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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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sondern nur ums Zeitschinden … und das klappt. Einen Moment später gibt es ein lautes Klonken und ein Brummen und der Leuchtturm legt mit seinem Scheinwerfer los. Pete hat es geschafft; ich könnte ihn knutschen.
    Ich schieße noch zweimal, dann krieche ich zurück zur Tür und stoße sie auf. Smitty und Alice erwarten mich schon.
    »Duckt euch und lauft. Lauft zum Ende der Hafenmauer.« Ich winke sie mit der Pistole weiter und weg sind sie, stürzen die Treppe herunter und aufs Wasser zu. Ich kauere in der Türöffnung, halb verdeckt von der großen blauen Tür.
    Ich glaube, irgendwo da draußen ist ein Bootsmotor zu hören, aber das ist vielleicht auch bloß Wunschdenken.
    Nur noch eine Kugel jetzt. Verwende sie klug …
    »Pete, Russ«, sage ich rau, ohne meinen Blick von den in der Deckung liegenden Soldaten losreißen zu können. »Beeilt euch!«
    Die Soldaten ziehen sich zurück. Nicht zu fassen. Ist ihnen klar, was wir gerade geschafft haben? Dass es zu spät ist? Dass sie geschlagen sind? Oder warten sie einfach bloß auf Verstärkung? Nur Michael ist noch da, er tritt hinter der Mauer hervor, hinter die er sich geduckt hatte, und schaut zu mir herüber. Ich könnte ihn erledigen. Vielleicht will er sogar, dass ich das tue.
    Es rumst und scheppert im Inneren des Leuchtturms und ich wirbele herum.
    Pete und Russ liegen vor der Gittertür auf dem Boden. Hinter der Absperrung tobt ein bärtiger Zombie. Er brüllt sie an, stößt einen Arm durch die Gitterstäbe, krallt nach ihrem Fleisch. Aber sie sind knapp außer Reichweite.
    Ich stürze zu ihnen.
    »Hatte sich … oben versteckt«, keucht Pete. »Er hat mich angegriffen und ich bin die Treppe runtergefallen.«
    »Aber du hast es geschafft, Pete.« Ich drücke seinen Arm. »Du hast den Scheinwerfer eingeschaltet und es heil wieder zurückgeschafft.«
    Pete macht ein schmerzverzerrtes Gesicht. »Ich weiß nicht …« Er fasst sich an die Rippen; als er die Hand wieder wegnimmt, ist sie rot.
    »Eine Bisswunde«, sagt Russ.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagt Pete. »Ich hab mich bei dem Sturz verletzt.« Er sieht Russ an. »Und als du mich da durch den Spalt gezerrt hast.«
    »Kumpel, der hat dich am Wickel gehabt.« Russ schüttelt den Kopf.
    »Ja, aber …« Petes Augen füllen sich mit Tränen. »Ich hab gedacht, ich wäre noch entwischt …«
    Russ steht auf. »Wir müssen ihn zurücklassen.«
    Ich schüttele den Kopf. »Von wegen. Die Soldaten haben sich zurückgezogen. Wir hauen ab, und zwar jetzt.«
    »Nicht zusammen mit Pete«, sagt Russ. »Er wird sich verwandeln.«
    Ich verstärke meinen Griff um die Pistole. »Hast du nicht gehört, Russ? Ich lasse keine gebissenen Freunde zum Sterben zurück.«
    »Diesmal gibt es kein Gegenmittel, Bobby«, sagt Russ. Pete sieht völlig fertig aus.
    »Wir haben Smitty. Und wir haben meine Mutter. Sie wird sich irgendwas einfallen lassen.« Ich richte die Waffe auf Russ. »Ich tu das nicht gern. Aber beweg deinen Hintern. Weil ich nämlich keinen Bock habe, noch mehr Zeit zu verschwenden.«
    Russ stößt die Tür weit auf und ich helfe Pete nach draußen, behalte Russ dabei aber immer schön vor der Mündung.
    Draußen ist ein unmissverständliches Brummen vom Meer her zu hören, ein Motorengeräusch. Dann ist durch den Nebel etwas zu sehen. Ein kleines Boot mit einem Außenborder, das in unsere Richtung steuert. Im Nebel ist nur der Umriss zu sehen, aber ich bin mir trotzdem sicher.
    »Das ist sie«, sage ich. »Sie kommt uns holen.«
    Smitty und Alice kauern auf den Steinstufen, die ins Wasser führen. Wir hocken uns zu ihnen und warten. Ich lasse das Boot nicht aus den Augen und will es per Gedankenkraft schneller hierherholen. Ein kleines Stück entfernt kann ich gerade noch ein rundes Ding ausmachen, das im Wasser treibt. Zuerst denke ich, das ist eine Boje, aber dafür ist es viel zu groß und als ich genauer hinsehe, begreife ich, dass darauf ein kleines rotes Licht blinkt.
    »Was …?«
    »Seemine«, stottert Pete. »Die ist zwar bestimmt verankert, aber trotzdem tödlich. Explodiert bei Kontakt. Ich hatte mich schon gefragt, wie sie es anstellen würden, die Grenze zum offenen Meer zu sichern. Wie soll man die Leute denn sonst daran hindern zu fliehen?«
    Alice starrt ihn an. »Willst du damit sagen, das ist eine Bombe?«
    Pete nickt. Ihm läuft Schweiß das bleiche Gesicht hinunter. »Die haben die ganze Küste damit übersät. Und zweifelsohne gibt’s auch noch ein paar weiter draußen.

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