Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
Vom Netzwerk:
der Speisekammer. Sie hörte sich verdächtig belustigt an.
    Maurice zuckte zusammen, als hätte man ihn gestoßen, und machte das Zeichen gegen den bösen Blick, ehe er sich abwandte. »Hexe, bringen Sie Seiner Lordschaft etwas Käse.«
    Jack dachte, er hätte ihr rumpelndes Lachen gehört. »Ach, und wäre es nicht ein Vergnügen, Sie auf den Händen laufen zu sehen, Mr Maurice, wenn Sie mich noch einmal Hexe nennen?«
    Maurice versteifte sich. »Vier Jahre lang war ich bei der Witwe angestellt – seit ihr cochon, dieses Schwein von einem Duke, gestorben ist, und ich habe mich nie beklagt. Doch jetzt reicht’s, Sie böse Frau. Sie werden nicht bleiben.«
    »Ach, regen Sie sich nicht auf, kleiner Mann«, sagte Mrs Harper, als sie mit einem Brett mit Käse und Brot ins Zimmer kam. »Wir sind weg, sobald Miss Grace von Ihrer hochnäsigen Art genug hat.«
    »Dann hat Miss Fairchild ein Zuhause?«, fragte Jack und betrachtete hungrig den Käse.
    Guter Cheddar. Gott, er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt …
    Abrupt hob er den Kopf. »Vier Jahre? «, wollte er wissen und war aufgesprungen, ehe es ihm bewusst war.
    Maurice und Mrs Harper starrten ihn an. Es war Maurice, der schließlich nickte. » Oui. Vier Jahre. Zähle ich in meiner Dankbarkeit nicht jeden Tag?«
    »Seit der Duke verstorben ist?«
    Die beiden blickten einander an. Dieses Mal sah Maurice weniger zuversichtlich aus als vorher. » Oui. «
    Vier Jahre.
    Soweit Jack sich erinnerte, war der alte Duke kerngesund, derb und angriffslustig gewesen. Jack hatte es nie verstanden, wie die umwerfende Duchess sich für so einen missmutigen Kerl hatte entscheiden können. Sie war immerhin selbst die Tochter eines Dukes. Wenn man bedachte, wie mächtig ihr Vater gewesen war, hatte die Verbindung mit Sicherheit dynastische Gründe gehabt.
    Eine Verbindung, die es seit vier Jahren nicht mehr gab.
    Plötzlich musste er sich setzen. »Welches Jahr haben wir?«
    »1815«, entgegnete Maurice.
    »Jetzt halten Sie mal schön Ihren Mund, Sie Heide«, forderte Mrs Harper ihn auf und ging auf ihn zu. »Sie werden dem Jungen sonst Schaden zufügen.«
    Jack hörte ihr nicht mehr zu. Die Worte entfachten in ihm Panik. 1815. Es war 1815. Es war schon schwer zu verstehen gewesen, dass er ein oder zwei Jahre verloren haben sollte. Aber fünf?
    » Sind Sie sich sicher?«, fragte er unnötigerweise.
    Mrs Harper betrachtete ihn einen Moment lang. »Oh ja«, sagte sie schließlich. »Ich habe jeden Tag all dieser Jahre damit zugebracht, Miss Grace und ihrem Vater über die Schlachtfelder Europas zu folgen.«
    Geistesabwesend nickte er. »Was können Sie mir sonst noch über die vergangenen fünf Jahre erzählen?«
    Das war offenbar zu viel für die gute Mrs Harper. »Ich denke, das sollten Sie die Lady fragen, Sir. Nichts für ungut. Mich gegen ihre Wünsche zu stellen, würde mich mehr als nur meine Stellung kosten.«
    Jack starrte auf den Tisch und versuchte verzweifelt, die Zeit, die tatsächlich vergangen war, mit der Zeit in Einklang zu bringen, an die er sich erinnerte. Er trank sein Bier, aß seinen geliebten Cheddar, schmeckte allerdings nichts. Als ihm klar wurde, dass die Küchenmannschaft ihn für vollkommen verrückt halten musste, verließ er steif den Raum. Er wollte seine Frau zur Rede stellen.
    Er öffnete die Tür zum Flur im ersten Stock und fand ihn leer – bis auf einen verdächtig starren Finney, der in der Tür zum grünen Salon stand, als wäre er bereit, jemandem zu Hilfe zu eilen. Jack wollte gerade fragen, was im Salon vor sich ging, als er die Stimmen von Frauen hörte, die sich nicht bemühten, leise zu sein.
    »Meine liebe Duchess« – der süßliche Klang aristokratischer Heuchelei drang an sein Ohr – »Sie müssen verstehen, dass ich gezwungen war, mich hinauszuwagen, als ich heute Morgen die Neuigkeiten hörte.«
    »Das verstehe ich nicht «, erwiderte Lady Kate gedehnt. »Wieso sollte für es Sie von Bedeutung sein, was in meinem Haushalt vor sich geht, Lady Brightly?«
    »Katze«, hörte er Lady Bea vernehmlich schnauben.
    Es erklang Kichern und Fußscharren, als würde sich jemand unbehaglich fühlen. »Es ist meine christliche Pflicht, eine Freundin zu informieren, dass sie einer gefallenen Frau Unterschlupf gewährt.«
    Jack, der verborgen in den Schatten stand, fröstelte. Etwas Schlimmes wartete in dem Zimmer, und er wollte es nicht hören. Und trotzdem schien er sich nicht rühren zu können.
    »Gefallene Frau?«, fragte Lady Kate. »Wo

Weitere Kostenlose Bücher