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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Muster eines arrivierten Autors, da bekommt man sein Geld ziemlich sicher wieder herein. Ein Risiko bleibt natürlich trotzdem bestehen. Dennoch …»
    «Ich denke immer», erklärte Mr. Warren, «es ist ein Fehler, so zu tun, als wäre etwas nicht geschehen. Wenn ich heutzutage jemanden treffe …»
    «Aber Laurence», widersprach Mrs. Harwell, «du verdienst doch nicht deine Brötchen damit, Stücke zu finanzieren. Es ist bloß ein Hobby. Und die jungen Autoren brauchen einfach Unterstützung. Wie will man sonst je neue Talente entdekken?»
    «Meine Frau», erläuterte Harwell mit Nachsicht, «findet immer ein paar Schwäne unter den Entlein in Bloomsbury. Es hat keinen Sinn, Darling, mich dazu überreden zu wollen, den jungen Amery zu unterstützen. Sein Zeug hätte schon während einer normalen Saison nicht den Funken einer Chance, und jetzt erst recht nicht.»
    «Amery?» Peter stutzte. «Mir scheint, ich kenne den Namen.»
    «Claude Amery. Einer von diesen dürren Burschen mit Stirnlocke.»
    «Er hat einige Gedichte veröffentlicht», ergänzte Rosamund.
    «Vielleicht kennt Harriet ihn.» Mit einer Entschuldigung zog Peter Harriets Aufmerksamkeit auf sich. «Harriet – verzeihen Sie, Sir –, hast du jemals von einem Dichter aus Bloomsbury gehört, schmächtig gebaut, wallendes Haar, namens Claude Amery?»
    «Ja, es gibt ein Buch von ihm, es heißt Die Seuchler , sehr drastisch und sehr desillusioniert, es geht um fette alte Männer, die sich im Bordell vergnügen. Alles in einer sehr komplizierten Versform geschrieben, haufenweise Binnenreime und Enjambements. Ich habe eine Rezension des Buchs geschrieben. Warum fragst du?»
    «Ich dachte, ich hätte seinen Namen irgendwo bei uns gelesen. Habe ich ihn mal getroffen?»
    «Ich glaube nicht. Mir ist er einmal auf der Party eines Verlegers über den Weg gelaufen. Aber vielleicht hast du sein Buch auf meinem Tisch am Mecklenburgh Square gesehen, als du vor drei Monaten aus Italien zurückgekommen bist. Ich wußte allerdings nicht, daß du es dir angeschaut hast.»
    «Das habe ich auch nicht. Ich hatte ja etwas Besseres zum Anschauen. Offensichtlich hat es sich dennoch meinem Unterbewußtsein eingeprägt. Der junge Mann hat ein Stück geschrieben.»
    «Stimmt, es wurde irgendwo erwähnt.»
    «Es ist sehr gelungen, finde ich», insistierte Rosamund.
    «Aber Laurence will es nicht einmal lesen.»
    «Ich habe hineingeschaut», sagte Harwell. «Es mag ja nicht schlecht sein. Aber es würde sich ganz sicher nicht verkaufen.» «Da könnten sie recht haben», stimmte Harriet zu.
    «Trotzdem zahlt es sich unter Umständen aus, den Jungen im Auge zu behalten. Es sollte mich nicht wundern, wenn er demnächst etwas Interessantes zustande bringt.»
    «Glauben Sie?» Harwell sah sie zweifelnd an. Aus den Au
    genwinkeln beobachtete Rosamund, wie Peter Mr. Warren nach oben führte, um ihm eine Reihe von Gobelins auf dem Treppenabsatz zu zeigen. «Na, vielleicht haben Sie recht. Wenn ich Ihnen das Manuskript schicke, könnten Sie mir ja Ihre Meinung dazu sagen.»
    «Meine Meinung würde Ihnen wohl kaum von Nutzen sein», sagte Harriet schnell. «Ich schreibe Romane. Wie sich etwas auf der Bühne macht, damit kenne ich mich nicht aus.»
    « A chacun son métier », stellte Chapparelle zustimmend fest. «Seine eigenen Grenzen zu kennen ist das Gütesiegel des Sachverstands.» Er stellte sein leeres Glas beiseite und machte Anstalten, sich zu erheben. «Ihr Gatte hatte versprochen, mir einen Gainsborough zu zeigen.»
    «Ja, selbstverständlich. Das Gemälde hängt in der Bibliothek. Möchten Sie hinaufgehen?» Harriet wandte sich an die Harwells. «Vielleicht würden Sie sich gerne das Haus ansehen. Es ist natürlich sehr alt, und Peter … es gibt hier einige sehr schöne Familienerbstücke.»
    Man zog also um. Harwell, dessen Aufmerksamkeit der möglichen Verwendung der Gobelins aus dem 18. Jahrhundert als Bühnendekoration galt, schloß sich der männlichen Sektion der kleinen Gesellschaft an, und Harriet fand sich damit konfrontiert, Rosamund in die oberen Stockwerke zu führen.

    «Haben Sie sich schon an das Haus gewöhnt?» fragte Rosamund unvermittelt.
    «Überhaupt nicht», antwortete Harriet. Sie standen in ihrem
    Schlafzimmer und schauten in einen kleinen Garten hinunter, wo ein gepflasterter Weg zu einem ausgetrockneten Springbrunnen hinführte, auf dessen Spitze ein kleiner Amor mit einem sehr großen Delphin rang. «Für ein Haus, in dem nur zwei Menschen leben, hat es

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