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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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wer ich war und erzählte ihnen dann die grauenvolle Geschichte, als man Christine vor gut einem Jahr auf den Bermudas entführt hatte. Ich bemühte mich um eine Kurzfassung. Als ich fertig war, nickten sie. Sie hatten
    kapiert.
    »Ich erinnere mich an die Zeitungsberichte über den Fall«, sagte der eine Polizist. »Das Problem ist, dass wir keinerlei Beweise gefunden haben, dass heute Abend jemand hier war. Wir haben sämtliche Türen und Fenster überprüft und das Gelände abgesucht.«
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich auch noch mal umschaue?«, fragte ich.
    »Keineswegs. Wir warten hier mit Miss Johnson. Lassen Sie sich Zeit, Detective.«
    Ich gab Christine das Baby und durchsuchte das Haus sehr sorgfältig. Ich schaute in jede Ecke, fand jedoch nicht die Spur eines Einbruchs. Ich ging in den Garten. Nirgends waren frische Fußspuren. Ich bezweifelte, dass Shafer da gewesen war.
    Als ich ins Wohnzimmer zurückging, lag Christine mit dem Baby auf der Couch. Die beiden Polizisten warteten draußen auf der vorderen Veranda. Ich ging zu ihnen, um mit ihnen zu sprechen.
    »Darf ich ganz ehrlich sein?«, fragte der eine. »Könnte Miss Johnson einen Albtraum gehabt haben? Irgendwie hört es sich so an. Sie ist ganz sicher, dass dieser Shafer in ihrem Haus war. In ihrem Schlafzimmer. Wir haben aber nichts gefunden, was diese Aussage unterstützt, Detective. Die Türen waren verschlossen, die Alarmanlage noch scharf. Hat Miss Johnson Albträume?«
    »Manchmal. In letzter Zeit. Danke für Ihre Hilfe. Ich übernehme jetzt.«
    Nachdem die Einsatzwagen fort waren, ging ich zurück ins Haus, um bei Christine zu sein. Sie schien sich ein wenig beruhigt zu haben, aber ihre Augen waren so verdammt traurig.
    »Was geschieht mit mir?«, fragte sie mich. »Ich möchte mein Leben zurückhaben. Ich komme einfach nicht von dieser Bestie los. «
    Ich wollte sie in die Arme nehmen, doch sie ließ es nicht zu, nicht einmal unter diesen Umständen. Sie wollte nicht hören, dass sie von Geoffrey Shafer, dem Wiesel, wahrscheinlich nur geträumt hatte. Christine dankte mir, dass ich gekommen war, sagte mir jedoch auch, dass ich jetzt nach Hause fahren sollte.
    »Du kannst nichts mehr für mich tun«, sagte sie.
    Ich küsste das Baby und fuhr heim.
     
    W ährend des Banküberfalls nannten sich die neuen Mitglieder Mr Blau, Mr Weiß, Mr Rot und Miss Grün. Punkt sieben Uhr morgens hatte Mr Weiß in einer dichten Fichtenschonung hinter dem Haus im Washingtoner Stadtviertel Woodley Park Stellung bezogen.
    Wie an den drei Tagen zuvor verließ Bankdirektor Martin Casselman gegen zwanzig nach sieben sein Heim. Bevor er in den Wagen stieg, ließ er den Blick umherschweifen. Es war möglich, dass die letzten Banküberfälle in Maryland und Virginia ihm Angst gemacht hatten. Aber die meisten Menschen glaubten trotz allem, dass ihnen so etwas nie passieren könnte.
    Casselmans Frau war Lehrerin an der Dumbarton Oaks Highschool. Sie unterrichtete Englisch, was Mr Blau schon immer gehasst hatte. Mrs C. würde kurz vor acht das Haus verlassen und zur Schule fahren. Beide Casselmans waren ungemein ordentlich und berechenbar, was diesen Job erleichterte.
    Blau hockte sich neben eine alte Ulme, die im Sterben lag, und wartete auf den Anruf auf seinem Handy. Bis jetzt lief alles genau nach Plan, und Blau war entspannt. Ungefähr acht Minuten nachdem Martin Casselman gegangen war, klingelte das Telefon. Er drückte auf den grünen Knopf.
    »Blau. Sprechen Sie.«
    »Mr C. ist zu unserer Besprechung eingetroffen. Er befindet sich während unseres Gesprächs auf dem Parkplatz. Over.«
    »Roger. Für meine Unterhaltung mit Mrs C. sieht alles gut aus.«
    Kaum hatte Blau das Gespräch beendet, sah er Victoria Casselman aus der Vordertür des Hauses kommen und hinter sich abschließen. Sie trug ein rosa Kostüm und erinnerte ihn an Farrah Fawcett in ihren besten Zeiten.
    »Wo will sie denn jetzt hin, verdammt?«, sagte er verblüfft. Bei diesem Job sollte es angeblich keinerlei Überraschungen geben. Das Superhirn hatte doch alles perfekt ausgekundschaftet! Das hier aber war keine Perfektion.
    Mr Blau ging mit schnellen Schritten durch das dichte Unterholz und das hohe Unkraut, das ihn vom Haus der Casselmans trennte. Ihm war klar, dass er es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde.
    Fehler.
    Meiner oder ihrer?
    Von uns beiden! Sie geht heute Morgen zu früh! Ich bin nicht in der richtigen Stellung!
    Er rannte zur Hawthorne Street, aber sie saß bereits in

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