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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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hätte sie nie im Leben etwas mit ihm zu tun haben wollen, unmöglich.»
    «Ich verstehe», sagte Charles. «Dann bitte, Sir, nun zu Ihrem Tagesablauf. Am Nachmittag, als der Anruf von Mrs. Harwell kam, waren Sie also in Ihrem Club …»
    «Ja. Den ganzen Nachmittag über hatte ich dort eine Besprechung mit Geschäftspartnern. Ich habe da dann auch zu Abend gegessen und mit Colonel Marcher noch ein paar Partien Bridge gespielt. Der Gedanke, in die leere Wohnung zurückzukehren, war nicht sehr verführerisch.»
    «Das läßt sich alles überprüfen», meldete Charles.
    «Wann haben Sie den Club verlassen?»
    «Ich kann mich nicht genau erinnern», antwortete Harwell. «Es ist recht spät geworden.»
    «Sie haben sich direkt nach Haus begeben?»
    «Nein. Mir ging so einiges im Kopf herum, geschäftliche Dinge. Ich bin ein bißchen in der Gegend herumgelaufen.»
    Charles warf Peter einen Blick zu. Wimseys Gesicht zeigte keine Regung.
    «Wie lange mögen Sie in etwa so herumgelaufen sein, Sir?» fragte Charles.
    «Ich weiß es nicht!» rief Harwell verärgert aus. «Was soll denn das für eine Rolle spielen?»
    «Sie können also nicht sagen, wann Sie in der Nacht nach Hause gekommen sind?» fragte Wimsey noch einmal in neutralem Ton, ohne Blickkontakt mit Charles zu suchen.
    «Nein!» stöhnte Harwell. «Nein, das kann ich nicht. Aber der Nachtpförtner wird es Ihnen sagen. Ich hatte beim Verlassen der Wohnung meinen Schlüssel auf dem Tisch im Flur liegenlassen und mußte den Pförtner heraustrommeln, um wieder hineinzugelangen. Ich mußte einen Riesenaufstand machen, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich nehme an, er hat im Dienst geschlafen, und ich habe ihn deswegen dann noch ganz schön heruntergeputzt. Das wird er kaum vergessen haben.»
    «Das macht uns die Arbeit sehr viel leichter, Sir. Dann also zum nächsten Morgen – das heißt, heute morgen …»
    «Ich bin aufgestanden und habe gefrühstückt, wie üblich. Ich war unruhig. Dann habe ich den Bericht in der Times gesehen. Ich habe alle Termine für den Vormittag abgesagt und bin nach Hampton gefahren, um mich davon zu überzeugen, daß es ihr gutgeht …» Seine Stimme brach.
    «Nur noch ein paar Fragen, Sir, und wir werden Sie in Frieden lassen», versicherte ihm Charles. «Um wieviel Uhr sind Sie am Bungalow angekommen?»
    «Kurz vor neun. Die Fahrt von London dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde.»
    «Und wie sind Sie ins Haus gelangt?»
    «Wie? Ich verstehe Sie nicht.»
    «Sind Sie durch die Vordertür hineingegangen?»
    «Ja, natürlich.»
    «Und war die Tür abgeschlossen? Mußten Sie einen Schlüssel benutzen?»
    «Ja. Und ja. Ich habe meinen eigenen Schlüssel für den Bungalow.»
    «Und was haben Sie gedacht, als Sie den Eßtisch gesehen haben?» Wimsey warf diese Frage in ruhigem Ton ein.
    «Den Tisch? Ich habe nicht auf den Tisch geachtet. Ich habe ihren Namen gerufen, und als sie nicht geantwortet hat, bin ich direkt ins Schlafzimmer gegangen.»
    «Ja. Die Tür zum Schlafzimmer, Harwell, war die auch abgeschlossen?» fragte Wimsey erneut.
    «Sie war zu, aber nicht verschlossen – ich glaube, sie war angelehnt. Ich habe sie aufgestoßen. Und da lag … da lag …» Er sprach nicht weiter.
    «Haben Sie im Zimmer irgend etwas berührt oder verändert, Mr. Harwell?» wollte Charles wissen.
    Harwell antwortete nicht sofort. Sein Blick war ins Leere gerichtet.
    «Mr. Harwell, gibt es irgend etwas im Schlafzimmer, oder anderswo im Haus, gibt es irgend etwas, das wir nicht so vorgefunden haben wie Sie? Haben Sie etwas verändert?»
    «Ich habe sie in meine Arme genommen», sagte er schließlich traurig. «Ich hielt sie eine Zeitlang fest in meinen Armen. Dann habe ich sie wieder hingelegt und habe Hilfe geholt.»
    «Gut. Nur eine Sache noch, Sir. Haben Sie zufälligerweise heute morgen die Terrassentür im Wohnzimmer abgeschlossen? Vielleicht bevor Sie das Haus verlassen haben, um die Polizei zu holen?»
    «Nein, ich …» Harwell unterbrach sich und lief rot an.
    «Da war eine Scheibe eingeschlagen», erinnerte er sich.
    «Ich schätze, so … so ist er hereingekommen.»
    «Die Tür war abgeschlossen, Sir, und der Schlüssel war nicht da», informierte ihn Charles. «Die Scherben deuten darauf hin, daß jemand versucht hat, sich mit Gewalt Zutritt zu verschaffen, aber offensichtlich ist es ihm nicht gelungen.»
    «Ach, jetzt erinnere ich mich wieder!» rief Harwell.
    «Natürlich habe ich die Terrassentür abgeschlossen. Genau, wie Sie eben

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