Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
kann ich es schaffen. Schließlich heißt es doch immer, Übung macht den Meister, oder?« Ein heiseres kleines Lachen entschlüpfte ihr. »Ich habe so viele Stunden damit verbracht, am Klavier Tonleitern zu üben, um Papa eine Freude zu machen. Es spricht doch nichts dagegen, jetzt zu üben, damit du eine Freude hast.«
»Ja. Nein. Ja«, stieß er hervor, riss seinen Blick von ihren Lippen los. Ihren weichen, sinnlichen und ach so verführerischen Lippen. »Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum du nicht an mir üben kannst.« Seltsamerweise fiel ihm, noch während er diese Worte sprach, kein einziger ein. Er konnte überhaupt nicht denken.
Als spürte sie seine wachsende Bedrängnis, streckte sie eine Hand aus und streichelte sein Gesicht, blickte ihn zärtlich und zugleich mitleidig an. »Das hier ist alles so unfair. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Situation für dich sehr schwierig ist.« Er merkte gar nicht, dass ihre andere Hand aus seinem Griff geschlüpft war, erst als sie mit den Fingerspitzen über das Körperteil fuhr, das bereits aus seiner Hose zu entkommen suchte.
Ash war es gelungen, sie davon abzuhalten, sich selbst zu berühren, aber keine Macht des Himmels oder der Erde hätte ihm die Disziplin verleihen können, sie davon abzubringen, ihn anzufassen. Er hätte sich auch dann nicht rühren können, wenn in diesem Augenblick ein Steinblock über ihm aus dem Himmel gefallen wäre, um ihn zu erschlagen. Doch es bedurfte gar keines Steinblockes. Als Clarinda ihre Finger um ihn schloss, ihn durch den enganliegenden Stoff seiner Hose streichelte und das mit betörender Kühnheit tat, dachte er, er würde gleich an Ort und Stelle sterben.
»Bitte, Ash«, flüsterte sie, und der wilde Ausdruck in ihren Augen warnte ihn, dass die Wirkung des Aphrodisiakums sich gerade zu voller Stärke entfaltete. »Ich kann nicht länger warten. Es ist so lange her … zu lange. Ich will dich … ich brauche dich …«
Wie viele Nächte hatte er wach gelegen und davon geträumt, dass sie genau diese Worte flüsterte? Es war so schwer, ihr irgendetwas zu verwehren, wenn sie ihn so anschaute. Er hatte es erst einmal getan und bitter bereut.
Er saß still wie eine Marmorstatue, während sie sich rittlings auf seinen Schoß setzte. Jetzt drückte sich nicht länger ihre Hand, sondern ihr verlockend warmer Schritt gegen ihn. Unter dem Hemd trug sie keinerlei Unterwäsche, sodass er ihr Verlangen riechen konnte. Es war machtvoller und betörender als jedes exotische Parfümöl – Clarinda-Moschus, dessen einziger Zweck darin bestand, einen Mann vor Wollust wild zu machen. Ihn in ein wildes Tier zu verwandeln, das nur eines im Sinn hatte. Wenn Ash einen Weg wüsste, es in Flaschen abzufüllen, hätte er damit ein Vermögen machen können.
Sie zog mit ihrer anderen Hand sein Hemd hoch, rieb sich an ihm und stieß kleine hilflose Laute aus. »Es ist so furchtbar heiß hier. Ist dir nicht heiß?«
Während sie sich mit ihren köstlich vollen Brüsten an ihm rieb, wurde Ash so heiß wie nie zuvor, selbst ein Tropenfieber erzeugte nicht solche Hitze, konnte ihn seiner Sinne nicht dermaßen berauben.
»Ich weiß, du machst dir nichts mehr aus mir, aber du musst auch nicht grausam sein. Oh bitte, Ash … kannst du mir nicht helfen? Ich stehe in Flammen … brenne … brenne …« Clarinda zitterte und weinte, war vor Verlangen fast von Sinnen. »Ich will … ich brauche …« Ein kehliges Stöhnen entwich ihr, und der mitleiderregende Laut bohrte sich wie ein Pfeil in sein Herz.
Mit bebenden Händen fasste sie zwischen ihre Körper, machte sich ungeschickt am Verschluss seiner Hose zu schaffen. Alles, was er tun musste, war sich zurücklehnen und ihr ihren Willen lassen.
In diesem Zustand gab es nichts, was sie ihn nicht tun lassen würde, nichts, was sie nicht mit ihm anstellen würde. Er wäre in der Lage, ihren sinnlichen Körper zu benutzen, um seine düstersten und erotischsten Fantasien zu erfüllen, die sie in seinen Träumen bereits unzählige Male erfüllt hatte.
Es war ihm nicht länger möglich, sich einzureden, sie werde nachher nicht wissen, was er mit ihr gemacht hatte. Wenn er zuließ, dass sein Verlangen entfesselt wurde, wäre kein Muskel in ihrem Körper, der nachher nicht wüsste, dass sie geliebt worden war … auf jede Weise, auf die ein Mann eine Frau lieben konnte.
Ash konnte sich noch daran erinnern, wie er sie an einem schönen Frühlingstag über eine Wiese gejagt hatte, als sie ihn
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