Unwiderstehlich (German Edition)
er sie zum Fahrstuhl geführt. Dass er jetzt so schnell und unverfänglich zur Sache kam, gefiel Zoe.
Ihre Freundin Sabrina hatte ihr erst jüngst die Sexepisoden mit Marcello gestanden. Allerdings würde sie in zwei Wochen heiraten, und erst jetzt, da sie sich ihre Spielereien mit Marcello nur noch in ihren Tagträumen vorstellen durfte, hatte Sabrina ihren Freundinnen ihr großes Geheimnis verraten. Und dann war es zu dieser unsäglichen Wette gekommen, die Zoe schon in der Sekunde, in der sie besiegelt wurde, bereute.
»Unwiderstehlich. Der einzige Mann, den ich jemals kennengelernt habe, der wirklich und wahrhaftig absolut unwiderstehlich ist. Selbst du mit deinen hohen Ansprüchen an Sexgespielen würdest ihm erliegen.« Sabrina drehte ihren Cocktail in der Hand.
Zoe glaubte, Abdrücke ihrer feuchten Hände auf dem Glas entdecken zu können. »Quatsch. Absolut unwiderstehlich gibt es nicht. Nicht mal ich bin unwiderstehlich, und das soll was heißen.« Zoe kicherte. Sie war leicht betrunken. Es war spät, und es war die dritte Bar, in der sie mit ihren Mädels eingekehrt war. Zoe wunderte sich. Marcello! Warum hatte sie nie von ihm gehört?
Da meldete sich Marie. »Ich hab auch schon von ihm gehört. Er muss göttlich sein. Wieso hast du ihn mir nie vorgestellt?« Marie machte einen Schmollmund, doch alle wussten, sie meinte es nicht wirklich ernst. In der wirklichen Welt, jenseits von Cocktails und Mädelsrunden, hatte sie Angst vor heißen Abenteuern. Tatsächlich war sie eine treue Anhängerin der Missionarsstellung.
Lilo suchte sich ihren Weg durch den Dschungel aus Ananasscheiben und Mangoschnitten und trank einen großen Schluck. »Ey, zwei Menschen, die absolut unwiderstehlich sind. Das ist doch mal was. Allein sich vorzustellen, wie da der Sex aussehen würde, macht mich schon ganz feucht.« Lilo war wie Zoe keine Kostverächterin. Doch wo Zoe wählerisch war und selten jemanden fand, der ihren hohen Erwartungen gerecht wurde, bediente sich Lilo eher aus der Fast-Food -Abteilung. Immer bereit für eine kleine Nascherei zwischendurch. Lilo drehte ihren Barhocker in Richtung Tanzfläche, um die rhythmisch zuckenden Leiber besser beobachten zu können. »Das müsste doch eigentlich so ’ne Art Urknall geben. Materie und Antimaterie. Zwei schwarze Löcher, die aufeinander zurasen und sich gegenseitig verschlingen. Ein Wunder, dass ihr euch noch nie begegnet seid. Immerhin lebt ihr doch in der gleichen Stadt.«
»Vielleicht ist er einfach nicht mein Typ«, gab Zoe zu bedenken.
»Papperlapapp, du könntest ihm nicht widerstehen. Auf keinen Fall.« Sabrina klang überzeugt, aber Zoe runzelte skeptisch die Stirn. »Ach komm, besser als Stefan?«
Sabrina setzte sich aufrecht hin und blickte ihr ernsthaft in die Augen. »Ich weiß, Stefan sieht einfach umwerfend aus, das stimmt. Aber beim Sex, da ist Marcello der Hammer. Wenn du fast besinnungslos bist vor Lust, und dann vögelt er dich, dann ist es wie … wie …«
Schon wieder dieser glasige Blick. Und diese unvollendeten Sätze. Marie schnippte vor Sabrinas Augen. »Hallo, jemand zu Hause? Du weißt schon, dass du so gut wie verheiratet bist, oder?«
Ein tiefer Seufzer. »Ja, leider. Und ich liebe Matthias auch … echt … wirklich. Doch zu wissen, dass ich nie wieder Sex haben werde wie mit Marcello …«
»Okay, noch mal zurück zu meiner Antimaterie-Theorie. Ich würde sehr gerne erleben, was passiert, wenn Marcello und Zoe sich in einem Raum aufhalten. Ob es dann eine Implosion gibt, oder so was. Kommt er zu deiner Hochzeit?« Lilo hatte Feuer gefangen. Ganz gleich, wie überzeugt sie von ihrer Materie-Antimaterie-Theorie war: Wenn sie diesen Liebesgott vor Zoe traf, dann würde sie ihn sich zuerst schnappen.
»Gar nichts würde passieren!« Zoe tat empört. »Glaubst du ernsthaft, wir würden uns nicht wie zivilisierte Menschen benehmen können? Meinst du, wir würden auf Sabrinas Hochzeitsfeier im Flur zur Küche rammeln wie die Karnickel?«
»Selbst das würdest du wollen, wenn er dich erst mal in seinen Fängen hat.« Sabrina hatte selten so überzeugt geklungen wie jetzt.
»Quatsch. So ein Blödsinn. Es gibt absolut keinen Mann, dem ich nicht widerstehen könnte.«
»Ha, wie wär’s mit ’ner Wette?« Lilo war ganz in ihrem Element.
»Nein!« Sabrina stellte sich plötzlich vor den dreien hin und gestikulierte wütend mit ihren Armen. »Marcello kommt auf keinen Fall zur Hochzeit! Ich bin doch noch nicht lebensmüde. Ihr seid mir
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