Untitled
kein Bandenmitglied, auch keine der Freundinnen, aber er hörte ihre laute Rock'n-RollMusik: hauptsächlich Gitarren – Rock, wie er in den Südstaaten beliebt war und von morgens bis abends gespielt wurde.
Er betrat das große Wohnzimmer der Farm, das zu einem Lagerraum umgebaut worden war. Er sah Mr Blau, Mr Rot, Mr Weiß samt Freundinnen und Miss Grün. Er roch frischen Kaffee. An einer Wand lehnte ein Besen, was verriet, dass die anderen vor seiner Ankunft ein wenig sauber gemacht hatten. Neben dem Besen stand ein Präzisionsgewehr von Heckler und Koch.
»Hallo, alle miteinander«, sagte er und winkte scheu – ganz seine Art . Er lächelte, wusste jedoch, dass sie ihn alle für einen arroganten Arsch hielten. Aber das war in Ordnung. Miss Grün betrachtete ihn, als wäre er ein Blödmann, der scharf auf sie war.
»Hallo, mon professeur«, sagte Blau und schenkte ihm ein so unaufrichtiges Grinsen, dass es wehtat. Das Superhirn ließ sich nicht täuschen. Mr Blau war ein eiskalter Mörder. Deshalb hatte er ihn für die Überfälle auf die First Union und die Chase ausgewählt. Alle hier waren Killer, sogar die drei Tussis.
»Pizza!« Er hielt zwei Schachteln und eine Papiertüte hoch.
»Ich habe Pizza mitgebracht und eine Flasche ausgezeichneten Chianti.«
M ordsspaß, dachte er.
Mordmaschine.
Mordzeit.
Mordidee.
Mörderisches Gelände.
Die Lippen des Superhirns verzogen sich bei diesem Wortspiel zu einem schmalen Lächeln. Aber diese Andeutung eines Lächelns fühlte sich unangenehm auf seinem Gesicht an, falsch und gezwungen. Es war erst kurz nach vier Uhr nachmittags und immer noch strahlend sonnig. Er hatte einen schönen Spaziergang auf den Feldern gemacht. Er hatte alles genau durchdacht. Jetzt kehrte er zum Farmhaus zurück.
Er betrat es durch die vordere Fliegengittertür und ließ den Blick über die Leichen gleiten. Die Bewohner der Farm waren tot – alle sechs. Ihre Körper waren schrecklich verkrampft, so wie Metall nach einem Großbrand gewunden und verdreht ist. Er hatte dieses Phänomen einmal gesehen, nach einem Feuersturm, der hier in Kalifornien, in den Hügeln außerhalb Berkeleys gewütet hatte. Diese reine, schlichte Schönheit der Naturkatastrophe hatte ihm sehr gefallen.
Er blieb stehen und betrachtete die Toten. Sie alle waren Mörder, und deshalb hatten sie leiden müssen. Diesmal hatte er ein anderes Gift gewählt. Interessanterweise war dieses Antidepressivum am wirkungsvollsten, wenn man es mit Käse oder Rotwein einnahm, besonders mit Chianti. Diese chemische Mischung führte zu einem plötzlichen Anstieg des Blutdrucks, gefolgt von Hirnblutungen und anschließendem Kreislaufkollaps. Voilà!
Er betrachtete die Leichen genauer, es war ungemein faszinierend. Ihre Pupillen waren geweitet. Die Münder geöffnet und zu grässlichen Schreien verzerrt. Geschwollene bläuliche Zungen hingen aus den Mundwinkeln. Jetzt musste man sie nur noch fortschaffen. Er musste die Leichen so verschwinden lassen, als hätten sie nie existiert.
Eine der jungen Frauen, Gersh Adamson, lag in der Nähe der Eingangstür. Sie hatte hinauslaufen wollen, richtig? Gut für sie. Sie war Miss Grün, eine zierliche blonde Lady, die behauptet hatte, einundzwanzig zu sein; jetzt aber sah sie nicht älter als fünfzehn aus. Ihr Mund war von einem qualvollen Schrei verzerrt. Er genoss diesen Anblick in vollen Zügen. Er konnte die Augen kaum von Gersh Adamsons Lippen abwenden.
Seiner Berechnung nach war sie am leichtesten zu tragen. Sie wog wohl kaum mehr als fünfzig Kilo.
»Hallo, Miss Grün. Wissen Sie, ich habe Sie immer gemocht. Aber ich bin ein bisschen schüchtern … ich sollte wohl besser sagen, ich war früher mal scheu . Aber ich komme drüber weg.«
Er berührte ihre kleinen Brüste. Er war verblüfft, als er feststellte, dass Miss Grün unter der Bluse einen Stützbüstenhalter trug. Offenbar war sie doch nicht die kleine Hippie-Tussi, für die sie sich ausgab. Er knöpfte ihre Bluse auf, zog sie ihr aus und starrte auf die Brüste.
Dann öffnete er die Jeans der toten jungen Frau und steckte einen Finger in ihr Höschen. Der Körper war ein bisschen kalt. Im Nabel trug sie einen Silberring. Er berührte ihn und zog daran wie am Verschluss einer Getränkedose.
Sie trug satingraue Plateauschuhe. Auch diese zog er vorsichtig von ihren Füßen. Dann streifte er ihr die enge Jeans herunter. Miss Grüns Zehennägel waren leuchtend blau lakkiert.
Das Superhirn löste den Verschluss des
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