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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Schutzzaubers verwendete. Das Zeug einfach nur über die Tür zu hängen, nützte überhaupt nichts. Zum Teufel auch, Tony mochte es auf einer Bruschetta mit ein wenig Olivenöl.
    Mircea war keine Hilfe – er grinste nur. »Und ich habe immer geglaubt, dass die Dinge, die ich am meisten verabscheue, schlechter Wein und miese Kleidung sind.« Er nahm meinen Gesichtsausdruck mit einem toleranten Lächeln hin. »Nun gut,
Dulceatà.
Ich glaube, wir können irgendwo Kreuze auftreiben. Und wenn ich mich nicht irre, hält Rafe mehrere Ampullen mit Weihwasser gefangen, während wir hier miteinander reden.«
    Rafe näherte sich mit dem Korb. Es hörte sich an, als befänden sich einige mexikanische Springende Bohnen darin und versuchten mit aller Macht, in die Freiheit zu gelangen. Wir alle wechselten skeptische Blicke. »Ich bin nicht einverstanden«, sagte Tomas. »Die Konsulin hat mich beauftragt, für Cassies Sicherheit zu sorgen. Was ist, wenn er lügt und jene Objekte Säure oder Sprengstoff enthalten? Wir können ihm nicht trauen.«
    »Man traue nie einem Magier«, pflichtete ihm Rafe bei, und es klang nach einem Zitat.
    »Ich überprüfe sie«, sagte Louis-César und holte so schnell eine Ampulle hervor, dass ich gar keine Gelegenheit bekam, ihn daran zu hindern. Er gab den Inhalt nicht auf seine Haut, wie ich befürchtet hatte, sondern hielt das kleine zugestöpselte Gefäß unter Pritkins Nase. »Ich schütte Ihnen das jetzt auf den Arm. Wenn damit Gefahren für Sie verbunden sind, sollten Sie mich besser daraufhinweisen.«
    Pritkin beachtete ihn nicht. Sein Blick galt noch immer mir – er schien mich mehr zu fürchten als einen Raum voller Meistervampire. Ganz offensichtlich kannte er sie noch nicht lange genug, um Nuancen zu erkennen. Louis-César hatte nur gesagt, dass sie ihn nicht töten würden, doch das ließ viele Möglichkeiten offen. Ich wäre besorgt gewesen, aber Pritkin war so sehr damit beschäftigt, mich finster anzusehen, dass er kaum Kenntnis davon nahm, als einige Tropfen der klaren Flüssigkeit auf seine Haut fielen. Wir alle beobachteten ihn so, als könnte sein Arm jeden Moment schmelzen, aber es geschah nichts. Louis-César beugte sich zu mir, doch Tomas hielt ihn am Handgelenk fest.
    In den Augen des Franzosen blitzte es silbern. »Pass auf, Tomas«, sagte er leise. »Diesmal bist du nicht besessen.«
    Tomas schenkte der Warnung keine Beachtung. »Es könnte Gift sein. Vielleicht hat er ein Gegenmittel genommen oder ist bereit, mit ihr zu sterben. Ich werde nicht zulassen, dass ihr etwas zustößt.«
    »Ich übernehme die Verantwortung vor der Konsulin, wenn etwas passiert.«
    »Die Konsulin ist mir gleich.«
    »Ich sollte dir nicht gleich sein.«
    Zwei Wellen aus schimmernder Energie entstanden, stark genug, um eine Gänsehaut an meinen Armen zu schaffen und das Armband am Handgelenk tanzen zu lassen. »Genug!« Mircea winkte, und das Machtniveau im Zimmer sank beträchtlich. Er nahm die Ampulle aus der Hand des Franzosen und schnupperte daran. »Wasser, Tomas – es ist nur Wasser und sonst nichts.« Er reichte mir die Ampulle, und ich nahm sie sofort entgegen, bevor Tomas Einwände erheben konnte.
    Ich vertraute Mircea, und außerdem reagierte weder mein Schutzzauber noch das Armband. »Alles in Ordnung.«
    »Nein!« Tomas wollte nach dem Fläschchen greifen, doch Louis-Cesar stieß seine Hand beiseite.
    Ich sah zu Pritkin, der mich begierig anstarrte. »Weg damit.« Ich hob die Ampulle und trank ihren Inhalt. Wie Mircea gesagt hatte, es war nur Wasser, ein bisschen abgestanden. Pritkins Augen wurden so groß, als rechnete er damit, dass mir gleich Dampf aus den Ohren kam oder so. »Zufrieden? Oder wollen Sie mir noch ein paar Kreuze an den Hals hängen?«
    »Was sind Sie?«, flüsterte er.
    Ich kehrte zu meinem Stuhl zurück, musste aber feststellen, dass er voller Mörtelstaub war, und deshalb ging ich weiter zur Couch. Die Fensterscheibe war zerbrochen, als Mircea die Handgranate nach draußen geworfen hatte, und so musste ich einige Glassplitter beiseitestreichen. Ich hoffte für Pritkin, dass er Antworten für mich hatte, denn er erwies sich allmählich als echter Nerver.
    »Was ich bin? Müde, steif und Ihrer überdrüssig«, sagte ich ehrlich.
    Mircea lachte. »Du hast dich nicht verändert,
Dulceatà.«
    Pritkin sah mich an, und ein Teil des schrecklichen Zorns verschwand aus seinem Gesicht. »Ich verstehe das nicht. Sie können kein Weihwasser trinken, ohne eine Reaktion zu

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