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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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unter seinen Augen zu schließen, hatte er diese Nacht keinen Moment geschlafen. Trotz seiner verknitterten Erscheinung – oder vielleicht auch deswegen – sah er restlos unwiderstehlich aus.
    Und mehr als ein bisschen gefährlich.
    Sie blickte ihn fragend an und wunderte sich, was um alles in der Welt er zu dieser frühen Morgenstunde in ihrem Schlafzimmer zu suchen hatte.
    Er nickte in Richtung ihres Körpers, seine Augen unter schweren Lidern halb geschlossen und das Kinn fest gereckt. »Vielleicht willst du dich zudecken.«
    Noch verwirrter sah Clarinda an sich herab und entdeckte, dass sie in ein durchsichtiges Hemdchen gekleidet war. Sie entdeckte rote Flecken auf der Vorderseite und verspürte kurz Panik. Aber eine nähere Betrachtung enthüllte, dass es nur Rouge war.
    Sie sah wieder zu Ash und bemerkte, dass sein sengender Blick immer noch unterhalb ihres Halses hing, weswegen sie ans Fußende des Diwans rutschte, den sie nie zuvor gesehen hatte, und das Seidenlaken, das sie dort fand, bis zu ihrem Kinn hochzerrte.
    Aus weit aufgerissenen Augen schaute sie ihn an, und ihr Herz begann wie wild zu klopfen. »Hast du … haben wir …?« Sein Gesicht war so finster, dass sie sich nicht dazu überwinden konnte, zu Ende zu sprechen.
    Sein unfrohes Lachen enthielt keinen Humor. »Wenn wir das hätten, würdest du dich daran erinnern. Dafür hätte ich verdammt noch einmal gesorgt.«
    Von diesem Schwur weiter beunruhigt, fasste sie sich mit einer Hand an die Stirn und kämpfte darum, die wabernden Nebelschwaden in ihrem Kopf zu durchdringen. Trotz ihrer unzüchtigen Bekleidung und einem leichten Pochen in den Schläfen schien sie keinen ernsthaften Schaden genommen zu haben. Das Letzte, woran sie sich mit perfekter Klarheit erinnerte, war, wie die beiden alten Frauen sie nötigten, sich auf den Diwan zu setzen, damit sie ihr irgendein bitteres Gebräu einflößen konnten.
    Danach war alles verworren. Sie erinnerte sich an die sinnliche Liebkosung der Nachtbrise auf ihrer Haut, an ihre Faszination von den erotischen Deckengemälden über dem Diwan, und dass eine der Frauen sie gedrängt hatte, sich auszuruhen für das, was sie erwartete. Dann war Ash da gewesen, sein gut geschnittenes Gesicht im Mondschein über ihrem.
    Andere weit beunruhigendere Bilder fielen ihr wieder ein – ihre Hände, mit denen sie verzweifelt an seinem Hemd zerrte, ihre Fingerspitzen, mit denen sie durch seine Hose die beeindruckenden Umrisse seines erregten Gliedes kühn nachfuhr, ihr Mund, mit dem sie ihn küsste, kostete … bettelte.
    Als sie sich in allen Einzelheiten an diese Bilder erinnerte, zog sich Clarinda das Laken über den Kopf. Sie fragte sich, ob man eigentlich tatsächlich vor Scham sterben konnte. »Gütiger Himmel, was habe ich mir nur gedacht? Ich kann nicht glauben, dass ich dir von den Gurken erzählt habe und dich angefleht habe, dich in den Mund nehmen zu dürfen.«
    »Und ich kann nicht glauben, dass ich so ein Narr war, dir die Bitte abzuschlagen.«
    Sie hörte die Absätze seiner Stiefel auf den Fliesen, als er den Raum durchquerte.
    Er nahm ihr das Laken aus den verkrampften Fingern und zog es von ihrem Gesicht, dann betrachtete er ihre brennenden Wangen. »Es besteht keine Notwendigkeit, sich zu schämen. Ich habe dich gewarnt, dass das Elixier, das die Frauen dir verabreicht haben, dich dazu bringt, Dinge zu tun, die du unter gewöhnlichen Umständen nie tun würdest.«
    Sie konnte ihm kaum sagen, dass das nicht der Grund war, weswegen sie verlegen war. Sie war verlegen, weil sie sich diese Sachen gewünscht hatte. Weil sie sie immer noch wollte.
    Ihr wurde klar, dass sie keine Chance hatte, ihre Würde zurückzugewinnen, während sie auf dem Rücken lag und sich unter einem Laken versteckte, also setzte sie sich auf. »Warum haben die Frauen mir das Gebräu eingeflößt?«
    Ash hockte sich auf die Kante des Diwans, er achtete sorgsam darauf, genug Abstand zu ihr zu wahren. »Manchmal haben an einem Ort wie diesem, an dem die Männer alle Macht zu haben scheinen, die Frauen über Jahrhunderte kluge kleine Geheimnisse gehütet, von denen die Männer hier nichts ahnen. Ich bin sicher, diese Frauen haben ehrlich geglaubt, dass sie dir damit helfen, dass sie das, was dir bevorstand, für dich erträglicher machen.«
    Clarinda war entsetzt, als sie begriff, dass sie ihr vermutlich dasselbe Gebräu verabreicht hätten, wenn es Farouk gewesen wäre, den sie erwartete. Oder irgendein anderer Mann. Und wie viele

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