Untitled
ich eine Hexe Momma die Hure des Teufels)
die durch die Nacht reiten, Milch sauer werden lassen, Butterfässer umkippen, das Getreide verderben, während sie sich in ihren Häusern zusammenkauerten und Hexenzeichen an die Tür malten.
Sie schloß die Augen, schlief, und träumte von riesigen, lebenden Steinen, die durch die Nacht fielen, Momma erschlugen, sie alle erschlugen. Sie versuchten zu rennen, versuchten sich zu verstecken. Aber der Felsen verbarg sie nicht; der tote Baum gab keinen Schutz.
Aus: Mein Name ist Susan Snell von Susan Snell (New York Simon & Schuster, 1986), S. I-IV:
»Da gibt es eine Sache im Zusammenhang mit den Geschehnissen in der Ballnacht in Chamberlain, die niemand verstanden hat. Die Presse hat es nicht begriffen, die Wissenschaftler der Duke Universität haben es nicht verstanden, David Congress hat es auch nicht verstanden obwohl Der explodierende Schatten möglicherweise das einzige halbwegs vernünftig geschriebene Buch über dieses Thema ist , und gewiß hat auch die White-Kommission, die mich als Sündenbock hinstellte, nichts davon begriffen.
Diese Sache ist eine Tatsache von grundlegender Bedeutung: Wir waren Kinder.
Carrie war siebzehn, Chris Hargensen siebzehn, ich war siebzehn, Tommy Ross war achtzehn, Billy Nolan (der eine Klasse wiederholen mußte, vermutlich ehe er lernte, seine Spickzettel während der Prüfungen richtig zu gebrauchen) war neunzehn...
Ältere Kinder reagieren sozialer als jüngere Kinder, aber auch sie treffen noch immer schlechte Entscheidungen, übertreiben oder untertreiben dabei.
Im ersten Abschnitt, der dieser Einleitung folgt, muß ich diese Neigung in mir selbst, so gut ich kann, aufzeigen. Doch die Sache, über die ich sprechen werde, betrifft unmittelbar meinen Anteil an den Ereignissen der Ballnacht, und wenn ich mich rehabilitieren will, muß ich damit beginnen, Szenen zurückzurufen, die ich als besonders schmerzlich empfinde...
Ich habe diese Geschichte schon vorher erzählt, auch der
White-Kommission, die sie mit Unglauben aufnahm. Unmittelbar nach zweihundert Todesfällen und der Zerstörung einer ganzen Stadt ist es so leicht, eines zu vergessen: Wir waren Kinder. Wir waren Kinder. Wir waren Kinder, die versuchten, ihr Bestes zu tun...«
»Du mußt verrückt sein.«
Er blinzelte sie an und wollte einfach nicht glauben, daß er wirklich richtig gehört hatte. Sie waren bei ihm zu Hause, und der Fernseher lef, ohne daß jemand hinsah. Seine Mutter besuchte Mrs. Klein im Haus gegenüber. Sein Vater war in der Werkstatt im Keller und bastelte.
Sue blickte unglücklich, aber entschieden. »So will ich es eben haben, Tommy.«
»Nun, es ist jedenfalls nicht so, wie ich es will. Ich finde, das ist der hirnverbrannteste Blödsinn, den ich jemals gehört habe. Es klingt wie eine Wette.«
Ihr Gesicht wurde verschlossen. »So? Ich dachte, du hättest neulich nachts so große Töne gespuckt. Aber wenn es darum geht, nicht nur das Maul aufzureißen. ..«
»Warte, Mensch.« Er war nicht beleidigt, er grinste. »Ich habe nicht nein gesagt, oder? Bis jetzt noch nicht.«
»Du «
»Warte. Warte mal. Laß mich reden. Du willst, daß ich Carrie White zum Frühlingsball einlade. Okay, das hab ich kapiert. Aber da gibts noch eine Menge, was ich nicht versteh.«
»Na was?« Sie beugte sich vor.
»Zuerst, wofür soll das gut sein? Und zweitens, wieso glaubst du, sie wird ja sagen, wenn ich sie frage?«
»Nicht ja sagen! Warum...« Sie zappelte. »Du bist... jeder mag dich und «
»Wir wissen beide, daß Carrie keinen Grund hat, sich um Leute zu kümmern, die jeder mag.«
»Sie wird mit dir gehen.«
»Warum?«
So in die Enge getrieben, wirkte sie abweisend und zugleich stolz. »Ich habe gesehen, wie sie dich ansieht. Die ist in dich verknallt. Wie die meisten Mädchen in Ewen.«
Er rollte die Augen.
»Nun, ich sag dir das nur«, sagte Sue. »Sie kann einfach nicht nein sagen.«
»Angenommen, ich glaube dir«, sagte er. »Was ist mit den anderen?«
»Du meinst, wozu es gut sein soll? Nun... damit sie mal aus ihrem Schneckenhaus rauskommen, natürlich. Damit sie ...« Sie wußte nicht mehr weiter.
»Anschluß findet? Komm, Suzy. Du glaubst doch nicht wirklich an diesen Quatsch?«
»Schon gut«, sagte sie. »Vielleicht nicht. Aber vielleicht habe ich noch immer das Gefühl, ich müßte etwas
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