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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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zeigen, wenn Sie zu den Dämonen gehören. Aber ein Mensch ist nicht zu dem fähig, was Sie getan haben.«
    Mircea setzte sich aufs Sofa, nachdem er die Glassplitter mit einem Taschentuch fortgewischt hatte. Er nahm meinen nackten Fuß und streichelte ihn, und plötzlich fühlte ich mich viel besser. »Ich habe gelernt, dem Universum gegenüber niemals nie zu sagen, Magier Pritkin.« Er sah mich an und lächelte ironisch. »Es freut sich darüber, uns genau die Dinge zu geben, von denen wir mit größter Überzeugung behaupten, dass sie nicht möglich sind.«
    Louis-César richtete einen erwartungsvollen Blick auf mich, und ich nickte. »Ja, ich weiß. Wenn die Leute für einen Moment mit den Versuchen aufhören, mich umzubringen, erzähle ich von Françoise, soweit mir das möglich ist.« Ich schilderte meinen zweiten Ausflug und nannte möglichst viele Details, ohne darauf hinzuweisen, dass eine Hexe aus dem siebzehnten Jahrhundert in Vegas unterwegs gewesen zu sein schien. Wenn ich in einer Zelle endete, so wollte ich nicht, dass sie Gummiwände hatte.
    »Ungefähr das hat Tomas gesagt«, meinte Louis-César, als ich fertig war. »Aber es ist nicht das, woran ich mich erinnere.«
    »Was uns drei Möglichkeiten lässt.« Mircea zählte sie an den Fingern ab.
    »Erstens: Tomas und Cassandra lügen aus keinem ersichtlichen Grund.
    Zweitens: Sie hatten beide zur gleichen Zeit die gleiche Halluzination. Drittens:
    Sie sagen die Wahrheit. Ich wittere keine Lügen bei Ihnen.« Er sah Louis-César an, der nickte. »Und muss ich auf die Absurdität einer so detaillierten gemeinsamen Halluzination hinweisen, die Ereignisse betrifft, von denen sie nur wissen können, wenn sie dort gewesen sind?«
    »Damit bleibt uns die Wahrheit.« Louis-Cesar gab ein Geräusch von sich, das nach Erleichterung klang. »Und das bedeutet …«
    Mircea sprach für ihn weiter. »Es bedeutet, dass sie die Vergangenheit geändert haben.«

Elf
    »Das ist unmöglich.« Dabei war ich mir ganz sicher. »Ich
sehe
die Vergangenheit, ändere sie aber nicht.«
    »Die Macht der Pythia ist flüchtig«, murmelte Pritkin, als hätte er mich nicht gehört. »Aber nein. Es ist ausgeschlossen.« Er wirkte plötzlich so verwirrt wie ein kleiner Junge. »Die Pythia kann von niemandem Besitz ergreifen. Diese Macht hat sie nicht und kann sie Ihnen auch nicht gegeben haben.«
    »Lassen wir das«, sagte Louis-Cesar fast atemlos. Er sah Pritkin aufgeregt an.
    »Könnte die Macht der Pythia Cassandra erlauben, metaphysisch zu anderen Orten in anderen Zeiten zu reisen?«
    Der Magier schien noch unsicherer zu werden. »Ich brauche den Rat meines Kreises«, sagte er, und seine Stimme vibrierte ein wenig. »Auf so etwas war ich nicht vorbereitet. Es hieß, sie sei nur eine mutmaßliche Einzelgängerin. Die Pythia hat eine Erbin. Ihre Macht sollte nicht dieser … Person zur Verfügung stehen.«
    »Welche Macht?« Ich entschied, den Umstand auszunutzen, dass er mir den Status einer Person zurückgegeben hatte, wenn auch widerstrebend. Ich sollte besser herausfinden, was er wusste, bevor er auf den Gedanken kam, mich für eine andere Art von Dämon zu halten.
    »Nein.« Pritkin schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich kann nicht für den Kreis sprechen.«
    »Sie haben den ganzen Abend versucht, für ihn zu sprechen«, sagte Tomas und griff so fest nach der Schulter des Magiers, dass er aus dem Gleichgewicht geraten wäre, wenn Mircea ihn nicht noch immer festgehalten hätte. »Aber jetzt, wo Sie uns damit helfen können, lehnen Sie ab?« Bis auf eine rote Narbe war Tomas’ Hand geheilt. Sein Gesicht hingegen sah noch immer recht schlimm aus, und mit seiner Geduld schien es ebenfalls nicht zum Besten zu stehen.
    »Ich … dies sind gefährliche Angelegenheiten. Ohne Autorisierung kann ich nicht darüber sprechen.«
    »Eben sagten Sie, dass der Kreis weiß, was Sie wissen«, knurrte Tomas. »Nehmen Sie Kontakt auf und bitten Sie um Erlaubnis.«
    Pritkin sah sich wie verzweifelt um, als suchte er nach Hilfe. Er fand keine. »Ich werde es versuchen, aber bestimmt wollen sich die Mitglieder des Kreises versammeln, um darüber zu reden. Und sie werden verlangen, dass man diese Frau zu ihnen bringt. Es wird eine Weile dauern, bis die Entscheidung fällt.«
    »Wie lange?« Louis-César trat zu Tomas, und zusammen waren sie ziemlich imposant. Himmel, auch einzeln wirkten sie recht einschüchternd. Pritkin machte den Fehler zu versuchen, mit Grobheit über seine Nervosität

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