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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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Kriegsführung? Ist das irgendein Experiment der Regierung? Für wen arbeitet ihr?«
    Wir erstarren alle.
    Auf der anderen Seite der Tür macht Grace ein Geräusch, es klingt halb seufzend, halb lachend. Als ob sie sehr, sehr müde ist.
    »Pete, ja?«, fragt sie. »Du bist der Schlauste von euch, stimmt’s?« Ihre Stimme ist sanft, verführerisch sogar. »Mach die Tür auf und ich erzähle dir alles, versprochen. Du wirst fasziniert sein, glaub mir.«
    Pete ist jetzt direkt vor der Tür und ich mache mich sprungbereit für den Fall, dass er nach dem Stuhl greifen will, aber er sagt nur: »Das ist sehr schmeichelhaft, Grace. Ich wäre bestimmt fasziniert. Alles, was wir wollten, waren ein paar Antworten.«
    »Eure Antworten könnt ihr euch sonst wo hinstecken, ich will nach Hause!«, heult Alice.
    »Ich weiß, Alice, ich weiß«, sagt Grace. »Wollen wir alle. Wir wollen, dass ihr sicher seid, wir wollen, dass alle sicher sind, das war von Anfang an unsere Absicht.« Ihre Stimme ist samtig und ich stelle mir vor, dass sie träge an der Tür lehnt, wie eine Hollywoodgöttin – mit einer Axt hinter dem Rücken. Sie fährt fort.
    »Ihr müsst wissen … was hier gerade passiert … es ist nicht das erste Mal.«
    Hoppla, da spitzen wir die Ohren. Und sie weiß es.
    »Überall auf der Welt haben sich Menschen verwandelt – Einzelfälle. Das läuft schon eine ganze Weile.«
    »Ach wirklich?«, sagt Smitty. »Das muss ich in den Nachrichten verpasst haben.«
    »Richtig.« Graces Stimme klingt durchaus überzeugend. »Natürlich haben die Behörden das gedeckelt. Stellt euch bloß mal die Panik vor, wenn so was die Runde macht.«
    »Was für eine Vorstellung.« Smittys Stimme trieft vor Sarkasmus.
    »Wie wird es verursacht?«, fragt Pete.
    Grace räuspert sich. »Das weiß niemand. Unsere Gruppe hatte den Auftrag, eine Lösung zu finden, ein Gegenmittel. Aber das war nur ein Trick der Geldgeber. In Wirklichkeit wollten sie bloß herausfinden, wodurch die Verwandlung verursacht wird, um daraus einen Kampfstoff herzustellen – der sich verkaufen lässt. Sie haben uns reingelegt. Ihr wisst ja, wie Erwachsene manchmal sind.«
    Ich verdrehe die Augen. Wenn Grace denkt, dass dieser Mist von wegen Wir-gegen-die funktioniert, dann ist sie bei aller Cleverness unglaublich bescheuert.
    »Wir haben ein Gegenmittel entwickelt«, fährt sie fort. »Und das befindet sich im Turm. Wir müssen es nur holen und dann können wir alles in Ordnung bringen.« Sie macht eine Pause und ich kann fast hören, wie sie sich die Lippen leckt und wartet, ob wir anbeißen. »Wollt ihr die Helden sein? Und mithelfen alles in Ordnung zu bringen?«
    »Ja«, sagt Lily matt.
    »Wartet mal!«, ruft Smitty. »Ihr habt ein Gegenmittel? Warum zum Teufel seid ihr dann nicht da draußen und gebt es den Menschen, ihr Feiglinge?«
    »Smitty«, schnurrt Grace hinter der Tür, »das ist nicht das fertige Produkt, sondern nur ein Prototyp, an dem wir noch arbeiten. Wir glauben, dass das Medikament wirkt, aber wir können nicht sicher sein. Wir wissen, dass es nicht bei Leuten funktioniert, die sich bereits verwandelt haben, sondern nur bei denen, die erst in den Anfangsstadien der Erkrankung sind.«
    »Und was sollte dann das mit dem Gemüsesaft?«, hält Smitty dagegen. »Brauchtet ihr ein paar Testpersonen, die ihr in euren Turm sperren konntet?«
    »Nein! Das war nicht unsere Idee!« Einen Moment lang denke ich, dass Grace jetzt die Beherrschung verliert. Aber sie fängt sich sofort wieder. »Das waren die Geldgeber, nicht wir. Sie haben den Ausbruch als Test initiiert, um zu sehen, wie es sich ausbreitet und wie die Leute reagieren – sie haben sogar uns auf diese Weise zu verwandeln versucht, weil wir Zeugen sind. Und jetzt müssen wir an das Gegenmittel herankommen, bevor sie hier sind und es uns wegnehmen.«
    »Und was genau wollt ihr mit dem Gegenmittel machen, wenn ihr es habt?«, fragt Pete. Eine gute Frage!
    Ich kann die grimmige Entschlossenheit in Graces Stimme hören. »Es gibt da draußen Leute, die wissen, wie man es einsetzt. Zum richtigen Zweck.«
    Pete lacht auf. »Und zum richtigen Preis?«
    »Um Geld ist es dabei nie gegangen!«, sagt Grace.
    »Schwachsinn!«, ruft Smitty.
    »Aber wenn ihr interessiert seid …«, tönt Grace, »etwas von dem Geld könnte euch gehören. Ihr müsst uns nur den Schlüssel zum Turm geben.«
    »Das Geld ist mir egal!«, schreit Lily plötzlich. »Ich will nur hier raus und dass es Cam besser geht! Wir müssen

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