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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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hatte keine Ahnung, welche Gefühle er mir entgegenbrachte. Unter der Wirkung des Zaubers war er tatsächlich in mich verliebt gewesen. Aber inzwischen existierte er nicht mehr, und ich musste mich fragen, was ein fünfhundert Jahre alter Meistervampir an mir gefunden hätte, wenn ich nicht die regierende Pythia wäre, noch dazu mitten in einem Krieg.
    Bis ich Antwort auf diese Frage fand, wollte ich nicht, dass mein Herz jedes Mal schneller schlug, wenn ich auch nur an ihn dachte. Ich wollte nicht sein doppeldeutiges, vielversprechendes Lächeln spüren, wenn er mich küsste. Ich wollte nicht den berauschenden Duft seines Halses unter dem Hemdkragen riechen oder seinen Schweiß schmecken oder hören, wie seine Stimme brach. Ich wollte nicht, dass ich ihn wollte.
    »Dulceatjä«, sagte Mircea und benutzte das Kosewort, mit dem er mich schon als Kind angesprochen hatte und das »meine Liebe« bedeutete. Obwohl ich mich dagegen wehrte, genügte dieses eine Wort, um mein Herz einen kleinen Sprint einlegen zu lassen.
    Es spielte keine Rolle, was mein Herz sagte, dachte ich. Mein Herz sprach dauernd von irgendwelchen dummen Sachen. Es hätte endlich die Klappe halten sollen.
    »Kehr mit mir nach MAGIE zurück«, murmelte Mircea. Seine Hände fanden meine Nackenmuskeln und begannen geschickt damit, die Anspannung in ihnen wegzumassieren. Ich forderte meinen Körper auf, nicht zu reagieren, und er gehorchte so wie immer, wenn es um Mircea ging: überhaupt nicht. »Ich habe dort ein großes Apartment. Du bekommst ein eigenes Zimmer.« Ich spürte seine Zähne am Hals. »Wenn du möchtest.«
    »Es gefällt mir nicht in MAGIE«, erwiderte ich mit schwankender Stimme und wandte mich ab. Weg mit dem Tanga und hinein in die Badewanne, bevor ich mich dazu hinreißen ließ, einverstanden zu sein, was auch immer Mircea vorschlug.
    »Es ist der sicherste Ort für dich«, sagte er ruhig.
    MAGIE – Metaphysische Allianz für Größere Interspezies_ Erneuerung – war das Äquivalent der Vereinten Nationen für die übernatürliche Welt. Sie erlaubte es Magiern, Vampiren, Wergeschöpfen und selbst den Elfen – wenn sie mal aufkreuzten –, über ihre Probleme zu reden. Der Gebäudekomplex verfügte über die stärksten Schutzzauber weit und breit, und die Kraft dafür stammte aus einer mächtigen Energiequelle, einem sogenannten Ley-Linien-Knoten. Mircea hatte recht: Es war wirklich ein sicherer Ort.
    Für alle, die nicht gegen einen Gott kämpften.
    »Für mich gibt es keine Sicherheit«, sagte ich und suchte unter dem Schaum nach meinem Luffaschwamm.
    »Das stimmt, wenn du all den Maßnahmen ausweichst, die zu deinem Schutz dienen.« Mircea schob den Ärmel hoch, tauchte den Arm ins heiße Wasser und fand den Schwamm. Dann drehte er mich und wusch mir über den Rücken. Ich versuchte, mich nicht zu entspannen – ich wusste genau, worauf er aus war –, doch mein Körper hatte andere Vorstellungen. Als Mircea mit dem Schwamm immer weiter nach unten strich und schließlich mein Kreuz erreichte, konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken.
    Als er mit dem Rücken fertig war, zog er mich zu sich. Er ließ den Schwamm im Schaum verschwinden, nahm die Seife und begann damit, mir Schultern und Arme zu waschen. »Du machst dich ganz nass«, wandte ich schwach ein.
    »Und wenn schon.«
    Ich seufzte, schloss die Augen und schaltete meinen Körper für einige Minuten auf Autopilot. Die Wärme seiner Hände vertrieb nach und nach die Anspannung aus meinen Muskeln und sorgte dafür, dass ich mich fast wieder wie ein Mensch fühlte. Es dauerte nicht lange, bis ich auf sein Kommando hin den Arm oder das Bein ausstreckte, damit er mir die Ellenbogen waschen konnte, die Unterseite der Brüste, die Waden, die Rückseite der Knie…
    Ich spürte seinen Atem an der Wange, als ich mich entspannt zurücklehnte. Unbewusst tastete meine Hand nach seinem weichen Haar, während er mich betont langsam massierte und mir erneut einen tiefen Seufzer entlockte. Himmel, es war unfair, wie mühelos er mich dahinschmelzen lassen konnte. Einige wenige Berührungen genügten, und alle meine guten Vorsätze verloren sich in Wohlbehagen. »Ich mag es, wie empfänglich du bist«, flüsterte er. Seine Finger tasteten über meinen Bauch, schufen dort eine Gänsehaut. Als sie mir kurz darauf zwischen die Beine glitten, hatte ich plötzlich das Gefühl, unter Strom zu stehen.
    Abrupt setzte ich mich auf, griff nach einem Waschlappen und übernahm die Kontrolle, um zu

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