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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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hüftlangen mitternachtsschwarzen Haaren und den dunklen Augen war sie die Schönste im Harem. Ihre Nase war ein klein wenig zu lang für ihr herzförmiges Gesicht, aber das verlieh ihrer Schönheit nur einen exotischeren Anstrich. Ihre üppigen Kurven wurden nur von ein paar Streifen halbdurchsichtiger Seide bedeckt, die so geschnitten und drapiert war, dass der Blick eines Mannes unwillkürlich von den dunklen Schatten ihrer Brustspitzen und dem Anflug eines Schattens zwischen ihren Schenkeln angezogen wurde.
    Von dem Tag an, da Clarinda und Poppy in den Harem gekommen waren, hatte Yasmin keinen Hehl aus ihrer Verachtung für sie gemacht. Clarinda vermutete, es war nur der Respekt für ihren geliebten Herrn und Meister – und die Furcht vor ihm –, die Yasmin davon abgehalten hatten, Clarindas Wein zu vergiften oder ihr einen juwelenbesetzten Dolch zwischen die Rippen zu stoßen, während sie schlief. Wenigstens hatte sie sich bei Miss Throckmorton nur mit spitzen Bemerkungen und giftiger Nachrede herumschlagen müssen.
    Die Frau stemmte ihre Hände in die wohlgeformten Hüften und hob ihr Kinn hochmütig, während sie Clarinda mit unverhohlener Verachtung musterte. Ihre Haremsschwestern setzten sich aufrechter hin und beugten sich vor, wie Haie, die im Wasser frisches Blut rochen.
    »Wir haben gehört, dass einer von deiner Art im Palast eingetroffen ist«, verkündete Yasmin.
    »Wirklich?«, erwiderte Clarinda freundlich und weigerte sich, die Frau dadurch zu befriedigen, dass sie Unsicherheit zeigte.
    »Wir haben darüber gesprochen, was einen schneidigen jungen Engländer wohl zu uns führen könnte. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass er es vielleicht leid ist, eingebildete dürre englische Eisprinzessinnen zu begatten und stattdessen einmal Lust auf eine echte Frau im Bett hat.« Yasmin warf einen Blick über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass ihre Zuhörerinnen noch gespannt lauschten. »Oder auch mehrere Frauen.«
    Als die Frauen hinter ihr kichernd zurücksanken, verzogen sich Yasmins Lippen zu einem triumphierenden Lächeln.
    Clarinda behielt eine sorgsam unbeteiligte Miene bei. »Anders als marokkanische Männer benötigen Engländer nicht eine größere Anzahl Frauen, um ihren Appetit zu befriedigen. Sie brauchen nur eine. Solange es die richtige Frau ist.«
    Obwohl ihre sinnliche Stimme immer noch klar im Raum zu hören war, trat Yasmin näher, als wollte sie ihr etwas anvertrauen. »Hätte Solomon mich geschickt, um dem Engländer das Bad zu bereiten, hätte er mich nicht fortgeschickt. Ich wäre die richtige Frau gewesen, ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und ihn restlos zu befriedigen.«
    Clarinda hatte in den vergangenen drei Monaten im Harem weitaus mehr gelernt als nur, wie man sich am besten Juwelen in die Haare steckte, sodass vor ihrem geistigen Auge ein erschreckend deutliches Bild aufschien, wie die andere Frau vor Ash kniete. Sie musste die Hände zu Fäusten ballen, um ihrem Gegenüber das selbstzufriedene Lächeln nicht aus dem Gesicht zu ohrfeigen.
    Clarinda beugte sich dichter zu Yasmin und senkte ihre Stimme zu einem echten Flüstern, das nur für Yasmins Ohren bestimmt war. »Wenn du in der Lage wärst, einem Mann jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und ihn jedes einzelne Mal restlos zu befriedigen, wärst du doch mit Sicherheit Farouks Frau statt nur seine Konkubine, oder etwa nicht?«
    Clarinda war nicht die Einzige, die dicht genug bei ihr stand, um das Aufflackern von Schmerz in Yasmins dunklen Augen zu sehen. Sie verspürte ein Aufwallen von Reue. Es musste überaus unbefriedigend und ärgerlich sein, wie eine Sklavin zu leben, wenn man eindeutig zur Königin geboren war.
    Da sie instinktiv wusste, dass der leiseste Anflug von Mitleid ihr als Schwäche ausgelegt würde, zwang sie sich, Yasmin geschickt auszuweichen und hoch erhobenen Hauptes den Rest des Weges durch den Raum zu marschieren.
    Während sie sich den Luxus nicht leisten konnte, über ihre Schulter zu sehen, um ihren Triumph auszukosten, unterlag Poppy derartigen Einschränkungen nicht. »Was, um alles in der Welt, hast du zu dem hassenswerten Geschöpf gesagt? Sie sieht aus, als würde sie dich am liebsten im Schlaf umbringen.«
    Clarinda warf ihren Kopf in den Nacken und achtete darauf, ihre Stimme unbeteiligt klingen zu lassen. »Ich habe ihr nur gesagt, dass der geheimnisvolle Engländer – und sein Verlangen – mir vollkommen egal sind.«

    Clarinda lief rastlos in dem mit Vorhängen

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