Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
sie ihn auf eine Reise mitgenommen, die alles überstieg, was er je erlebt oder sich vorgestellt hatte. Die Erinnerung daran reichte aus, ihn sogleich wieder zu erregen. Er war versucht, seine Hose sofort wieder auszuziehen und sich in ihrem warmen schläfrigen Körper zu versenken. Das Wissen, dass sie ihn vermutlich mit offenen Armen willkommen heißen würde, half auch nicht unbedingt. Und mit offenen Schenkeln.
Ash fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, er versuchte, nicht daran zu denken, wie es sich angefühlt hatte, als sie ihn mit ihren Fingern gestreichelt hatte. Alles, was er gestern Nacht getan hatte, bewies nur, dass sein Vater recht behalten hatte mit dem, was er von ihm geglaubt hatte. Er war ein skrupelloser Hurensohn. Er hatte Clarinda vor Farouks Bett gerettet, nur um sie selbst zu nehmen. Er hatte seinen Bruder betrogen, ohne einen einzigen Gedanken darauf zu verwenden, was das Beste für Clarinda oder ihre Zukunft war. Er hatte nur seine eigene egoistische Lust befriedigen wollen.
So, wie er es vor all den Jahren getan hatte.
Er dachte an den Preis, den er für diesen Fehler hatte zahlen müssen, und wandte sich zum Zelt, um Luca zu holen und von ihm zu verlangen, dass er die Frauen den Rest des Weges zu Max’ Lager brachte. Offensichtlich war er selbst nicht in der Lage, das Beste für Clarinda zu tun. Er musste von hier fort, von ihr fort, selbst wenn er den ganzen Weg zum nächsten Hafen zu Fuß zurücklegen musste. Er würde sich lieber einer giftigen Schlange, dem tödlichen Stachel eines Skorpions oder einer Bande Wüstenräuber aussetzen, als der Versuchung, eine weitere Nacht in ihrer Gesellschaft zu verbringen.
Er hatte jedoch kaum zwei Schritte gemacht, als eine Stimme so hell und klar wie eine Glocke hinter ihm erklang. »Wohin des Wegs, Captain Burke?«
Kapitel achtundzwanzig
Sobald Ash sich umgedreht hatte und Clarinda den verschlossenen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen hatte, wusste sie, dass er sie verließ. Schon wieder.
Dieses Mal würde er nicht zurückkehren.
Sie setzte sich auf, raffte den Umhang, den sie als Bett genutzt hatten, vor sich zusammen, um ihren Busen zu bedecken. Sie wollte nicht länger nackt – oder verwundbar – vor ihm sein.
In der Hoffnung, ungeschickte Entschuldigungen zu vereiteln, die er am Ende vielleicht aussprechen würde, erklärte sie: »Ich nehme an, es ist Zeit, dass du wieder in deine Rolle des schneidigen romantischen Captain Sir Ashton Burke schlüpfst. Schließlich gibt es für dich noch zahllose Abenteuer zu bestehen, Jungfern in Nöten, die du retten, Belohnungen, die du dir abholen musst.«
Dem Ausdruck in seinen Augen nach zu schließen, hatte ihre heisere Erklärung ihn daran erinnert, wie lohnenswert die letzte Nacht für sie beide gewesen war.
»Ich darf nicht erwarten, dass du es verstehst«, sagte er.
Immer noch den Stoff vor ihren Oberkörper haltend, stand sie auf und erinnerte sich an eine weitere Lektion, die er sie gelehrt hatte: Es war besser, sich dem Gegner zu stellen, während man auf seinen Füßen stand. »Was gibt es da zu verstehen? Der legendäre Schürzenjäger klettert gerade heimlich aus dem Schlafzimmerfenster seiner Geliebten und schleicht sich mit den Stiefeln in der Hand im Morgengrauen davon? Himmel, die Geschichte ist so alt und abgestanden wie die Ewigkeit.«
Ash bückte sich, hob sein Gewand von einem Felsen in der Nähe und warf es ihr zu. »Hier, das solltest du besser überziehen. Ich kann dich kaum in dieser Aufmachung deinem Verlobten bringen.«
Sie ließ den Umhang, den sie vor sich gehalten hatte, absichtlich fallen, um sein Gewand zu fangen. Einen Moment lang stand sie nackt in den Sanddünen wie die Venus in Botticellis berühmtem Gemälde, die sich aus den Wellen erhebt, bevor sie sich in den Stoff hüllte. Mit einer Geste, die sie aus Yasmins Repertoire abgeschaut hatte, warf sie ihr Haar in den Nacken, sodass es ihr einem Wasserfall aus geschmolzenem Sonnenlicht gleich über den Rücken fiel. »In welcher Aufmachung? So als hätte ich die Nacht im Bett seines Bruders verbracht?«
Er konnte nicht leugnen, dass sie genauso aussah. Ihr Haar war ein wirres Durcheinander, ihre Wangen gerötet und ihre Lippen wund von den Küssen, die sie ausgetauscht hatten. Seine Bartstoppeln hatten leicht wundgeriebene Stellen auf ihrem Hals hinterlassen … und auf der Innenseite ihrer Oberschenkel. Sie sah genau wie eine Frau aus, die restlos befriedigt worden war.
»Ich erwarte nicht, dass du im
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