Unwiderstehlich sinnlich
der Hafen von Sydney ist. Manchmal heißt es sogar, es wäre der schönste Hafen auf der ganzen Welt. Natürlich kenne ich die Szenerie aus dem Fernsehen, vor allem wenn das Rennen der Superjachten von Sydney nach Hobart übertragen wird. Aber live und in Farbe sehe ich das alles zum ersten Mal.“
Erstaunt schaute Macy ihn von der Seite an. „Du interessierst dich für Boots-Rennen?“
„Für Jachten-Rennen“, verbesserte er sie. „Ja, ich habe als Kind selbst Segeln gelernt, und mich hat dieser Sport immer schon fasziniert. Die bekanntesten Rennen wie die um den America’s Cup, den Admiral’s Cup und das Sydney-Hobart-Rennen verpasse ich niemals.“
Auf einmal verstand Macy, warum er sich an Bord offensichtlich so wohlfühlte. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Ryder das Kommando über so eine Segeljacht hatte. Er würde die Mannschaft ebenso zum Erfolg führen, wie er es mit seinen Angestellten machte. Nur hatte er normalerweise wohl keine Zeit für Segeltörns.
Jetzt betrachtete sie diese Unterbrechung der Geschäftstermine unter einem ganz anderen Gesichtspunkt und war sogar ein wenig stolz, dass Ryder ihr von seiner Leidenschaft fürs Segeln erzählt hatte. Außerdem fühlte sie sich geehrt, von ihm zu dem Segeltörn eingeladen worden zu sein.
„Wir sind also wirklich nur hier, um den schönen Hafen und das Segeln zu genießen, nicht wahr?“, erkundigte sie sich lächelnd.
Ryder erwiderte ihr Lächeln. „Nun, es kann auch nicht schaden, dass du mich mal außerhalb des Büros kennenlernst und einsiehst, dass ich vielleicht doch nicht nur ein langweiliger Geschäftmann bin, der nur am Geldverdienen interessiert ist.“
Macy wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Hatte sie die Situation so falsch eingeschätzt? „Aber du hast versprochen, mir nicht zu nahe zu kommen. Ich hoffe, du verhältst dich wie ein Gentleman.“
„Worauf du dich verlassen kannst.“ Mit einer fast übertrieben wirkenden Unschuldsmiene legte Ryder seine Hand aufs Herz. „Wir werden hier nur einen leichten Lunch einnehmen.“
Die Segel waren gesetzt, die Jacht gewann an Fahrt, und Macy genoss den lauen Wind, der ihre Haut streichelte. Dabei betrachtete sie Ryders markantes Profil. „Mehr planst du wirklich nicht?“
Offensichtlich genoss Ryder die Brise ebenso, denn er hielt die Nase in den Wind und ließ sich das Haar zerzausen.
Auf ihre Frage drehte er Macy den Kopf zu. Auch wenn er eine dunkle Sonnenbrille trug, hatte sie das Gefühl, den Schalk in seinen Augen zu erkennen. „Es sei denn, du bittest mich darum, mich nicht mehr wie ein Gentleman zu benehmen.“
„Das mache ich ganz bestimmt nicht.“
Enttäuscht zuckte Ryder die Schultern. „Schade, hoffentlich ist wenigstens der Lunch gut.“ Danach richtete er seinen Blick wieder auf das vom Boot durchpflügte Meer.
Eine Weile herrschte einvernehmliches Schweigen zwischen den beiden.
Als dann eine Insel mit grünen Hügeln in Sicht kam, erklärte Ryder Macy, dass es Clark Island war. Er wusste es von den Fernsehübertragungen und kannte noch andere interessante Details, sodass Macy begeistert zuhörte und ihre Befürchtungen vergaß.
Wenig später brachte ihnen ein Steward Gläser mit perlendem Champagner und führte die zwei zu ihrem Lunch auf dem schattigen Oberdeck. Dort wartete eine Riesenplatte mit verschiedenen Käsesorten und tropischen Früchten auf sie.
Als Macy sich gesetzt hatte und die Köstlichkeiten näher betrachtete, merkte sie erst, wie hungrig sie war. Zunächst steckte sie sich ein Ananasstückchen in den Mund, kostete von einer Sternfrucht und genoss danach eine saftige Scheibe Honigmelone.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass Ryder sie beobachtete, und hielt inne. „Stimmt was nicht?“
„Ich seh dir nur beim Essen zu.“ Seine Worte klangen zwar harmlos, aber die Glut in seinen Augen verriet ihn.
Macy erschauerte. „Du hast versprochen, dich wie ein Gentleman zu benehmen.“
„Na klar.“ Lächelnd nahm er sich ebenfalls eine Scheibe Honigmelone von der Platte. „Aber du hast keine Ahnung, wie viel Spaß es macht, dir zuzusehen, wenn du die Früchte so genüsslich isst.“
Sie war froh, dass sie nicht errötete. „Einem Gentleman sollte so etwas gar nicht auffallen.“
„Dann wäre dieser Gentleman kein Mann aus Fleisch und Blut.“ Mit zwei Bissen aß Ryder seine Melonenscheibe. „Aber reden wir von etwas anderem. Warst du schon einmal hier im Hafen, Macy? Hast vielleicht sogar eine Rundfahrt gemacht?“
Sie
Weitere Kostenlose Bücher