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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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für immer«, sagte Inkmuht unterwürfig.
    Materia schenkte ihm ein bleiches Lächeln. »Mögederherr. Nehmt Platz, meine Häupter«, sagte sie mit einer unerwartet tiefen Stimme.
    Wantak schob Inkmuht zu dem großen Tisch. Beide nahmen Platz. »Gu gu gu gultigulti«, piepte der Spitzspatz in seinem Käfig.
    Materia trat an die Kopfseite, ergriff einen Zinnkelch und das Wort. »Werter Inkmuht, es ist mir wichtig, dass du hier ganz offen sprichst. Wir haben einen bedeutenden Fall zu besprechen, und deine Hilfe wird selbstverständlich belohnt werden.«
    Der Wimpelaufhänger gestattete sich einen erwartungsvollen Blick zur Hauptdame, die ihn anlächelte und einen winzigen Schluck aus ihrem Kelch nahm. »Es geht, wie du dir schon gedacht haben wirst, um Haupthaupt Magmus von Crassu. Er hat die Angewohnheit, mir rätselhafte Briefe zu schreiben, aus denen ich nicht recht schlau werde.« Materia sah Inkmuht abwartend an, aber der wusste noch nicht, worauf die Hauptdame hinaus wollte und hatte nach wie vor Angst, etwas Verkehrtes zu sagen.
    »Gulti, guguuuulti«, machte der Vogel.
    Die Hauptdame seufzte. Nach einem Seitenblick auf Wantak, der schon wieder mit seinem Säckchen spielte, fuhr sie fort: »Was ich von dir wissen möchte, Inkmuht ... hat Magmus noch alle Fahnen auf der Stange?«
    »Guuulti«, ließ sich der rote Störenfried vernehmen.
    Inkmuht überlegte fieberhaft. Wenn er jetzt Übles über Magmus verbreitete, und der das erfuhr, wäre sein Ende sicher, nur über die genaue Todesart würde Magmus sich noch kreative Gedanken machen. Der Weg sei das Ziel, sagte er immer.
    Andererseits hatte die Hauptdame offenbar einen Verdacht. Wenn Inkmuht ihn bestätigte, wäre Magmus Schicksal vermutlich besiegelt, und er selbst würde belohnt werden.
    Oder war es eine Falle? Nein, dazu war Inkmuht nicht wichtig genug.
    »Hauptdame«, begann er vorsichtig, »ich kann nur sagen, was ich weiß.«
    »Nichts anderes erwarten wir«, sagte Wantak, aber Materia brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Das bewirkte bei dem Spitzspatz das Gegenteil. »Gugugugu?«, gurrte er.
    Inkmuht versuchte, den Vogel zu ignorieren. »Er kam mir in letzter Zeit seltsam vor. Als würde ein Geist ihn verfolgen. Ein Geist, den es aber nicht gibt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Die Hauptdame nickte wortlos.
    Inkmuht fuhr mutiger fort: »Er hat mir von einem Plan erzählt, den er dir vorlegen wollte. Dieser Plan, so hoffte er, würde dir gefallen, Hauptdame. Sehr gefallen sogar, aber er hat mir nicht gesagt, worum es ging.«
    »Es war ein überaus dummer Plan, der mich am Zustand seines Geistes zweifeln ließ«, erklärte Materia. »Aber sein zweiter Brief scheint mir noch unsinniger. Er schreibt darin von Ketzern, die mit einer Fälschung eines heiligen Dokuments umher rennen und falsche Kalender verkaufen.«
    »Guuuulti!«
    »Darüber weiß ich nichts, aber ich habe in den letzten Tagen hauptsächlich Wimpel aufgehängt. Und lila Wimpel abgeschnitten, wenn ich das hinzufügen darf.«
    Die Hauptdame überging die Angeberei. »Er fordert nicht weniger als zehn Kompanien Ritter an, um mit diesen ominösen Ketzern fertig zu werden.«
    »Das erscheint mir aber völlig übertrieben«, staunte Inkmuht ehrlich.
    »Güüüüüü!«, gab ihm der Vogel Recht.
    »Es gab ein Gerücht, eine Abenteurerin habe ein bislang unbekanntes Fragment von Wahrmuts Worten entdeckt«, erklärte Wantak, »und vermutlich hat Magmus daraus eine fixe Idee entwickelt.«
    »Vielleicht ...« Inkmuht nahm sich vor, alles auf eine Karte zu setzen. »Vielleicht liegt das daran, dass er Dibbelnasen kaut.« Er beobachtete die Reaktion der anderen genau. Wantak und Materia tauschten bedeutungsvolle Blicke aus. Die Hauptdame hatte sich weit vornüber gebeugt, so dass Inkmuht fast ihre Brüste sehen konnte. Eilig senkte er den Blick.
    »Ich habe so etwas vermutet«, sagte Materia. Sie atmete durch. »Wantak, du wirst umgehend die nötigen Maßnahmen ergreifen.«
    »Ja natürlich, Hauptdame«, bestätigte er und steckte sein kleines Säckchen weg.
    »Und sie haben nichts mit der Entsendung irgendwelcher Kompanien Grauer Ritter zu tun, verstehen wir uns richtig?«
    »Vollkommen, Hauptdame.«
    »Über die Nachfolge des Haupthaupts von Crassu hast du freie Hand.«
    »Danke, Hauptdame.«
    »Du kannst gehen, Wantak. Ich möchte mich noch ein wenig mit Inkmuht unterhalten.«
    »Ja, Hauptdame«, sagte Wantak und stand auf.
    »Gultigulti!«, zwitscherte der Spitzspatz.
    »Und,

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