Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
unter der Erdoberfläche. Er meinte auch, das Wort 'Treppe' mitbekommen zu haben. Wir waren zu sechst: Stan, Joseph Velasquez, Isabel, ich und noch zwei weitere. Wir brauchten ungefähr sechs Minuten, um alle anderen Möglichkeiten auszuschließen und die Kellertreppe zu finden.“
    „Wie habt ihr mit der Tür gemacht?“ Ich erinnerte mich, daß sie solide Schlösser gehabt hatte.
    „Wir haben sie aus den Angeln gerissen.“
    „Oh.“ Damit verschaffte man sich auf jeden Fall im Handumdrehen Zugang.
    „Natürlich dachte ich, du seiest immer noch da unten. Als ich den Raum mit dem toten Mann darin fand, dessen Hosenstall offenstand ...“ Bill schwieg eine Weile. „Ich wußte genau, daß auch du in dem Raum gewesen warst“, fuhr er dann fort. „Ich konnte dich in der Luft dort unten immer noch riechen. Der Mann war stellenweise blutverschmiert - mit deinem Blut -, und ich fand dein Blut auch noch an anderen Stellen im Zimmer. Ich war sehr besorgt.“
    Ich tätschelte ihn. Ich war zu müde und zu schwach, um ihn wirklich liebevoll tätscheln zu können, aber diese Geste war der einzige Trost, den ich zu bieten hatte.
    „Sookie?“ fragte er zögernd, „willst du mir vielleicht noch irgend etwas anderes erzählen?“
    Ich war zu müde, ich verstand die Frage erst gar nicht richtig. „Nein“, gähnte ich. „Ich glaube, ich habe nichts Wesentliches ausgelassen.“
    „Ich dachte - vielleicht - weil Eric dabei war. Gibt es etwas, was du nicht erzählen mochtest, als er dabei war?“
    Da fiel bei mir endlich der Groschen. Ich küßte seine Brust, sein Herz. „Nein“, sagte ich, „Godfrey kam wirklich rechtzeitig.“
    Daraufhin folgte ein langes Schweigen. Ich sah auf. Bills Gesicht war völlig reglos; er sah aus wie eine Statue. Mit erstaunlicher Klarheit hoben sich seine schwarzen Brauen von der blassen Haut ab. Seine dunklen Augen schienen bodenlos. „Erzähl mir noch, wie es ausging“, bat ich.
    „Als Nächstes gingen wir in den Luftschutzkeller und fanden dort das größere Zimmer - voller Lebensmittel und Waffen. Alle Anzeichen wiesen darauf hin, daß sich dort ein Vampir aufgehalten hatte.“
    Diesen Bunkerteil hatte ich gar nicht zu sehen bekommen, und ich plante auch gewiß nicht, in die Zentrale der Bruderschaft zurückzukehren, um mir anzusehen, was ich verpaßt hatte.
    „Dort fanden wir in einer zweiten Zelle Farrell und Hugo Ayres.“
    „Lebte Hugo noch?“
    „Gerade eben noch“. Bill küßte mich auf die Stirn. „Farrel schläft lieber mit jüngeren Männern, das war Hugos Glück.“
    „Vielleicht hatte Godfrey ja deshalb ausgerechnet Farrell entführt, als er beschloß, die Sonne mit einem weiteren Sünder an seiner Seite zu begrüßen und ein Exempel zu statuieren.“
    Bill nickte. „So sieht Farrell das auch. Aber er hat da unten ziemlich lange ohne Sex und ohne Nahrung ausharren müssen und war in jeder Hinsicht hungrig. Ohne die silbernen Ketten, mit denen Farrell gefesselt war, hätte Hugo ... es wohl ziemlich schlecht gehabt da in der Zelle. Selbst mit den Silberketten um Handgelenke und Füße war Farrell in der Lage, von ihm zu trinken.“
    „Wußtest du, daß Hugo derjenige war, der die Vampire verraten hat?“
    „Farrell hat deine Unterhaltung mit Hugo mit angehört.“
    „Wie - ach ja: das Gehör der Vampire, wie dumm von mir.“
    „Farrell würde auch gern wissen, was du mit Gabe gemacht hast, als der so kreischen mußte.“
    „Ich habe ihn auf die Ohren gehauen.“ Ich formte eine Hand zur Schale, um es ihm zu zeigen.
    „Farrell war entzückt. Dieser Gabe gehörte zu den Männern, die es genießen, Macht über andere zu haben. Er hat Farrell gedemütigt, wo er konnte.“ „Farrell kann von Glück sagen, daß er keine Frau ist“, sagte ich. „Wo ist Hugo jetzt?“
    „An einem sicheren Ort.“
    „Sicher für wen?“
    „Für Vampire. Weit weg von den Medien. Für die wäre Hugos Geschichte ein gefundenes Fressen.“
    „Was werden die Vampire mit Hugo machen?“
    „Das zu entscheiden ist Stan Davis' Sache.“
    „Erinnerst du dich an unsere Abmachung mit Stan? Wenn sich anhand der von mir beschafften Beweise herausstellt, daß ein Mensch eines bestimmten Vergehens schuldig ist, dann wird dieser Mensch nicht einfach so umgebracht.“
    Bill hatte offenbar nicht vor, diese Sache in dieser Nacht noch zu erörtern. Sein Gesicht wirkte plötzlich sehr verschlossen. „Du mußt jetzt schlafen. Wir reden darüber, wenn du wieder aufwachst.“
    „Aber bis dahin könnte

Weitere Kostenlose Bücher