrage hat die Kleine verraten,
dass der Butler sie immer wieder besucht hat in der Nacht und sie gekniffen und
gepetzt hat, und dass er danach seine Finger in sie reingesteckt hat. Dann hat
er sie ordentlich bedroht, dass die Kleine auch nichts verriet. Aber als die
Frau das Kind dann befragte, ist ihm ein großer Stein vom Herzen gefallen und es
hat unter Weinen alles

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