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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sie aus Mondstrahlen gewebt sein könnte. Das Einzige, was verhinderte, dass sie darin restlos unanständig aussah, war der Umstand, dass sorgfältig darauf geachtet worden war, die durchsichtigen Stoffe in mehreren Lagen über alle heikleren Stellen zu drapieren. Diese Technik machte es unmöglich zu entscheiden, ob jemand tatsächlich etwas sah, das er besser nicht sehen sollte, oder einer Täuschung des Lichts zum Opfer fiel.
    Clarindas Verlegenheit, in etwas herumzulaufen, das in England bestenfalls als gewagtes Dessous durchgegangen wäre, hatte nach den ersten Wochen hier nachgelassen. Verglichen mit dem, was Yasmin gewöhnlich trug – oder auch nicht trug – wenn sie im Harem herumstolzierte, war Clarindas Aufmachung praktisch jungfräulich.
    Aber heute Abend wäre es Ashs Blick, der versuchte, die flatternden Lagen Seide zu durchdringen, und seine Bernsteinaugen, die ihren elfenbeinfarbenen Busen liebkosten, der in dem tiefen Ausschnitt entblößt war. Sie berührte mit einer Hand ihren Hals, da der Gedanke bewirkte, dass ihr ganz heiß wurde und sie innerlich bebte, fast als habe sie sich mit einem seltenen Wüstenfieber angesteckt, gegen das es keine Medizin gab.
    Trotz ihrer lang anhaltenden Zuneigung für Max hatte sie sich so nicht mehr gefühlt, seit sie siebzehn Jahre alt war. Sie hatte gewollt, dass Ash sich umdrehte und sie ansah, als es schließlich geschehen war, war ihr das ordentlich zu Kopfe gestiegen. Sie war übermütig vor Triumph gewesen und trunken von Macht.
    Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie die Wirkung genossen hatte, die ihre kleinste Berührung auf ihn gehabt hatte. Wie in seinen Augen ein Hunger aufgelodert war, wie seine Stimme rau vor Leidenschaft geworden war. Wie er sie dicht an sich gezogen hatte, sodass sie sein Verlangen an ihrem Bauch deutlich hatte fühlen können. Sie hatte ihre Macht über ihn genossen, wie ein meisterlicher Reiter die Beherrschung eines preisgekrönten Hengstes genoss. Bis zu dem Morgen, an dem sie entdeckt hatte, dass diese ihre Macht nur eine Illusion war und dass sie sich so sehr wie er gewünscht hatte, dass er die Beherrschung verlor.
    Sie zupfte nervös an ihrem Oberteil und fragte sich unwillkürlich, welches Kleid aus ihren gut gefüllten Schränken in England sie wohl für einen solch bedeutenden Moment gewählt hätte. Das rosafarbene aus Moiréseide mit den gekrausten Ärmeln, dem Stufenrock und dem schulterfreien Spitzenkragen? Oder vielleicht das bronzefarbene Seidentaftkleid, das das Grün ihrer Augen so vorteilhaft betonte? Nach dem unregelmäßigen Schlag ihres Herzens zu schließen, wäre sie besser beraten gewesen, etwas zu wählen, was sie züchtig vom Hals bis zu den Zehen bedeckte – grauer Flanell vielleicht oder etwas, was sie sich aus einem Kloster in der Nähe geborgt hatte.
    Der Funke, der in Ashs Augen aufgeglommen war, als er sie vorhin gesehen hatte, war nicht zu leugnen, aber sie könnte schwören, es sei ein feindseliger Funke gewesen, kein verlangender. Lief er etwa genau jetzt in seinem Zimmer auf und ab und glaubte das Schlimmste von ihr? Hatte er sich etwa eingeredet, sie habe sich aus freien Stücken in dieses Leben gefügt? Dass sie sich Farouk ergeben hatte und bereitwillig zahllose Nächte das Lager des Sultans geteilt hatte?
    Sie zog verstört über die Richtung ihrer Gedanken die Brauen zusammen. Warum sollte es sie interessieren, was Ashton Burke oder irgendein anderer Mann über sie dachte? Sie hatte getan, was sie tun musste, um zu überleben, und Ash sollte denken, was immer er wollte.
    Sie spürte die Gegenwart eines anderen hinter sich und wandte sich um; Solomon stand auf der Schwelle des Torbogens. Der Eunuch senkte sein glänzendes Haupt zum Flur, er gab ihr zu verstehen, dass der Herr nach ihr geschickt habe.
    Clarinda wünschte, dass Poppy in dieser Nacht als seelische Unterstützung bei ihr sein könnte, aber aus einem unerfindlichen Grund machte ihre Freundin Farouk nervös. Daher reckte sie jetzt die Schultern und zwang ihre Nerven zur Ruhe. Das hier war nichts anderes, als als Gastgeberin bei einer der Dinnergesellschaften ihres Vaters zu fungieren, oder etwa nicht? Hatte sie diese Rolle in all den Jahren nicht Dutzende Male überaus erfolgreich übernommen?
    Sie setzte ein fröhliches Lächeln auf, trat zu Solomon und fasste seinen Arm, sie war einmal mehr für seine tröstliche Gegenwart dankbar. »Kommen Sie, mein Herr. Wir wollen schließlich nicht den Sultan oder seine Gäste

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