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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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heulenden Sirenen. Dann nochmal zwei. Dann mehrere FBI-Limousinen. Sämtliche Beamte waren bis an die Zähne bewaffnet und auf jede Menge Ärger vorbereitet. Die Polizisten errichteten Sperren zu beiden Seiten der Straße. Die Häuser direkt gegenüber wurden geräumt, ebenso das Geschäft an der Ecke. Ein Hubschrauber mit Fernsehleuten stattete uns einen unerwarteten und keineswegs willkommenen Besuch ab. Sensationsgeier.
    Ich hatte an derartigen »Ausräucherungen« schon öfter teilgenommen, als mir lieb war. Üble Sache. Wir warteten weitere zwanzig Minuten, dann erschien das mobile Einsatzkommando. Die blauen Ritter. Sie trugen vollständige Schutzanzüge und brachen mit einem Rammbock die Tür auf. Dann stürmten wir hinein.
    Obwohl ich nicht musste, folgte ich den Jungs vom Einsatzkommando als einer der Ersten ins Haus. Ich trug eine KevlarWeste, Agentin Cavalierre ebenfalls. Irgendwie gefiel mir, dass sie mit uns hineinging.
    Drinnen war alles mehr als seltsam. Das Wohnzimmer sah aus wie der Dachboden einer Bibliothek: Schimmlige Bücher ohne Einbände, zerrissene Illustrierte und alte Zeitungen waren bis zu zwei Meter hoch gestapelt und füllten fast den gesamten Raum. Überall waren Katzen, Dutzende. Sie miauten laut und kläglich. Die Tiere sahen aus, als ließe ihr Besitzer sie langsam verhungern.
    Auch Joseph Petrillo war im Zimmer. Er lag auf einem Haufen alter Ausgaben von Newsweek , Time , Life und People . Offenbar war er rücklings daraufgefallen, als er umgekippt war. Sein geöffneter Mund schien zu lächeln, sofern ein halber Mund lächeln kann.
    Er hatte sich mit der Schrotflinte erschossen. Sie lag neben seinem blutigen Kopf auf dem Fußboden. Der größte Teil seiner rechten Gesichtshälfte fehlte. Auf der Wand, einem Sessel und ein paar Büchern befanden sich Blutspritzer. Eine Katze leckte eifrig seine Hand.
    Ich blickte auf die Bücher und Papiere neben der Leiche. Ich sah eine Broschüre der Citibank. Außerdem mehrere Kontoauszüge Petrillos. Auf einem drei Jahre alten Auszug war der Kontostand mit 7711 Dollar angegeben, doch der letzte betrug nur noch 61 Dollar.
    Betsey Cavalierre war neben der Leiche in die Hocke gegangen. Ich spürte, dass sie mit aller Kraft gegen die Übelkeit kämpfte. Einige der räudigen Katzen rieben sich an ihren Beinen, doch Betsey schien sie nicht wahrzunehmen.
    »Der arme Kerl kann nicht das Superhirn gewesen sein«, sagte sie.
    Ich schaute ihr in die Augen und sah Angst darin, hauptsächlich aber Traurigkeit. »Stimmt, Betsey. Ich bin sicher, dass er es nicht war. Nicht der arme Petrillo und seine halb verhungerten Katzen.«
     
    E ndlich kam ich mal wieder nach Hause in mein eigenes Bett. Jannie hatte Mitleid mit mir, weil ich vom Schlafen in dem Stuhl in ihrem Krankenzimmer schon eine wunde Stelle am Rücken hatte. Ich war im Tiefschlaf, als das Telefon klingelte. Nach mehrmaligem schrillem Klingeln hob ich ab.
    Es war Christine.
    »Alex, bei mir im Haus ist jemand. Ich glaube, es ist Shafer. Er ist hier, weil er mich umbringen will! Bitte, hilf mir.«
    »Ruf die Polizei. Und dann verlässt du mit dem kleinen Alex sofort das Haus. Ich bin schon unterwegs.«
    Für gewöhnlich brauche ich bis Mitchellville eine halbe Stunde. An diesem Abend war ich in weniger als fünfzehn Minuten dort. Überall auf der Straße Festbeleuchtung. Vor Christines Haus parkten zwei Streifenwagen. Es schüttete wie aus Eimern.
    Ich sprang aus dem Porsche und lief zur Veranda. Ein kräftiger Polizist im dunkelblauen Regenmantel hob die Hand, um mich aufzuhalten.
    »Ich bin Detective Alex Cross, Metro-Polizei. Ich bin ein guter Freund von Christine Johnson.«
    Er nickte und verzichtete darauf, einen Blick auf meine Polizeimarke zu werfen. »Sie ist mit den Kollegen im Haus. Es geht ihr gut, Detective. Dem kleinen Jungen auch.«
    Ich hörte den kleinen Alex bereits weinen. Als ich das Wohnzimmer betrat, sah ich zwei uniformierte Polizisten bei Christine. Sie weinte, sprach aber dabei mit den Männern.
    »Er ist hier! Wenn ich es Ihnen doch sage! Geoffrey Shafer – das Wiesel. Er ist hier irgendwo!«, schrie sie und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar.
    Das Baby weinte in seiner Tragetasche. Ich ging hinüber und nahm es hoch. Sobald der Junge in meinen Armen war, beruhigte er sich. Ich trat zu Christine und den Polizisten.
    »Erzähl ihnen von Geoffrey Shafer«, flehte Christine mich an. »Sag ihnen, was damals passiert ist … wie verrückt er ist.«
    Ich erklärte den Beamten,

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