Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
würde werden wie – wie Vater, verstehst du, schwach und unredlich …»
    «Rosamund, mein Herz, hör auf. Du quälst dich zu sehr. Du bist schon fast hysterisch. Mein Darling, ich hatte ja keine Ahnung, daß es dir so zu schaffen macht. Schon gut, schon gut … Wir wollen nicht mehr davon sprechen.»
    «Aber du verstehst mich doch jetzt, oder?»
    «Ich glaube nicht, daß das geringste Risiko besteht, daß so etwas passiert, aber wenn du so darüber denkst, nützt es nichts, wenn wir uns streiten.»
    «Ich schwöre, Laurence, das hat nichts mit Egoismus zu tun, aber ich würde mir andauernd nur Sorgen machen. Wenn du natürlich sagst, ich muß …»
    «Könnte ich denn so etwas Widerliches zu dir sagen? Darling, es tut mir leid. Verzeih mir. Ich wußte ja nicht … Wir wollen nicht mehr davon anfangen. Sieh nur! Der alte Bootle fragt sich schon, was um Himmels willen mit seinem Frauchen los ist. Hat er nicht ein dummes kleines Gesicht? Ganz wie ein Tennisschuh.»
    «Der Ärmste. Oh, Laurence, ich bin so froh, daß wir all das einmal ausgesprochen haben. Ich bin so erleichtert. Solange ich dich nur habe, verlange ich gar nichts anderes.»
    «Ich auch nicht, Darling. Ich brauche nur dich. Habe ich dich denn? Ist das alles meins? Von Kopf bis Fuß?»
    «Von Kopf bis Fuß. Siehst du, du bist doch eifersüchtig.»
    «Und wie. Unheimlich eifersüchtig … Mein Herz …»

    Liebe Lady Peter,
    herzlichen Dank für Ihren Brief. Es war sehr liebenswürdig
    von Ihnen, Mr. Amerys Namen gegenüber Sir Jude zu erwähnen, und ich bin sicher, daß er Ihnen überaus dankbar sein wird, wenn ich ihm davon erzähle. In der Zwischenzeit hat mein Gatte jedoch beschlossen, das Stück selbst zu finanzieren, so daß ich es für das Beste halte, ihm auch die Entscheidung über die Intendanz zu überlassen. Nichtsdestotrotz möchte ich mich bei Ihnen noch einmal bedanken. Sie haben ganz recht, wir müssen uns unbedingt einmal treffen. Nur, wie die Dinge liegen, so kurz nach dem Tode unseres geliebten Königs, haben wir momentan von unterhaltsamen Gesellschaften Abstand genommen. Es wird sich sicher später eine Gelegenheit finden.
    Vielen Dank nochmals und herzliche Grüße
    Rosamund Harwell

    Alle Achtung, dachte Harriet, wie schön muß es sein, den eigenen Ehemann so um den Finger wickeln zu können!

    «Peter, würdest du Geld in ein Theaterstück investieren, von dem du nichts hältst, wenn ich dich darum bitten würde?»
    «Harriet, du versetzt mich in Angst und Schrecken. Du schreibst doch wohl kein Stück?»
    «Nein, Eure Lordschaft, wie käme ich dazu? Ich habe das Stück von jemand anderem gemeint.»
    «Nichts könnte mich dazu verleiten, ein Stück zu finanzieren. Wessen Stück?»
    «Das von Claude Amery. Mrs. Harwell hat ihren Mann herumgekriegt, und jetzt finanziert er es.»
    «‹… daß ihn ein Haar der Liebsten gängeln kann!› Nein, Har
    riet, ich habe dir schon zur Kenntnis gebracht, daß ich als Ehemann eine absolute Niete bin. Ich bin maßlos stolz, nachtragend, ehrgeizig und habe noch so manche andere schlechte Eigenschaften vorzuweisen, die aufzuzählen mir die mentalen Kapazitäten fehlen. Du könntest dich vor mir in den Staub werfen, und ich würde mich immer noch weigern, auch nur irgendein Stück zu finanzieren, um so mehr, wenn es sich um ein schlechtes handelt.»
    «Das hatte ich befürchtet.»
    «Auch hätte es keinen Sinn», dozierte Peter weiter, der sich langsam für das Thema zu erwärmen begann, «mich mit weniger ehrenhaften Methoden einlullen zu wollen.
    Ich mag wohl ein Aristokrat ohne Saft und Kraft sein, aber ich bin nicht der König von Frankreich. Ich werde kein lit de justice in meinem Schlafzimmer abhalten, geschweige denn eine Kissensitzung der Theaterkritik. In einem schwachen Moment willigt man leicht in alles ein. Wirst du also freundlicherweise Verständnis dafür haben, daß ich von nun an bindende Erklärungen nur noch in vollständig angekleidetem Zustand und in vollem Besitz meiner geistigen Kräfte abgeben werde, ich präzisiere: im Zeitraum zwischen Frühstück und Schlafenszeit.»
    «Darf ich das für mich auch in Anspruch nehmen?»
    «Gewiß doch. Wo wir gerade beim Thema sind: Heute nacht, so um Mitternacht herum, hast du mich aus freien Stücken darüber informiert, daß du die Absicht hast, dich zusammenzureißen und den Besuch von Lady Severn und Thames zu erwidern. Ich stelle es dir frei, diese Entscheidung nunmehr zu widerrufen.»
    «Zu gütig. Ich werde das Vorhaben noch

Weitere Kostenlose Bücher