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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Fülle um seine Mitte loszuwerden und seinen Körper in steinharte Muskeln zu verwandeln.
    Diese Leistung war ihm nur deswegen gelungen, weil er konsequent auf jedwede Schwelgerei verzichtet hatte. Obwohl nahezu jeden Abend ein Festmahl vor ihm ausgebreitet wurde, war er stolz darauf, sich nur die frischesten Früchte und die magersten Fleischstücke zu nehmen, um seinen Hunger zu stillen. Er befürchtete, wenn er sich nur einen Bissen von etwas Süßem gönnte, könnte er am Ende gar nicht mehr aufhören zu essen, bis er sich derart vollgestopft hatte, dass er wieder die dickliche Memme war, die seine Klassenkameraden in Eton so erbarmungslos verspottet hatten.
    Wie sein Onkel ihn seit seiner Heimkehr nach Marokko Hunderte Male erinnert hatte, wäre ein solcher Mann nie würdig, den Titel Sultan zu tragen.
    »Ich habe bereits gefrühstückt«, sagte er daher nur, obwohl die Handvoll Granatäpfel, Nüsse und Datteln, die er nach dem Aufstehen verzehrt hatte, nur Appetit auf Herzhafteres geweckt hatte.
    »Wie Sie wollen«, erwiderte sie in dem Singsang einer schamlosen Verführerin, und in ihren vollen Wangen zeigten sich zwei reizende Grübchen, als sie neckend lächelte. »Aber ich wette, es wird Ihnen leidtun.«
    Während er zuschaute, wie sie ihre Zähne in eines der luftigen Gebäckstücke grub, war das bereits der Fall. Sie aß mit der ungetrübten Freude einer Frau, die das Essen aufrichtig genoss und sich nicht scheute, das zu zeigen. Es veränderte die einfache Kost in ein Festmahl für die Sinne. Ihre rosa Zunge zuckte vor, um einen Tropfen cremige Sahne aus dem Mundwinkel zu lecken, und Farouk erkannte erschrocken, dass unter seinen weiten Kleidern in seinem Körper eine andere Sorte Hunger erwachte.
    Er war es gewohnt, dass atemberaubend schöne Frauen ihn umwarben, verführten und ihm Lust bereiteten, Frauen, denen man erotische Tricks beigebracht hatte, die selbst die Verfasser des Kama Sutra nicht kannten. Es hatte ihn bisher nie sonderlich erregt, einer Frau nur auf den Mund zu sehen.
    Zutiefst beunruhigt berührte er mit einer Hand seine Stirn. Vielleicht war der Hunger schuld, dass ihm schwindelig war. Das war eine wesentlich angenehmere Vorstellung als zuzugeben, dass all das Blut, das eigentlich durch seinen Kopf fließen sollte, sich jetzt in anderen Regionen seines Körpers sammelte.
    In der Hoffnung, seine Verwirrung zu überspielen, fragte er: »Hat man sich bemüht, Ihren Aufenthalt in meinem Palast angenehm zu gestalten, Miss Montmorency?«
    »Oh, gewiss. Aber wir müssen doch nicht so förmlich sein!« Sie stellte den Korb wieder nach unten zu ihren Füßen und leckte sich die letzten Zuckerkrümel von den Lippen. »Alle haben mich immer Poppy genannt. Nun«, räumte sie entschuldigend ein, »alle außer diesen grässlichen Mädchen in Miss Throckmortons Pensionat für höhere Töchter, die darauf bestanden haben, mich Piggy zu rufen.«
    »Die anderen Jungs in Eton haben mich immer Frankie genannt«, platzte er heraus, was ihn selbst wunderte. »Oder Schlimmeres«, fügte er leise hinzu. »Sie hießen alle James, Edward oder Charles, so wie ihre Väter. Niemand dort hatte je einen Namen wie Farouk gehört.« Er zuckte die Achseln. »Nach einer Weile habe ich alle einfach in dem Glauben belassen, ich hieße Frankie. Das war leichter. Einmal haben sie einem Pony zwei Säcke Kartoffeln auf den Rücken gebunden, das sollte aussehen wie die Höcker eines Kamels, dann haben sie das arme Vieh in mein Zimmer geschafft, damit ich es finde, wenn ich vom Unterricht zurückkomme. Nachdem der Direktor mich dabei erwischt hatte, wie ich versucht habe, es ins Freie zu schaffen, bekam ich vor der ganzen Klasse Stockschläge.«
    Halb rechnete er damit, dass sie über die absurde Geschichte lachte, aber stattdessen streckte sie eine Hand aus und tätschelte seine, Mitgefühl stand in ihren lavendelblauen Augen. »Manchmal können Mitmenschen sehr unfreundlich sein, nicht wahr? Besonders wenn sie mit etwas zu tun haben, was sie nicht kennen und nicht verstehen und es daher unwillkürlich fürchten. Es muss schwer für Sie gewesen sein. Wie kam es eigentlich, dass Sie auf der anderen Seite der Welt zur Schule gegangen sind?«
    Sie hatte ihre Hand auf seiner liegen lassen. Er schaute darauf, fasziniert von dem Kontrast zwischen seiner groben sonnenverbrannten Haut und ihrer weichen blassen.
    »Hoheit?«, fragte sie leise.
    Jäh aus seinen Gedanken gerissen, zog er rasch seine Hand unter ihrer weg. »Mein Vater

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