Unvergesslich wie deine Leidenschaft
aufs Bett, fasste sie unsanft an, schob ihr Shirt hoch, zerrte an ihrer Hose. Sie versuchte, ihm ein Knie in den Bauch zu stoßen, doch er wich ihr aus und rollte sie unter sich.
Sie schrie auf. Er war grob. Und das tat weh. Sie war wütend und gleichzeitig in Panik. Ganz offensichtlich hatte er vor, sie in Ryans Bett zu vergewaltigen. War er komplett übergeschnappt? Ryan würde ihn dafür umbringen.
Brutal betatschte er sie am ganzen Körper. Ihr wurde klar: Wenn sie es nicht schaffte, ihn abzuwehren, würde er ihr in ihrem eigenen Zuhause Gewalt antun. Also wehrte sie sich mit neuer Kraft.
Schließlich gelang es ihr, ihm einen Schlag zwischen die Beine zu versetzen. Er ließ von ihr ab und presste die Hände auf die Stelle, die sie getroffen hatte. Kelly ließ sich auf den Boden fallen und versuchte verzweifelt, ihre Kleidung zu ordnen.
Dann sprang sie auf, die Hand an der Kehle, die furchtbar schmerzte. „Dafür wird er dich umbringen“, keuchte sie. „Wie konntest du dir nur einbilden, dass du damit durchkommst? Du bist sein Bruder! Du elender Mistkerl.“
Sie hastete zur Tür, weil sie unbedingt zu Ryan wollte. Doch das, was Jarrod sagte, ließ sie innehalten:
„Er wird dir niemals glauben.“
„Du bist wahnsinnig“, stieß sie hervor.
Aber Jarrod hatte recht behalten. Ryan hatte ihr nicht geglaubt. Jarrod hatte seinen Bruder von Ryans Wohnung aus angerufen, bevor sie Ryans Büro erreichen konnte. Er hatte Ryan seine eigene Version des Vorfalls geschildert, und der Clou seiner Story war, dass er Ryan genau voraussagte, was Kelly ihm erzählen würde. Mit dem Unterschied, dass Jarrod behauptete, Kelly habe mit dem Techtelmechtel angefangen. Auf seine Drohung hin, Ryan von ihrer Untreue zu berichten, habe sie sich dann die hübsche Story ausgedacht, dass Jarrod sie angegriffen habe.
Jarrod spielte seine Rolle perfekt. Er gab sich ganz als Opfer von Kellys Lügen und Intrigen. Und als Kelly dann in Ryans Büro erschien und genau die Geschichte erzählte, die Jarrod seinem Bruder vorhergesagt hatte, war Ryan außer sich vor Wut gewesen.
Er hatte ihr diesen verdammten Scheck ausgestellt und sie vor die Tür gesetzt.
Kelly lag in ihrem Bett, ganz benommen von den schmerzlichen Erinnerungen. Hier auf der Insel sollte sie also die Vergangenheit vergessen. Nach vorn schauen und da anknüpfen, wo sie und Ryan aufgehört hatten.
Vergessen, dass sie von den Menschen, denen sie vertraut hatte, schrecklich verraten worden war.
Als Ryan leise an ihre Tür klopfte, schüttelte sie ihre düsteren Gedanken ab. Entsetzt stellte sie fest, dass es schon Morgen war und sie höchstens ein Nickerchen gemacht hatte.
Schnell zog sie ihren Morgenmantel über und ging zur Tür, um zu öffnen.
Ryan war bereits angezogen. Anscheinend hatte er geschäftlich zu tun.
„Ich habe dir das Frühstück auf den Tresen gestellt. Ich muss ein paar Stunden auf die Baustelle. Kommst du allein zurecht?“
Kelly nickte, erleichtert, dass sie sich nicht sofort mit Ryan auseinandersetzen musste. Sie brauchte Zeit, um sich zu fassen.
„Ja, natürlich. Wann bist du zurück?“
Er sah auf seine Uhr. „Jetzt ist es acht. Ich sollte nicht länger als bis zum Mittag brauchen. Wenn du möchtest, können wir im Hotelrestaurant essen und dann einen Spaziergang am Strand machen. Lass es ruhig angehen, während ich weg bin. Ich würde mir Sorgen machen, wenn du allein an den Strand gehst.“
Kelly verdrehte die Augen. „Ich glaube, ich schaffe es noch, das Hotelzimmer allein zu verlassen.“
„Ich weiß. Ich sorge mich einfach und wäre lieber bei dir.“
„Okay, wir sehen uns zum Lunch.“
Er winkte ihr zu und ging. Einen Moment sah sie ihm nach. Dann schloss sie ihre Tür und lehnte sich dagegen.
Tag eins des Versuchs, die Vergangenheit zu vergessen und nach vorn zu schauen.
„Ob du das wohl schaffst?“, murmelte sie auf dem Weg ins Bad.
Sie hatte zwar fest vor, zumindest den Strandabschnitt direkt vor der Terrasse ihrer Suite zu erkunden, aber erst einmal wollte sie ausgiebig baden. Auch wenn sie später nochmals duschen musste, weil sie überall voller Sand war.
Als sie nach einer Weile vorsichtig aus der Wanne stieg, war sie richtig hungrig. Schnell zog sie sich an und legte ein wenig Make-up auf, damit sie sich in der Öffentlichkeit sehen lassen konnte.
Mit großem Appetit verspeiste sie ihr Frühstück, das aus Bagel, Zimtrolle und Obst bestand. Ryan hatte es für sie bereitgestellt, und sie genoss es bis zum letzten
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