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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Treuhandfonds einrichten‹? Ausgerechnet einen solchen Fonds? Und Sie haben, wie ich Arthurs Notizen entnehme, ziemlich fachmännisch darüber gesprochen?«
    »Crouch.«
    »Unser Mr. Geoffrey Crouch von vorhin? Wohnsitz in Antigua
und erreichbar über seine Londoner Anwälte? Dieser Crouch
also hat Ihnen ursprünglich den Rat gegeben, für Carmen einen
juristisch einwandfreien Fonds anzulegen.«
»Ja.«
»Wie?«
»In einem Brief.«
»Von Crouch persönlich?«
»Von seinen Anwälten.«
    »Seinen Londoner Anwälten oder Anwälten in Antigua?« »Das weiß ich nicht mehr. Der Brief ist bei den Akten, oder sollte es jedenfalls sein. Ich habe Arthur damals alle relevanten Unterlagen ausgehändigt.«
    »Und ich habe sie pflichtgemäß zu den Akten genommen«, bestätigte Toogood mit zufriedener Miene.
    Pode sah in seinen Notizen nach. »Dorkin & Woolley, eine angesehene Londoner Kanzlei. Mr. Peter Dorkin ist Mr. Crouchs Handlungsbevollmächtigter.«
    Oliver beschloß, sich ein wenig temperamentvoller zu zeigen.
Dummes Temperament. »Warum haben Sie dann gefragt?«
»Nur um die Prämissen zu prüfen, Ollie. Um mich zu
vergewissern.«
»Ist das illegal oder was?«
»Was soll illegal sein?«
    »Der Fonds. Was ich getan habe. Die Prämissen. Ist das illegal?«
    »Nicht im geringsten, Ollie« - abwehrend -, »ganz und gar nicht. Daran ist absolut nichts Illegales oder Regelwidriges. Nur hat es den Anschein, daß Mr. Crouch auch den Herren Dorkin & Woolley nicht persönlich bekannt ist. Aber ich nehme an, das ist nichts Ungewöhnliches.« Er dachte über die Formulierung nach. »Regelwidrig vielleicht doch, aber nicht ungewöhnlich. Ich muß schon sagen, Ihr Mr. Crouch hält sich ja sehr im Hintergrund.« »Er ist nicht mein Mr. Crouch. Sondern Carmens.«
    »Ganz recht. Und außerdem ist er Carmens Treuhänder.« Wieder nahm Toogood Anstoß. »Warum sollte Crouch nicht Treuhänder sein?« wollte er wissen. Die beiden Männer aus London schienen ihn sehr zu kränken. »Crouch hat das Geld gegeben. Er ist der Spender. Ein Freund der Familie, ein Verwandter der Hawthornes. Warum sollte er nicht dafür sorgen wollen, daß Carmens Geld ordentlich verwaltet wird? Warum darf er sich nicht im Hintergrund halten, wenn er das möchte? Ich trete eines Tages auch in den Hintergrund. Wenn ich im Ruhestand bin.«
    Lanxon, der Starkgebaute, hatte beschlossen, auf die Vorwürfe zurückzukommen. Auf einen massigen Ellbogen gestützt, beugte er sich schwerfällig über den Tisch; die Pfeife in der Hand, etwas Drahtwolle in die Stirn geschoben, war er jetzt ganz der Sicherheitsbeamte. »Sie befolgen also Mr. Crouchs Rat«, sagte er und kniff die Augen zusammen, um noch schlauer auszusehen, »gründen für Carmen Hawthorne einen Treuhandfonds, bestimmen sich selbst und Mr. Crouch und unseren Arthur hier zu Treuhändern und zahlen als Startgeld fünfhundert Pfund ein. Zwei Wochen später wird dieser Betrag dank Mr. Crouchs Großzügigkeit um einhundertundfünfzigtausend Pfund aufgestockt. Richtig?« Er hatte das Tempo verschärft. »Ja.«
    »Ist Ihnen bekannt, ob Mr. Crouch irgendwelche anderen Gelder an Ihre Familie gezahlt hat?« »Nein.«
    »Nicht bekannt, oder hat er nichts gezahlt?«
    »Ich habe keine Familie. Meine Eltern sind tot. Geschwister habe ich nicht. Deswegen hat Crouch ja Carmen adoptiert, nehme ich an. Es gab sonst niemanden.« »Außer Ihnen.«
    »Ja.«
    »Und Ihnen selbst hat er nichts gegeben? Direkt oder indirekt?
Sie persönlich bekommen von Crouch nichts?«
»Nein.«
»Auch früher nicht?«
»Nein.«
    »Auch in Zukunft nicht - soweit Sie das abschätzen können?« »Nein.«
    »Haben Sie jemals geschäftlich mit ihm zu tun gehabt, zum Beispiel Geld von ihm geliehen, auch indirekt - über seine Anwälte?« »Nein, zu allen Punkten nein.«
    »Und wer hat dann Heathers Haus bezahlt, Oliver?«
»Ich.«
»Wie?«
»In bar.«
    »Hatten Sie das Geld in einem Koffer?« »Nein, auf dem Konto.«
    »Und wie haben Sie so viel Geld zusammengekriegt, wenn ich fragen darf? Vielleicht doch über Crouch oder über seine Mitarbeiter, seine zwielichtigen Geschäfte?«
    »Das Geld habe ich in Australien gespart«, sagte Oliver schroff und lief rot an.
    »Haben Sie Ihre Einkünfte in Australien versteuert?« »Das waren unregelmäßige Einkünfte. Kann sein, daß die Arbeitgeber Steuern abgeführt haben. Ich weiß es nicht.« »Sie wissen es nicht. Und Sie haben natürlich nicht Buch geführt?« Er warf Pode einen vielsagenden Blick zu. »Nein,

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