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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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wie viel ich davon wirklich noch sehen möchte , aber wir sind halb durch, und wenn ich eines hasse, dann aus dem Kino zu gehen, bevor der Film zu Ende ist. Ich schleudere meinen Rucksack unter den Schreibtisch und setze mich wieder neben Smitty, wobei ich ultravorsichtig bin, dass ich ihn ja kein bisschen berühre. Pete nimmt seine Position an der Play-Taste wieder ein. Alice verdreht die Augen und macht eine Riesenshow daraus, sich von dem Sofa loszureißen.
    »Na schön«, sagt sie. »Dann schauen wir es uns an. Aber lassen wir wenigstens ein bisschen Tageslicht rein, solange es noch welches gibt, damit ich beim nächsten Stromausfall nicht zerquetscht werde, wenn Mademoiselle XXL hier in Ohnmacht fällt.« Sie funkelt mich an. Ich funkele zurück. Sie steht mit dem Rücken zum Fenster, streckt eine Hand nach der Jalousieschnur aus und zieht daran. Die Jalousie geht hoch. Tageslicht flutet ins Zimmer.
    Ich sehe einen dunklen Umriss hinter ihr und mein Gesicht verzerrt sich zu einem Schrei.
    »Was ist denn jetzt wieder?« Alice starrt mich voll genervt an.
    Draußen vorm Fenster steht der Karottenmann.

Kapitel
 
13
  Ich springe auf. Irgendwo kreischt jemand. Ich höre es nicht einfach bloß, ich spüre es; es schneidet mir durch die Ohren ins Hirn. Dermaßen schrill, unvorstellbar! Zuerst denke ich, dass ich es bin, die kreischt – mein Mund ist offen und meine Kehle verkrampft, also könnte ich das sein. Dann begreife ich, dass es Pete ist. Er hat es auch gesehen. Und Smitty ebenfalls. Bloß Alice hat es als Einzige nicht gesehen.
    Sie steht da und guckt uns schmollend an und hält immer noch die Jalousieschnur in der Hand. Dann blinzelt sie verwirrt und begreift mit Schrecken, dass wir nicht sie anschreien.
    Hinter dir.
    Sie dreht nicht den Kopf herum, um zu gucken, sondern wirft sich einfach instinktiv nach vorn. Dabei lässt sie die Schnur für die Jalousie los, die prompt das Fenster wieder herunterrasselt. Alice kracht gegen mich und ich gegen Smitty, der hinter mir steht, und wir gehen alle wie bei einem dämlichen Rugby-Angriff zu Boden.
    Pete kreischt immer noch. Ich weiß zwar nicht, wie, aber plötzlich bin ich wieder auf den Beinen und wir drängen uns alle vier an die hintere Wand – so weit weg wie möglich vom Fenster und dem Karottenmann. Wir starren alle die geschlossene Jalousie an.
    »Was … ist … da?«, krächzt Alice neben mir.
    Niemand antwortet. Wir glotzen auf die Jalousie, die hin- und herschaukelt. Die Scheibe könnte jeden Moment zerklirren und dann wäre ES bei uns im Zimmer.
    »Was …«, versucht sie erneut, nur lauter.
    »Der Karottenmann«, flüstert Smitty scharf auf meiner anderen Seite. »Total leise sein jetzt.«
    »Ja klar, weil wir ja eben auch so leise waren«, platzt es aus mir heraus. Smitty gibt ein leises Kichern von sich und ich spüre, wie die dünne Wand leicht zittert.
    Die Jalousie hört auf zu schwingen. Ich starre auf die weißen Plastikstreifen mit den allerwinzigsten hellen Lichtspalten dazwischen und hätte gern Röntgenaugen.
    »Meint ihr, er ist weg?«, fragt Pete mit pfeifendem Atem.
    »Willst du gucken gehen?« Smitty sieht ihn an und zieht herausfordernd die Augenbrauen hoch. Als Pete nichts sagt, zwinkert Smitty mir zu. Ich spüre, wie sein Körper sich von der Wand zu lösen beginnt.
    »Nicht!« Ich lasse einen Arm vorschnellen, um ihn zu stoppen, die Faust geballt, damit ich ihn nicht aus Versehen irgendwo anfasse. »Lass das bloß bleiben!«
    »Einer muss nachsehen.« Er bleibt trotzdem an seinem Platz an der Wand. Ich merke, dass er mich provokant anlächelt, aber ich weigere mich ihm in die Augen zu sehen.
    »Wartet mal«, sagt Alice neben mir. »Wir wissen doch gar nicht, ob der Karottenmann böse ist, oder?«
    »Ich glaube, die Tatsache, dass er diesen tödlichen Fruchtsaft ausgeschenkt hat, lässt diesen Schluss durchaus zu«, nuschelt Pete.
    »Gemüsesaft, nicht Fruchtsaft«, sage ich, als ob das einen Unterschied macht. »Vielleicht wusste er ja nicht, was drin ist? Vielleicht friert er da draußen zu Tode und braucht unsere Hilfe?«
    »Wenn er nicht gewusst hat, was da drin war, dann hat er ihn wahrscheinlich getrunken«, schlussfolgert Smitty ganz logisch.
    »Wie man’s auch betrachtet, er kann kaum einer von den Guten sein«, setzt Pete seine noch logischere Schlussfolgerung drauf.
    »Leute!«, zischt Alice. »Ich kann’s nicht fassen, dass wir hier überhaupt stehen und das bequatschen! Wir müssen hier raus.«
    Pete löst

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