Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
vor, «ist, daß wir den Täter finden und ihn festnehmen. Es handelt sich offensichtlich um einen sehr gefährlichen Mann. Wir müssen ihn hinter Schloß und Riegel bringen.»
    «Was? O ja, natürlich. Was wollen Sie wissen?»
    «Nun, Sir, zu allererst: Können Sie uns darüber Auskunft geben, was Ihre Frau am Tage ihres Todes unternommen hat?»
    «Nein», antwortete Harwell nachdenklich. «Eigentlich nicht.
    Sie war am Vortag in den Bungalow gefahren.»
    «Also am Mittwoch, ist das richtig? Am sechsundzwanzigsten?»
    «Ta. Und ich bin in London geblieben. Ich habe keine Ahnung, was sie am nächsten Tag gemacht hat. Sie hat im Lauf des Nachmittags in der Wohnung angerufen und die Nachricht hinterlassen, daß es ihr schon besser ginge und sie Freitag in die Stadt zurückkehren würde. Das war das letzte, was ich von ihr gehört habe, bis …»
    «Und im Bungalow gibt es kein Telefon?»
    «Nein. Wir haben kurz daran gedacht, uns einen Anschluß zu besorgen, aber, wissen Sie, das Haus sollte eine stille Zuflucht sein, wo uns nicht ständig irgendwelche Anfragen erreichen können. In London ist es so, daß das Telefon den ganzen Tag läutet, und die halbe Nacht dazu. Dieses Theatervolk kann recht zudringlich werden. Und für die seltenen Gelegenheiten, wo wir doch einmal einen Anruf machen müssen, reicht die Telefonzelle vollkommen aus, die ein Stückchen die Straße hinunter steht, bei den Bauernhäusern. Von da aus hat sie angerufen, als sie mit dem Hund draußen war.»
    «Aber Sie haben den Anruf nicht selbst entgegengenommen?»
    «Nein, ich war im Club. Die Rezeption hat es mir ausgerichtet.»
    «Gut. Dann können wir die Uhrzeit von den Angestellten erfragen. Die Nachricht lautete, es ginge ihr besser? War sie denn krank?»
    «Nicht direkt. Sie war ein wenig angespannt. Sie hatte ihre Launen, Inspector, und war sehr nervös. Lord Peter, Sie wissen ja, daß sie kein leichtes Leben hatte.»
    «Ist sie denn oft allein nach Hampton gefahren», wollte Charles wissen.
    «Nein, das war das erste Mal. Das erste Mal seit unserer Hochzeit, daß wir überhaupt einen Tag getrennt waren. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei, aber ich hätte ihr ja wohl schlecht verbieten können zu fahren.»
    «Harwell, wir müssen Sie das fragen», mischte sich Peter in das Gespräch. «Gab es einen besonderen Grund für ihre Abreise? Haben Sie sich beispielsweise über irgend etwas gestritten?»
    «Nein», sagte Harwell empört. «Wir haben uns nicht gestritten. Wir haben uns nie gestritten, es gab ja keinen Anlaß. Sie kann immer – o Gott! – sie konnte immer alles von mir haben, was sie wollte.»
    «Und dennoch fuhr sie weg, um drei Tage getrennt von Ihnen zu verbringen, zum ersten Mal in Ihrer Ehe?»
    Charles ließ nicht locker.
    «Ja. Sie war der Meinung, die frische Landluft und ein Tapetenwechsel würden sie wieder auf andere Gedanken bringen. Ich glaube, unsere Wohnung in der Park Lane hat sie ein bißchen gelangweilt, wenn ich unterwegs war und meinen Geschäften nachging. Und ich hatte in letzter Zeit ungewöhnlich viel zu tun.»
    «Wollte sie Besuch empfangen, solange sie hier unten war? Wissen Sie etwas davon?»
    «Es war die Rede davon, daß eine Innenarchitektin sich das Haus ansehen sollte. Ach ja, und sie dachte, Mr. Amery würde vielleicht vorbeischauen.»
    «Der Dichter», setzte Wimsey Charles ins Bild.
    «Ein Freund des Hauses», erklärte Harwell.
    «Aber Sie wissen nicht, ob er hier war oder nicht?»
    «Nein, das weiß ich nicht», antwortete Harwell. «Er könnte sie doch viel einfacher in London treffen.»
    «Gibt es denn Ihres Wissens noch jemand anderen, der Ihre
    Frau hätte treffen wollen, unter Umständen jemanden, der es gerade vorzog, das nicht in London zu tun?»
    «Sie meinen, ob sie einen Liebhaber hatte? Das ist es doch, was Sie andeuten wollen, oder?» Zorn und Kummer ließen ihn laut werden.
    «Ganz ruhig, alter Knabe.» Wimsey redete ihm gut zu.
    «Der Chief Inspector ist gezwungen, diese Fragen zu stellen.»
    «Sie hätte zehn Liebhaber an jedem Finger haben können», machte Harwell düster seinem Herzen Luft. «Zu solcher Schönheit fühlen sich die Menschen unwiderstehlich hingezogen.»
    «Denken Sie dabei an jemand Bestimmten?»
    «Da wäre dieser Widerling Chapparelle, der Maler», rückte Harwell schließlich heraus. «Er hat einen ziemlich schlechten Ruf, und fest steht, daß er ihr schöne Augen gemacht hat. Sie hat ihm für ein Portrait Modell gesessen.
    Aber nein, abgesehen von diesen Treffen

Weitere Kostenlose Bücher