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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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mit. »Er mutmaßt auf der Grundlage deiner Bemerkungen. Sie waren nicht besonders raffiniert.«
    Sehr nett, herzlichen Dank, dachte ich, behielt diesen Gedanken aber für mich.
    »Lass nicht zu, dass er dich nach MAGIE bringt«, fuhr Pritkin fort. »Wenn du erst einmal in einer Zelle des Kreises sitzt, kann man dich praktisch nicht mehr befreien. Ich sorge für Ablenkung. Nutz die Gelegenheit und zwing ihn, die Linie zu verlassen. Ich folge euch.«
    Klar, kein Problem. Ich war einmal allein auf einer Ley-Linie unterwegs gewesen, geschützt von einem künstlichen Schild, weil mein eigener mit solchen Belastungen ganz sicher nicht fertig geworden wäre. Es hätte mich fast das Leben gekostet, selbst ohne einen Kriegsmagier, den es außer Gefecht zu setzen galt – und den ich, selbst wenn es mir körperlich möglich gewesen wäre, gar nicht bewusstlos schlagen durfte, weil sich dann sein Schild verabschiedet und uns beide dem Tod preisgegeben hätte. Das konnte auch passieren, wenn er durch Pritkins Ablenkungsmanöver die Konzentration verlor.
    »Glauben Sie wirklich, dass Sie mit Ihren Plänen durchkommen?«, fragte ich.
    Von Richardson kam ein Schnaufen, das vielleicht ein Lachen sein sollte. »Na los!«, drängte Pritkin.
    Ich achtete nicht auf ihn. Wenn wir wirklich nach MAGIE unterwegs waren, wollte ich nicht riskieren, von den Energien einer Ley-Linie gebraten zu werden. Denn, ja, es war die Festung der Magier, aber gleichzeitig auch die der Vampire. Die Konsulin mochte mich zwar nicht besonders, aber sie sah in mir ein nützliches Werkzeug, und nach den Maßstäben der Vampire war das besser als Zuneigung. Inzwischen hatte Casanova den Senat bestimmt über meine Entführung informiert, und die dortigen Leute waren nicht unbedingt schwer von Begriff. Vielleicht erwartete Richardson eine Überraschung, wenn wir MAGIE erreichten.
    Da ich Pritkin das nicht sagen konnte, ohne Richardson vorzuwarnen, nutzte ich die Zeit, darüber nachzudenken, was die Konsulin für mein Leben verlangen würde. Ganz ohne Gegenleistung kam ich bestimmt nicht vom Haken, auch wenn es ihr nützte. Auf diese Weise wurde das Spiel nicht gespielt.
    Einige Momente später brachte uns Richardson wieder zur Seite der Ley-Linie. Ich breitete mich auf das vor, was meistens der unangenehmste Teil der Reise war, und deshalb traf es mich zum Glück nicht völlig unvorbereitet: Wir hatten noch gar nicht richtig damit begonnen, die Linie zu verlassen, als etwas gegen Richardsons Schild knallte und ihn um uns herum erbeben ließ.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich an eine weitere protuberanzenartige Explosion, bis ein sonderbar verzerrtes Gesicht vor mir erschien. Es war in flackerndes blaues Licht getaucht wie ein unter Wasser aufgenommenes Foto und an den Schild des Magiers gedrückt wie an Glas. Doch das wirre blonde Haar und die zornig funkelnden grünen Augen erkannte ich auf den ersten Blick.
    Mist.
    Der Magier starrte Pritkin eine Sekunde lang an und schien ebenso verblüfft zu sein wie ich. Dann schnitt er eine Grimasse und riss uns nach links. Wir prallten an einem dicken Energieband ab, das neben der Ley-Linie verlief, und flogen in die entgegengesetzte Richtung. Als wir an Pritkin vorbeikamen – er hatte gerade einen Sprung zu der Stelle hinter sich, wo wir eben noch gewesen waren, und versuchte, sich neu zu orientieren –, warf Richardson einen Zauber, der wie eine Bombe am Schild meines Partners explodierte.
    Ich schrie, denn ich wusste, was geschehen wäre, wenn Pritkins Schild versagt hätte. Aber der Feuerball der Explosion hatte sich noch nicht aufgelöst, als er erneut gegen uns stieß, so heftig, dass er uns fast aus der Ley-Linie warf. Leider erholte sich Richardson schnell davon, schlug zurück und warf Pritkins schützende Blase so weit fort, dass ich sie im wogenden blauen Mahlstrom aus dem Auge verlor.
    »Pritkin! Verschwinde von hier!«, rief ich und versuchte gar nicht mehr, raffiniert zu sein. Ich bekam keine Antwort und hoffte, dass er dieses eine Mal vernünftig gewesen war und sich tatsächlich zurückgezogen hatte. Er konnte Richardson nicht mit solcher Entschlossenheit angreifen, dass die Gefahr eines Risses in unserem Schild bestand – das hätte mich töten können. Und dass er sich zurückhalten musste, gab dem Magier die Möglichkeit, ihn mit voller Wucht anzugreifen.
    Es blieb nicht bei dem einen Magier. Eine Bewegung erregte meine Aufmerksamkeit, und als ich zurücksah, bemerkte ich ein Dutzend oder

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